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Die Zweite Menschwerdung

eBook - Überlebensphilosophie

Erschienen am 19.09.2022, 1. Auflage 2022
7,99 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783965217621
Sprache: Deutsch
Umfang: 452 S., 0.51 MB
E-Book
Format: EPUB
DRM: Digitales Wasserzeichen

Beschreibung

Branstner hat gegenüber Marx einen entscheidenden Vorteil, so sagt Branstner über Branstner und seine Gedanken zum Übergang von der Klassengesellschaft zur klassenlosen Gesellschaft oder besser formuliert vom Übergang von der Vorgeschichte der Menschheit zur eigentlichen Geschichte der Menschheit. Und damit sind wir mit Branstner bei Marx oder auch umgekehrt:Wenn Marx die gesellschaftliche Entwicklung in Vorgeschichte und eigentliche Geschichte schied, in Urgesellschaft und Klassengesellschaft zum einen und klassenlose Gesellschaft zum anderen, so markierte er den schmerzlichsten, schwierigsten und tiefstgehenden Wandel im Schicksal der Menschheit.Der gedanklichen Bewältigung dieses Vorgangs war Marx nicht gewachsen. Ihm fehlten zwei Voraussetzungen. Die eine war der Untergang des realen Sozialismus. Ohne diese Erfahrung kann kein Mensch die Bedingung des erfolgreichen Sozialismus erfassen.Und was hat Branstner zu diesem Thema zu sagen?Dazu lesen wir in dem entsprechenden Abschnitt seiner Überlebensphilosophie unter anderem:Der Übergang zur eigentlichen Geschichte, die eigentliche Revolution, ist ein Vorgang, über dessen Dimensionen wir uns noch keine Vorstellungen gemacht haben, aber alsbald machen sollten. Dieser Übergang ist nicht nur die totale Umwälzung aller bisherigen Geschichte. Er ist auch ein historischer Neubeginn, der als Negation der Negation einen dialektischen Inhalt und dialektische Vielfalt enthält. Die Datierung des Zeitraums, in dem der Affe zum Menschen wurde, die Menschwerdung ist binnen weniger Jahrzehnte von hunderttausend Jahren auf fünfhunderttausend und schließlich auf eine Million Jahre, also um das Zehnfache verlängert worden. Die Datierung des Zeitraums, in dem wir von der Vorgeschichte zur eigentlichen Geschichte übergehen, hat das gleiche Schicksal. Das römische Reich brauchte 300 Jahre, um unterzugehen. Der Kapitalismus, die Klassengesellschaft ist aber mehr als nur ein Reich. Wie viele Jahrhunderte wird der Untergang dieser Gesellschaft brauchen? Und wie viele Jahrhunderte wird die Errichtung der eigentlichen Geschichte brauchen, auch wenn das eine und das andere teilweise in einem ablaufen? Mehr als 300 Jahre? Und die andere Frage ist, ob uns die Umweltzerstörung die Zeit lässt. Ein Teil der Fachleute sagt uns einen baldigen Kollaps voraus, der andere Teil ein langes Siechtum. Bewiesen ist weder das eine noch das andere.Der reale Sozialismus ist einem historischen Dilemma zum Opfer gefallen.

Autorenportrait

Geboren am 25.Mai 1927 in Blankenhain/Thüringen, Volksschule, drei Jahre Verwaltungslehre.1945 Soldat im 2. Weltkrieg, bis 1947 in amerikanischer, französischer und belgischer Kriegsgefangenschaft.1949 1951 Abitur an der ABF Jena, 1951 bis 1956 Studium der Philosophie an der Humboldt-Universität Berlin, 1963 Promotion (Dr. Phil.).1956 - 1962 Dozent an der Humboldt-Universität, 1962 1964 Lektor, 1966 - 1968 Cheflektor Eulenspiegelverlag/ Das Neue Berlin.Ab 1968 freiberuflicher Schriftsteller.2008 in Berlin verstorben.

Leseprobe

Alle Erscheinungen haben auch ihre Eigenentwicklung, wie auch die Gesellschaft als ganze ihre Eigenentwicklung hat, die sich nicht allein aus der Anpassung erklärt. Die Anpassung, als Weltformel verstanden, hebt die künstliche Trennung von Mensch und Natur auf, sie lässt den Menschen wieder zu einem Kind der Natur werden. Das ist doch immerhin was. Immerhin ist es die Formel seines Überlebens. Oder, im Falle ihrer Missachtung, die Formel seines Untergangs.Es muss selbst einem Hornochsen einleuchten, dass die unendliche Natur irgendwo der endlichen Menschheit das Maß setzt, den Menschen in das allumfassende Gesetz des natürlichen Ausgleichs einschließt.Das Gänseblümchen und der Mammutbaum, der Elefant und die Mücke, der Urmensch und der eigentliche Mensch verdanken der Anpassung ihr Dasein auf unserer Erde.Trotz ihrer hohen Eigengesetzlichkeit sind die spezifischen Gesetze der Gesellschaft Gesetze zweiter Ordnung. Sie (die Naturgesetze der Gesellschaft, wie Marx die von ihm entdeckten Gesetze nannte) sind Gesetze der gesellschaftlichen Organisation des Menschen. Also Gesetze des Organs der Anpassung. Und als das sind sie Funktionen des Gesetzes erster Ordnung. Mit anderen Worten: Die Naturgesetze der Gesellschaft werden zu Funktionen eines Gesetzes der Natur. Das hat tiefgreifende Konsequenzen. Nicht nur für die Funktionsstruktur der gesellschaftlichen Gesetze, sondern auch für die Funktionsdefinition von Gesellschaftsordnungen und ihrer Übergänge. Und für den Inhalt des Übergangs von der Vorgeschichte der Menschheit zur eigentlichen Geschichte, um einige Konsequenzen nur zu nennen. Es erhöht die historische Notwendigkeit des Sozialismus zu einer Notwendigkeit erster Ordnung, zu einer Naturnotwendigkeit. Indem aber die Gesellschaft jetzt auch von einem Gesetz der Natur geregelt wird, wird der Marxismus um seine natürliche Seite erweitert. Im Besonderen gibt die Anpassung dem Übergang von der Vorgeschichte zur eigentlichen Geschichte, der eigentlichen Revolution, den tieferen Sinn. Kapitalismus und Sozialismus müssen in ihrer historischen Position jetzt an einem allgemeineren, höheren Gesetz gemessen werden. Das hat auch eine andere Wesensbestimmung des Sozialismus zur Folge. Vom niederen Zweck wird er zum höheren Mittel.Solange die Gesetze zweiter Ordnung sich nicht mit dem Gesetz erster Ordnung anlegen, haben sie Narrenfreiheit, auch gegen sich selber.Und andererseits verleihen die spezifischen Gesetze, die uns im Marxismus gegeben sind, der Anpassung ihre historische Form. Und ihre historische Problematik. Sie sind die Entwicklungsgesetze des Organs der Anpassung. Das heißt aber auch, dass die Verletzung oder Missachtung gesellschaftlicher Gesetze zur Missachtung oder Verletzung eines Gesetzes der Natur wird.Während der reale Sozialismus u. a. daran scheiterte, dass er die zweite industrielle Revolution (die wissenschaftlich-technische Revolution) nicht realisierte, scheitert der Kapitalismus daran, dass er sie realisiert, indem er, wie der Zauberlehrling, Kräfte rief, die er nun nicht bannen kann. Die von ihm entwickelten gesellschaftlichen Produktivkräfte werden zu Destruktivkräften. Wie noch nie in der bisherigen menschlichen Geschichte verkehren sich Kraft in Schwäche, Überfluss in Mangel, Reichtum in Armut, Heil in Fluch, Leben in Tod: Die eklatante Verletzung eines Gesetzes der Natur, des Gesetzes der Anpassung, der Einheit von Mensch und Natur als Folge der Verletzung des gesellschaftlichen Gesetzes der Harmonie von Produktivkräften und Produktionsverhältnissen findet nur einmal statt, sie ist die einmalige, einzigartige Herausforderung des Menschen als Vernunftwesen. Es ist die Probe darauf, ob der Mensch eine Fehlleistung der Natur ist oder nicht.Das Problem liegt in den kapitalistischen Produktionsverhältnissen, und der problematische Punkt ist die Kapitalverwertung. Genauer: die zunehmende Unfähigkeit der Kapitalverwertung. Hans Kalt schreibt dazu: Obwohl in den armen wie in den entwickelten Ländern allein die Lösung der Ernährungs- und Wohnungsfrage, die grundlegende Verbesserung der gesundheitlichen Verhältnisse und des Schulwesens sowie die Beendigung der ökologischen Krisenprozesse den Einsatz der Arbeitskraft von Hunderten Millionen Menschen durch viele Jahre hindurch erfordern würden, können diese brachliegenden Arbeitskräfte keine Beschäftigung und daher auch keinen Lebensunterhalt finden.

Inhalt

Acht Wissenschaftsbegründungen:I. Das Naturgesetz des Menschen1. Der Marxismus als Wissenschaft2. Marxismus und Darwinismus3. Das Gesetz der Anpassung in seiner spezifischen Form4. Die Anpassung ist unser ewiges Gesetz5. Der Fuchs in Marxens Hühnerstall6. Die eigentliche Geschichte ist der Vollstrecker des Gesetzes der Anpassung7. Lieber ein Schrecken ohne EndeZum guten Schluss eine ausgefallene Betrachtung oder Die drei kopernikanischen WendenII. Die Soziologische TransfermatikIII. Die Gegenwelt1. Die Irrungen der Geschichte2. Der reale Sozialismus3. Der Kapitalismus4. Die soziale Vererbung5. Die historische Vorahmung6. Die zwei Stufen des Sozialismus7. Der Urkommunismus8. Der Kommunismus9. Die Gegenwelt auf einen BlickIV. Das Spiel als Wesen des historisch erwachsenen MenschenV. Das Prinzip GleichheitVI. Das System Heiterkeit. Die Religion der AtheistenVIII. Die KunstEssaysWas wollte Napoleon in Moskau?Freizeit, die ich meine ...Wer nicht nach Bayreuth will, darf stinken oder Der Defensivirrtum: Was ist links?Die Oma aus dem Häuschen oder Demokratie des HerzensGorbi, wo bist du geblieben?Imperialismus, Gestern HeuteWas treibt die Menschheit in den Sozialismus? Die Umkehrung von Marxens RevolutionsbegriffKrieg der Worte und Krieg ohne WorteSozialismus wird mit Heiterkeit gemachtProgrammgeflüsterHamlet und der Kommunismus oder Der Mensch wird leichtsinnigWas ist Utopie? Versuch einer EntwirrungDes Kaisers neue Kleider in Kunst und LiteraturKlartext oder Mit Sandsäcken gegen den KapitalismusGlossen und BriefeKlartextBumerangIrre an die Macht! Da sind sie ja schonDen wichtigsten Nobelpreis gibt es nichtVerkehrte WeltPräsidentenDer Bürger ist so dumm, wie der Kapitalist erlaubtWem nützt die Werbung?Terror gegen NMDDie Logik und die Moral der KlassengesellschaftDie US-Moral als LeitwährungWas wäre wenn?BombengeschäfteDer Mensch kann Geld nicht essen, aber es kann ihnKetzer sind immer die anderenBei Gott! Bei Gauck!Salto rückwärtsDie doppelte LosungRot bleibt rotDie dumme Ausrede des schlechten GewissensDer Sozialismus ist DialektikEde, der Musterschüler seiner selbstMarx gegen Marx gleich MarxismusWer schwärzt wen?Weniger als plus minus NullUm Gottes WillenSozialismus ohne WitzWenn der Kapitalismus zum Maß des Sozialismus gemacht wird2 x Minus = realer SozialismusWitz und Aberwitz

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