Beschreibung
Erkenntnis ist ein Kernthema der Philosophie. Dass wir zu verlässlichem Erkennen fähig sind, wird immer wieder angeführt und begründet. All unser Handeln und Verhalten soll im Licht adäquaten Erkennens gerechtfertigt oder verändert werden. In der Vorlesung geht Wolfgang Welsch folgenden Hauptfragen der Epistemologie nach: 1.Inwiefern beruht unser Erkennen auf nicht-empirischen Voraussetzungen? Warum ist es für die Gewinnung von einzelnem und explizitem Wissen nötig, dass wir über ein auf andere Weise garantiertes Vorwissen oder implizites Wissen verfügen? Woher stammt implizites Wissen? 2.Können wir die Welt als solche objektiv erkennen, oder beschränkt sich unser Erkennen auf eine subjektive Erfassung der menschlichen Welt? Gibt es absolutes Erkennen, oder ist mithin nur relatives Erkennen möglich? 3.Erfolgt zumindest manches Erkennen letztlich um des Erkennens willen oder ist alle Erkenntnis pragmatischer Natur? Hinzu kommen Fragen wie: Was besagt die Unterscheidung zwischen diskursiver und intuitiver Erkenntnis? Gibt es rein-rationale oder auch rein-empirische Erkenntnis oder ist immer eine Kombination beider Komponenten nötig? Wie ist die Fähigkeit zur Kognition evolutionär entstanden? All diese Fragen werden in systematischer Orientierung behandelt, wofür historische Beispiele angeführt werden. Wolfgang Welsch ist emeritierter Professor der Philosophie und Autor zahlreicher Bücher. Er lehrte u. a. in Berlin, Jena und Stanford und wurde vielfach ausgezeichnet, so 1992 mit dem Max-Planck-Forschungspreis und 2016 mit dem Premio Internazionale d'Estetica. (http://www2.uni-jena.de/welsch) Universitätsvorlesung, gehalten im Sommersemester 2011 an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, ca. 818 Min. auf 2 MP3-CDs.