Beschreibung
Joseph Roth, einer der bedeutendsten Schriftsteller der klassischen Moderne erzählt in seinen großen Österreichromanen Der Radetzkymarsch und Die Kapuzinergruft anhand der Familiengeschichte des Geschlechts der Trotta vom Schicksal und Untergang der Habsburger Monarchie und vom Leben während und nach dem Ersten Weltkrieg und dem Anschluss Österreichs an das Nationalsozialistische Deutschland. Anders als im Radetzkymarsch steht im vorliegenden Roman der orientierungslose und in den Tag hinein lebende Spross der Familie mit dem sprechenden Namen Franz Ferdinand Trotta im Zentrum der Handlung. Er sucht und findet sein Schicksal in der Kapuzinergruft dem Symbol der darniederliegenden Epoche. Über eine Zeitspanne von 25 Jahren hinweg, breitet sich so ein eindrucksvolles und melancholisches Panorama und subtiles psychologisches Profil einer Epoche und einer Gesellschaft im Niedergang aus.
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Autorenportrait
Joseph Roth wurde 1894 in Brody, Ostgalizien geboren, begann ein Germanistikstudium in Lemberg und Wien, ging 1916 zum Militär und wurde nach Kriegsende Journalist. 1922 heiratete er Friederike Reichler und ging als Feuilletonkorrespondent der "Frankfurter Zeitung" nach Paris. Friederike erkrankte an Schizophrenie und wurde 1929 in eine Nervenheilanstalt eingewiesen. Der Schicksalsschlag warf Joseph Roth aus der Bahn und belastete ihn schwer. Im Januar 1933 emigrierte er nach Paris, wo er am 27.Mai 1939 einer Lungenentzündung erlag.