Beschreibung
Ovids "Amores" sind das zeitlich letzte Werk der Gattung Liebeselegie. Mit ihnen eifert ihr Autor Catull, Properz und Tibull nach und führt die Liebeselegie zur Vollendung. Thematisiert wird die Liebe zu einer Frau namens Corinna, samt ihren Höhe- und Tiefpunkten, Liebesbekundungen und Seitensprüngen. Amüsante Alltagskrisen, wie der Ausfall des Haars nach dem Färben, finden sich in den "Amores" genauso wie ernste Themen, wie Corinnas Schwangerschaftsabbruch. Ovids Werk zeichnet damit ein facettenreiches, geradezu selbstironisches Bild der Beziehung zwischen Liebenden und damit auch der römischen Gesellschaft.Ungekürzte und unbearbeitete Gedichte in der Originalsprache, mit Übersetzungen schwieriger Wörter, Nachwort und Literaturhinweisen.
Autorenportrait
Ovid (Publius Ovidius Naso, 20. März 43. v. Chr. Sulmona um 17 n. Chr.) prägt mit seinen Metamorphosen das Bild der Nachwelt auf die griechische Mythologie. Nach einem Studium der Rhetorik in Rom reist Ovid zu Studienzwecken nach Kleinasien und Griechenland. Eine Laufbahn als Beamter bricht er ab und beginnt eine außerordentlich erfolgreiche Dichterlaufbahn in Rom. Aus ungeklärten Gründen wird er 8 v. Chr. auf Geheiß des Kaisers Augustus an den Rand des Imperiums nach Tomi, dem heutigen rumänischen Konstanza, verbannt. Seine literarische Frühphase ist geprägt von erotischen Dichtungen wie Amores (Liebesgedichte) und Ars amatoria (Liebeskunst). In der darauffolgenden Phase nimmt er sich großen Sagenzyklen an: Er ergründet mit Fasti das römische religiöse Brauchtum und beginnt mit seinen Verwandlungsgeschichten den Metamorphosen, die er im Exil beendet. In Tomi entstehen Tristia (Klagelieder), in denen er sein Leben Revue passieren lässt und sein Schicksal beklagt. Manche dieser Dichtungen, daneben auch ein Lobgedicht auf Augustus und Tiberius, sollen eine Begnadigung erzielen ohne Erfolg. Ovid stirbt acht Jahre nach seiner Verbannung im Exil.
Inhalt
EinleitungZur Benutzung dieser AusgabeOvid: Leben und WerkDie Amores und die römische LiebeselegieAmores (Auswahl)Buch 11,1 Programmatisches Bekenntnis zur Liebesdichtung1,2 Bekenntnis zur Liebesdichtung: Naso verliebt1,9 militat omnis amans1,10 Habgier der Geliebten: Geschenke1,11 Liebesbrief mit Einladung an die Geliebte1,12 Absage der Geliebten1,14 Preis für weibliche Schönheit: Haarausfall1,15 Selbstverständnis des Elegikers: UnsterblichkeitBuch 22,1 Selbstverständnis des Elegikers: Liebesdichtung versus Epik2,2 Der Liebhaber besticht den Wachter der Geliebten2,4 Hommage an die Frauen Roms2,6 Klagelied auf den toten Papagei der Corinna2,7 Affäre mit der Dienerin Cypassis: Eifersucht der Geliebten2,8 Fortsetzung der Affäre mit Cypassis2,10 Zwischen zwei Frauen: Wunschvorstellung vom Tod beim Liebesakt2,13 Abtreibung: Bittgebet an Isis um Rettung Corinnas2,14 Pladoyer gegen AbtreibungBuch 33,2 Liebeswerben: Beim Wagenrennen im Circus3,3 Umgang mit Untreue: Täuschung und Enttäuschung3,4 Umgang mit Untreue: Einsperren?3,10 Fest der Ceres: Keuschheit zu Ehren der Göttin?3,11 Trennungs- und Distanzierungsversuche3,14 Liebeslehre: Untreue und Ehrlichkeit3,15 Poetologisch-biographischer Abschluss (Siegel des Buches)AnhangAbkürzungen und SymboleLernwortschatzVerzeichnis der EigennamenProsodie und MetrikBesonderheiten der DichterspracheStilistikLiteraturhinweise
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