Beschreibung
Innerfamiliäre sexualisierte Gewalt durch Geschwister ist bis heute ein nahezu unangetastetes Tabuthema in Deutschland. Tagtäglich arbeiten jedoch viele Fachkräfte aus Pädagogik und Therapie mit Jungen und Mädchen, die sexualisierte Gewalt an Geschwistern ausgeübt haben oder mit den von sexualisierter Gewalt betroffenen Geschwistern und deren Familien. In diesem Praxishandbuch tragen ExpertInnen aus Praxis und Wissenschaft erstmalig ihre vielfältigen Erfahrungen aus der Arbeit mit den sexualisiert übergriffigen Jungen und Mädchen zusammen. Auf der Basis aktueller internationaler Forschungsergebnisse und z.T. jahrzehntelanger Praxiserfahrungen werden u.a. folgende Themen diskutiert: Tabuisierung, Differenzierung Doktorspiel und sexualisierter Übergriff, kritische Auseinandersetzung mit einem Schuldeingeständnis als Voraussetzung für die Hilfegewährung, Häufigkeit, Funktionen des Leugnens und der Scham, Therapie im Zwangskontext, systemische Bedeutung innerfamiliärer sexualisierter Gewalt, Kooperation zwischen Opferberatungsstellen und Einrichtungen, die mit sexualisiert übergriffigen Kindern/ Jugendlichen arbeiten, Kooperation Pädagogik und Therapie, Bedürfnisse Betroffener, Rolle des Jugendamtes und gelingende interdisziplinäre Kooperation, Zugangswege ins Hilfesystem: Ausübung sexualisierter Gewalt, um selbst (endlich) Hilfe zu bekommen? Bedeutung Traumapädagogik/therapie, Biografiearbeit, Deliktarbeit, pädagogische Handlungsansätze, Sexualpädagogik, Besonderheiten in der Arbeit mit Mädchen, die sexualisierte Gewalt an Geschwistern ausüben, Rückführung, Sicherheit und Rückfallprophylaxe, Elternarbeit. Das Buch richtet sich an (werdende) Fachkräfte aus den Bereichen Pädagogik und Therapie sowie an Interessierte, die durch ihre Kenntnis der Problematik zu einer Enttabuisierung sexualisierter Gewalt durch Geschwister beitragen möchten.
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