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Kennst du Bertolt Brecht?

Bertrusch Weltliteraur für junge Leser - Mit CD, Weltliteratur für junge Leser 14

Erschienen am 19.06.2013
Auch erhältlich als:
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783863970208
Sprache: Deutsch
Umfang: 156 S., 36 Illustr.
Format (T/L/B): 1.2 x 20.9 x 14.8 cm
Lesealter: 16-99 J.
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Schon als Schüler lehnte sich der intelligente Brecht gegen die scheinheilige bürgerliche Gesellschaft auf. Mit neuen frechen Tönen revolutionierte er die Theaterbühne. Nicht romantisch verträumt, sondern aufrüttelnd gesellschafts-kritisch, nicht an Einzelschicksale geheftet, sondern auf die Konflikte der Welt gerichtet, wollte er im Theater dem Zuschauer die Augen öffnen und zum eigenen Denken motivieren. "Ändere die Welt, sie braucht es!", so Brecht. 1933 floh er vor den Nationalsozialisten ins ausländische Exil, von wo aus er trotz schwieriger Umstände weiterhin schriftstellerisch tätig war und Gesell-schaftskritik übte. Ganz in diesem Sinne bietet das Buch keine vorgefertigten Antworten. Es versteht sich als Grundlage zu Reflexion und Diskussion und eignet sich auch als Unterrichtsmaterial. Neben biografischen Informationen enthält es Gedichte, Briefausschnitte, Zitate und Bilder sowie Ausschnitte aus Brechts Stücken. Auf der beiliegenden CD stellen verschiedene Brecht-Interpreten dessen Songs, Gedichte und Texte vor. Auch Brecht selbst ist zu hören.

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Bertuch Verlag GmbH
Rudolf Dadder
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Schwanseestraße 101
DE 99427 Weima

Leseprobe

'Wer kennt wen?' Annäherung an den Dichter Bertolt Brecht Kennst du Bertolt Brecht? Natürlich kennst du ihn, denn du hast die 'Moritat von Mackie Messer': 'Und der Haifisch, der hat Zähne.' auf YouTube oder in einem Livekonzert schon gehört. Der Song stammt aus Brechts 'Dreigroschenoper', dem ersten deutschen Musical, und er ist der erste Song auf der beiliegenden cd. In diesem Buch kannst du Bertolt Brecht näher kennen lernen. Es schlägt einen Bogen von den Anfängen des Dichters mit seinem 'Baal' - einem Stück über einen anarchisch lebenden und liebenden Schriftsteller - bis hin zu den letzten Texten, entstanden in der ddr, in die Brecht nach 15 Jahren Exil kam. Die Auswahl war schwierig genug bei einem so umfangreichen Werk. In den verschiedenen Texten zeigt sich der freche, der einfühlsame, der politische Dichter, der Stückeschreiber, Erzähler und Lyriker. Brecht schrieb allein 2 300 Gedichte, obwohl er in der Schule Gedichte nicht so gern hatte. Damit man Gedichte mag, so Brecht, sei es am besten, wenn man 'sie singt'. Sie 'müssen aber danach geschrieben sein', wofür als Beweis die beiliegende cd dienen kann z. B. mit dem 'Alabama-Song' der 'Doors', den vertonten Gedichten von der Liebe oder dem von einem Schüler erfundenen Rap zum 'Wasserverkäufer', einem Text aus 'Der gute Mensch von Sezuan'. Im Buch erfährst du auch etwas aus dem Leben des Dichters, der ein liebevoller Vater war, gut mit Freunden umgehen konnte, oft ein Leben lang. Er war ein Team- Worker, lange bevor das Wort in unsere Sprache kam. Zu seinen Mitarbeitern zählten immer kluge, junge Frauen, woraus sich auch Liebes-Beziehungen entwickelten. Manche Leute meinen, Brechts Texte seien zu politisch, andere, sie seien zu lehrhaft. Am besten ist es, du lässt solche 'Vorurteile draußen' und liest und entdeckst deinen Brecht. Du darfst ihm auch widersprechen, denn Widerspruch ist bei Brecht gefragt. Ihm selbst war sein Werk, seine neue Art zu dichten, das Wichtigste. So wollte er, dass seine Stücke auf dem Theater aufgeführt werden und seine Gedichte in den Schullesebüchern zu finden sind. Beides ist ihm gelungen, denn er ist aktuell der meist gespielte deutschsprachige Autor in der Welt. Als Ziel für seine Dichtkunst gab Brecht an: 'Ich möchte gern eine Kunst machen, die die tiefsten und wichtigsten Dinge berührt und tausend Jahre geht: Sie soll nicht so ernst sein.' B. B., als der er sich eingangs im Gedicht vorstellt, hieß eigentlich Eugen Berthold Friedrich Brecht, geboren am 10. Februar 1898 in Augsburg, gestorben am 14. August 1956 in Berlin (Ost / DDR). Seine Vornamen fand er für eine Dichterexistenz nicht recht passend. So zeichnete er bereits ab 1916 seine Texte mit Bert Brecht, nannte sich später Bertolt Brecht und wurde von seinen Freunden, auch vom eigenen Sohn Stefan, mit 'Bidi' angesprochen. Er leistete es sich, weit voraus schauend, sogar nur unter dem Signet B. B. (siehe Eingangsgedicht) oder 'b. b.' seine Texte zu >firmieren<, und dieserart mit seiner Literatur, als vom Dichter Bertolt Brecht stammend, erkannt zu werden. Das Gedicht 'Vom armen B. B.' schrieb er als Vierundzwanzigjähriger, reflektierte die gelebten Jahre von den Anfängen her und über ein Ende hinaus - und schloss die Nachkommenden gleich mit ein. Das Gedicht erfasst ein aktuell diskutiertes Weltszenarium, wenn er schreibt: Wir sind gesessen ein leichtes Geschlechte In Häusern, die für unzerstörbare galten (So haben wir gebaut die langen Gehäuse des Eilands Manhattan Und die dünnen Antennen, die das Atlantische Meer unterhalten). [.] Wir wissen, daß wir Vorläufige sind Und nach uns wird kommen: nichts Nennenswertes. Nennenswert aber soll bleiben das Werk des Bertolt Brecht. Es soll tausend Jahre dauern und die 'tiefsten und wichtigsten Dinge' der Menschen berühren (Brecht 1976, 195). Brecht beginnt früh mit dem Schreiben und veröffentlicht mit 16 Jahren sein 'erstes abgeschlossenes Stück, das >Drama in 1 Act< >Di

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