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Lallbacken

eBook - Das wird man ja wohl noch sagen dürfen

Erschienen am 13.04.2012, 1. Auflage 2012
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783938060834
Sprache: Deutsch
Umfang: 249 S., 0.28 MB
E-Book
Format: EPUB
DRM: Digitales Wasserzeichen

Beschreibung

Der neue Venske Sollte dieser Kabarettist jemals in Ruhestand gehen, wären wir er-ledigt, bräuchten wir kiloweise Antidepressiva und Legionen von Psychotherapeuten. Wenn Henning Venske nicht mindestens einmal im Jahr die Welt sortiert und die politischen Koordinaten justiert, wären wir verloren. Der Phrasenmüll, die Lügen, die Blender und Wichtigtuer, der Frohsinn und die Arglosigkeit - wer räumt den Mist weg? Schmalspurkomiker begnügen sich damit, den Politikern ans Bein zu pinkeln. Sie fegen mit müden Witzen den Skandal weg, den es zu erforschen gälte. So kapitulieren sie vor der gesellschaftlichen und politischen Realität, so betrügen sie ihr Publikum um das Recht zu lachen und um die Pflicht zu weinen. Henning Venske ist eine Ausnahme, eine intellektuelle lnstanz, ein Kabarettist der guten alten Schule. Einer muss schließlich aufräumen, sonst ersticken wir am ideologischen Unrat. Venske analysiert die aktuellen politischen Entwicklungen und die der vergangenen Jahre mit einem Scharfsinn, der manchen Journalisten beschämen müsste.

Autorenportrait

Henning Venske wurde 1939 in Stettin geboren. Anfang der 1980er Jahre war er Chefredakteur der Satirezeitschrift Pardon, von 1985 bis 1993 Autor und Kabarettist bei der "Münchner Lach- und Schießgesellschaft". Zahlreiche Fernsehauftritte, u.a. bei der "Sesamstraße". 2010 erhielt er zusammen mit seinem Partner Jochen Busse den Ehrenpreis zum Deutschen Kleinkunstpreis. Zurzeit regelmäßige Bühnenauftritte.

Leseprobe

Das Frauenbild, das Frau Merkel repräsentiert, ist ein neoliberal modifi zierter Feminismus. Immer wenn die Rede auf Frauen und Frauenrechte kommt, ist die Kanzlerin hellwach: "Wenn man sich zum Feminismus bekennen muss, ist das für manche so, als wolle man sagen, dass man einen strukturellen Nachteil spürt. Viele Frauen empfi nden es heutzutage aber nicht mehr als Nachteil, eine Frau zu sein, obwohl es unbestritten noch Nachteile oder Erschwernisse gibt." Keine Frage: Frau Merkel ist Merkels bester Mann. Und sie ist die Mutter Oberin aller Deutschen, sie ist von morgens bis abends auf einem guten Weg, sie hat die Probleme im Griff und gestaltet die Zukunft. Aber dann, aus heiterem Himmel, hält sie wieder eine Rede: "Es kann doch nicht sein, dass eine Minderheit von Menschen in unserem Land einer Mehrheit von Menschen Angst macht." Nein, das wäre unerhört. Das haben wir traditionell schließlich immer andersrum praktiziert. Aber für solche und ähnliche Sätze hat Superlallbacke Merkel mehrere Ehrendoktorhüte bekommen. Bei diesen Gelegenheiten hielt sie besonders geschliffene Reden, die klangen, als hätte sie der Dalai Lama schon mal im Mund gehabt: "Man darf das Zeitfenster nicht verstreichen lassen." Oder: "Wenn zwei mal zwei nie vier ergibt, stimmt auch in der Politik was nicht." Oder: "Wer nur aufs Materielle setzt, wird sich nie darauf hinbewegen, den Menschen eine Freude jenseits des Materiellen zu machen." Diese Sätze muss sie sich selbst ausgedacht haben. Normale Menschen sind zu solchen Überlegungen nicht fähig. Kein Wunder, Angela Merkel hat auch bekannt: "Ich glaube an die Wiedergeburt." Für'n Kohlrabi wird's reichen. Zu Zeiten der revolutionären Unruhen in Tunesien und Ägypten konnte man bei den Lallbacken von Spiegel-Online lesen: "Angela Merkel ist die einzige Staatenlenkerin eines führenden westlichen Landes, die eine demokratische Revolution erlebt und mitgestaltet hat." Ohne jede Ironie wurde die Kanzlerin zur "Revolutionärin" verklärt, was die US- Außenministerin Hillary Clinton schwer beeindruckte: "Kanzlerin Merkel hat mich heute morgen in unserem Vieraugengespräch daran erinnert, wie das 1989 war, wie sie es erlebt hat, wie herausfordernd eine solche Situation sein kann und welche Lehren wir daraus ziehen sollten." Die revolutionssachverständige Merkel hielt eine "schnelle Wahl" in Ägypten für falsch, denn es gehe darum, ein Machtva

Inhalt

1 Kanzleramt: Nichts zu tun ist besser, als mit großer Mühe nichts zu schaffen 2 Außenministerium: Man muss nichts können, man muss nur wollen 3 Innenministerium: Auf niedrigstem Niveau den höchsten Konsens herbeiführen 4 Justizministerium: Hühner, die vorm Fressen Knoten in die Würmer drehen 5 Finanzministerium: Eines Tages wird Geld nichts mehr kosten 6 Wirtschaftsministerium: Doch Sorge folgt und nimmersatte Gier dem wachsenden Gewinn (Horaz) 7 Arbeitsministerium: Das Recht auf Arbeit brauchen wir nicht, aber das Recht auf Wohlstand 8 Verbraucherschutzministerium: Analogkäse erlaubt, Sterbehilfe verboten 9 Verteidigungsministerium: Gewalt darf niemals ein Mittel der Politik des Gegners sein 10 Familienministerium: Eine wirklich gute Mutter hat doch keine Kinder 11 Gesundheitsministerium: Künstliche Hüftgelenke kauft man am besten an der Haustür 12 Verkehrsministerium: Es wird Zeit, dass die Elektroautos Gas geben 13 Umweltministerium: Das Einzige, wovor man sich wirklich fürchten muss, ist die Angst 14 Bildungsministerium: Leben ist ein postnatales Problem 15 Entwicklungshilfeministerium: Die Würde des Menschen gibt es nicht umsonst - man muss sie kaufen 16 Bundespräsidialamt: Das Maximum faseln über ein Minimum 17 Die vierte Gewalt 18 Und jetzt das Wetter

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