Beschreibung
Die junge Esther beschließt, Soldatin zu werden, um ihrem bislang ziellosen Leben Halt zu geben. Bald wird sie nach Afghanistan geschickt. Staub, betäubende Hitze und eine trügerische Langeweile, in der stets Anschläge drohen, bestimmen die Tage im Bundeswehrcamp. Als Esther die Chance bekommt, Patrouillenfahrten in die Berge zu machen, lernt sie ein wildes, schönes, aber unnahbares Land kennen - und trifft auf den rätselhaften Schulleiter Mehsud. Zögerlich verlieben die beiden sich und beginnen eine zarte, riskante Beziehung gegen alle Regeln, die militärischen wie die afghanischen. Schnell werden ihre Treffen zur Gefahr, und Esther steht vor einer Entscheidung: Was muss sie tun, damit die unwägbare Liebe zu Mehsud eine Zukunft hat? Ebenso bildhaft wie realitätsnah schildert Dirk Kurbjuweit die ferne, fremde Welt Afghanistans, in der Esther erstmals begreift, wie der Krieg sich in die Herzen der Menschen frisst - und in der sie sich endlich ihrem eigenen Leben stellen muss. Ein kraftvoller, spannungsreicher Roman, der vor packendem zeitgeschichtlichem Hintergrund die Frage stellt, was wirklich zählt. "'Kriegsbraut' ist ein sprachlich präziser, durch eine erzählerische Ruhe bestechender Roman, der keine politischen und religiösen Debatten führt, sondern diese behutsam in die Figurenreden einbaut und so über den Krieg mehr zu sagen hat als Dutzende von Leitartikeln." (Rainer Moritz, Deutschlandradio Kultur). "Kurbjuweits Roman (.), mit erfahrener Könnerschaft geschrieben, leistet etwas, was nicht einmal der klügste Essay könnte, sondern wirklich nur die Literatur schafft: Er weckt die Vorstellungskraft für das schwierigste Problem der gegenwärtigen deutschen Politik; er nimmt Partei für den Zweifel." (Gustav Seibt, Süddeutsche Zeitung)
Autorenportrait
Dirk Kurbjuweit, geboren 1962 in Wiesbaden, war Redakteur der Zeit, seit 1999 arbeitet er für den Spiegel. Er hat bislang sechs hochgelobte Romane geschrieben, drei davon wurden fürs Kino verfilmt, darunter Schussangst und Zweier ohne; zuletzt erschien Kriegsbraut (2011). Für seine Reportagen erhielt Dirk Kurbjuweit 1998 und 2002 den Egon-Erwin-Kisch-Preis sowie zahlreiche weitere Auszeichnungen.