Beschreibung
'Lichter am Himmel alle schief [.] Sterne nicht dort, wo sie scheinen oder berechnet waren, aber niemand muss sich fürchten', verkündete die 'Times' Ende 1919. Einsteins Berechnungen bestätigten sich. Ein jahrhundertelang geltendes Weltbild wurde aus den Angeln gehoben, die Relativitätstheorie betrat die Bühne. Doch Einsteins Theorie hatte einen bedeutenden Nachteil, sie war nicht in einer alltäglichen nichtmathematischen Sprache darzustellen und blieb, so Einstein selbst, 'gemein unverständlich'. Der Physiker wurde zum Star, aber auch zur Reizfigur. Konservative Kräfte fühlten sich von seinem mathematischen Nachweis provoziert und begannen gegen ihn zu hetzen, besonders in Deutschland. Im August 1920 kam es zu einer Protestversammlung in der Berliner Philharmonie, wenig später standen sich auf einer Tagung in Bad Nauheim Albert Einstein und sein stärkster Widersacher, der Nobelpreisträger Philipp Lenard gegenüber. Ein Showdown, moderiert von Max Planck, vor gebannten Zuschauern im Badehaus 8. MaroHeft #7 geht der Frage nach: Warum wurde Einsteins Relativitätstheorie als bedrohlich, abstrakt und 'modernistisch' zurückgewiesen, ähnlich wie andere progressive Tendenzen der anbrechenden 20er Jahre? MaroHeft #7 Ein 20erJahreHeft erscheint mit vielen Originaldruckgraphiken in einer Sonderfarbe und beiliegendem Plakat von Gabriela Jolowicz
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Autorenportrait
Wolfgang Martynkewicz (*1955) ist freier Autor und Dozent für Literaturwissenschaft. Er beschäftigt sich u. a. mit der Kulturgeschichte der zwanziger Jahre, dazu ist zuletzt erschienen: »1920. Am Nullpunkt des Sinns« (Aufbau).