Beschreibung
Die Böen des Nordwindes reißen heulend an den Dächern der Häuser, das Gebälk stöhnt, der Regen schlägt gegen die Fensterscheiben, das Licht beginnt zu flackern und draußen herrscht tiefschwarze Dunkelheit: Die Landschaft Islands mit ihren Geysiren, Vulkanen und heißen Quellen ist der ideale Nährboden für Mystik und Geisterglaube, der in Island noch weit verbreitet ist. Noch heute spukt es in manchen Häusern und Orten, glaubt man den Einwohnern der Insel aus Feuer und Eis. Die Hamburgerin Brigitte Bjarnason lebt seit 30 Jahren in Island und berichtet hier von Ahnengeistern, Wiedergängern und anderen übernatürlichen Erscheinungen. Sie ist die Autorin des erfolgreichen Buches "Auf den Spuren von Elfen und Trollen in Island", das ebenfalls im acabus Verlag unter der ISBN 978-3-86282-249-2 erschienen ist.
Produktsicherheitsverordnung
Hersteller:
Bedey und Thoms Media GmbH
kontakt@bedey-media.de
Hermannstal 119k
DE 22119 Hamburg
Autorenportrait
Brigitte Bjarnason (geb. 1959) wuchs in Hamburg auf. Sie lebt seit 1992 mit ihrem isländischen Mann in Island. Nachdem sie mehrere Jahre an der Ost- und Südwestküste gewohnt hatte, zog sie 2017 nach Selfoss an die Südküste der Insel. Im acabus Verlag sind von Bjarnason bisher erschienen: "Dorsche haben traurige Augen" (2011), "Auf den Spuren von Elfen und Trollen in Island" (2013) sowie "Schwefel, Tran und Trockenfisch" (2019).
Leseprobe
Die Geschichte von Jóra Allgemein bekannt ist in Selfoss die Geschichte von Jóra. Jóra oder Jórunn war eine junge Bauerntochter mit viel Temperament. Einmal nahm ein Pferd ihres Vaters an einem Wettkampf teil. Weil aber das Pferd den Wettkampf verlor, wurde Jóra so wütend, dass sie zu dem gegnerischen Pferd lief und ihm einen Schenkel herausriss. Damit lief sie in Richtung Ölfusá-Fluss, dort am Flussufer löste sie einen riesigen Felsen aus einer Felswand und warf ihn in die Mitte des Flusses. Dann stelzte sie durch das Wasser auf die andere Seite des Flusses. Die Stelle im Fluss, wo der markante Felsen steht, wird Jóruhlaup oder Tröllkonuhlaup genannt. Jóra ließ sich im Gebiet von Hengill auf der Hellisheiði nieder, wo sie Reisende überfiel. Die Höhle wo das grausame Mädchen hauste, heißt Jóruhellir. Die Stelle, wo sie den Reisenden auflauerte, um sie zu töten, nennt sich Jórukleif. An zahlreichen anderen Orten dieser Gegend wird man auf ihren Namen stoßen. Da es nicht möglich schien, sich dieser bösen Räuberin zu entledigen suchten die Einheimischen Rat beim König von Norwegen. Er schlug vor, ihr eine silberne Axt zwischen die Schulterblätter zu stechen. Das Blatt der Axt soll später in einem Fluss in Þingvellir aufgetaucht sein, der seitdem Öxará (Axtfluss) genannt. Das Gespensterdorf am Meer Ende des 18. Jahrhunderts lebte der Bauer Einar in der Gemeinde von Stokkseyri. Einmal kam zu ihm ein herumstreunender hungriger Junge und bat um eine Unterkunft für die Nacht. Der Bauer verweigerte ihm diese Bitte. Draußen herrschte Frost und ungemütliches Wetter. Der Junge fand nicht den Weg zum nächsten Hof und ertrank im Skerflóð Teich. Er wurde als Wiedergänger (Skerflóðs-Móri) bekannt. Das Gespenst folgte seit diesem Vorfall Einar und seine Nachkommen, brachte Reisende von ihrem Weg ab und erschreckte Menschen im Schlaf. Der Bauer Einar hatte zwei Töchter. Die ältere war Þuríður formaður (Anführer), die jüngere trug den Namen Salgerður. Es wurde dem Móri zugeschrieben, das Þuríður keinen Mann fand. Als Salgerður heiratete und von zu Hause fortzog, folgte Móri ihr. Seit dieser Zeit wurde er auch Sels-Móri genannt. Später folgte das Gespenst einem Mitglied aus der Familie nach Kampholt in der Villingaholtsgemeinde. Es machte oft auf sich aufmerksam bevor der Bauer des Hofes irgendwo eintraf. Das passierte zum Beispiel, wenn der Bauer zum Genossenschaftsladen unterwegs war. Ende des 20. Jahrhunderts soll das Kampholtsgespenst eine Vorliebe für Autos entdeckt haben. Es soll oft an einer Wegkreuzung gestanden haben, um mitgenommen zu werden. Den Autofahrern wurde geraten, sich freundlich gegenüber dem Geist zu verhalten, weil sonst ein Motorschaden auftreten oder ein Reifen platzen könnte. Da an dieser Stelle verhältnismäßig viele Unfälle passierten, glaubte man, dass der Kampholtsgeist sich auf diese Weise für die Unfreundlichkeit der Autofahrer ihm gegenüber rächen wollte. Seyðisfjörður Der nur über die Hochebene Fjarðarheiði (620 m) zu erreichende Fjord mit der gleichnamigen Stadt liegt etwa 27 Kilometer von Egilsstaðir, dem Zentrum Ostislands, entfernt. In der Nähe der Passstraße liegen die Wasserfälle Fardagafoss und Háifoss, dessen Wasser durch ein Loch im Fels den Berg hinunterfließt. Von Seyðisfjörður aus besteht eine regelmäßige Fährverbindung nach den Färöer-Inseln und Dänemark. Im Sommer bietet die Stadt ein buntes Kulturprogramm an. Der Spuk im Helgahús Im Helgahús, Austurvegur 11, spukte es um das Jahr 1943 als ein neuer Bewohner in das Haus zog. Der Spuk begann immer um Mitternacht damit, das auf dem Dachboden in Bücherkisten gewühlt und Sachen verstreut wurden. Danach hörten die Bewohner ein Knarren auf der Treppe und wie die Tür zur Küche geöffnet wurde. Das Gespenst hielt sich auch gerne im Keller auf, wo es besonders gerne Kartoffeln die Treppe hinaufwarf und sie herunterkullern ließ. Mehrere Versuche das Gespenst zu vertreiben scheiterten. Erst als die Bewohner auszogen und 1944 jemand anderes in das H
Schlagzeile
Mystische Legenden aus Island