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10 Jahre acabus Verlag. Die große acabus Jubiläums-Anthologie

eBook - Kurzgeschichten - Lies bunter!

Simon, Heinz-Joachim/Bjarnason, Brigitte/Abresch, Michaela u a
Erschienen am 05.11.2018, 1. Auflage 2018
Auch erhältlich als:
8,99 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783862826278
Sprache: Deutsch
Umfang: 230 S., 8.46 MB
E-Book
Format: PDF
DRM: Digitales Wasserzeichen

Beschreibung

10 Jahre acabus Verlag - Dieses Jubiläum begehen wir mit dem, was wir am besten können: Vielen guten Geschichten! Wird Ali Hoca wie seine 9 Vorgänger verschwinden? Wieso müssen es jetzt 10 Geißlein sein? Was befindet sich in dem geheimnisvollen Koffer und zu welch drastischem Schritt entschließt sich der Todesengel am 10. Tag? Tauchen Sie ein in vergangene und zukünftige Welten, reisen Sie mit uns durch Deutschland, in die Schweiz, nach Irland, Island und Israel. Begleiten Sie tapfere Helden in die Schlacht, erschaudern Sie mit William Shakespeare im Angesicht des Teufels und ergründen Sie das Geheimnis der 10. Muse. In diesem Buch präsentieren Ihnen unsere Autoren und Autorinnen Erzählungen aus den verschiedensten Genres. acabus Lies bunter! In dieser Anthologie sind vertreten: Michaela Abresch Sabine Adatepe Gabriele Albers Brigitte Bjarnason Thomas Christen Caroline DeClair Esther Grau Sven R. Kantelhardt Monika Loerchner Sibylle Narberhaus Stefan Schickedanz Heinz-Joachim Simon Chriz Wagner Markus Walther Torsten Weitze

Autorenportrait

Monika Loerchner, Jahrgang 1983, Religionswissenschaftlerin und Projektmanagerin, trat 2017 mit ihrem Debütroman "Hexenherz" als Autorin ins Licht der Öffentlichkeit. Zum 10-jährigen Bestehen des acabus Verlags übernimmt sie die Rolle der Herausgeberin für unsere Jubiläums-Anthologie.

Leseprobe

Operation Decem (Gabriele Albers)Berlin, Februar 2051Die Gestalt, die sich vor ihr in dem bodentiefen Fenster spiegelte, war nur noch eine Hülle. Ein provisorischer Rahmen für die große Leere in ihr. »Wir müssen die Friedrichstraße aufgeben, Gwen.« Elli stand neben ihr und schaute zu ihr hoch. Elli. So zierlich. So zerbrechlich, aber mit einer Energie, die für fünfzig Frauen reichte. Während sie selbst - Gwen, eine Frau wie ein Baum, schoss ihr die alte Hänselei durch den Kopf - nur noch nach einem Ort suchte, an dem sie ungestört sterben konnte. Die Fernglasfunktion ihrer Vidjas erlaubte den beiden Frauen den Blick auf die Kämpfe, die mehrere Häuserblocks entfernt in den Schluchten der Friedrichstraße tobten. Ihre eigenen Truppen, gekleidet in dunklem Violett, hatten den grünen Uniformen der Preußischen Armee in diesem Straßenkampf nicht mehr viel entgegenzusetzen.Gwen drehte den Spielzeugpanzer in den Händen. Sie hatte ihn für Jérômes zehnten Geburtstag gekauft. Wenn ihr kleiner Bruder Krieg spielte, stand er immer auf der Seite der Gewinner. Ihre ganze Familie stand auf der Seite der Gewinner.Wann hatte sie die Seite gewechselt?»Zeit für den Rückzug«, sagte Elli und klang dabei so kühl und gefasst wie immer. Aber in ihren Augen konnte Gwen die Verzweiflung sehen. Noch bevor Elli den Befehl geben konnte, flüchtete ein großer Teil der lilafarbenen Uniformen in fast alle Himmelsrichtungen.»Das ist jetzt nicht wahr, oder?« Gwen überprüfte ihre Vidja auf einen Fehler in der Anzeige. Aber die Übertragung funktionierte einwandfrei. »Die können nicht einfach abhauen, diese Arschlöcher!« Um Ellis Mund vertieften sich die Falten. Der Rest ihres Gesichtes blieb völlig unbewegt. »Ich hatte davor gewarnt, uns zu sehr auf Söldner zu verlassen.«»Die verdammten Söldner werden dafür bezahlt, unseren Frauen den Rückzug zu ermöglichen. Befiehl ihnen, die Stellung zu halten!«»Zu spät.« Elli war ihr bereits zwei Schritte voraus. Wie immer. Sie hatte den einzig verbliebenen Fluchtweg ausgemacht und die verschlüsselte Vidja-Verbindung zur Kommandantin geöffnet: »Pirco, zurück zum Gendarmenmarkt. Sofort!« Die Frauen organisierten ihren Rückzug halbwegs geordnet, während die Söldner kopflos durch die Straßen rannten. Die gegnerischen Drohnen folgten den Frauen. Alle, ausnahmslos alle hatten tödliche Fracht an Bord. Ihre eigenen Drohnen hatte General Gründling mit einem Virus schachmatt setzen lassen. Sie, Elli und all die anderen Frauen hatten gehofft, durch Technik diesen Krieg gewinnen zu können. Ohne eigene Opfer. Wie naiv.In der Französischen Straße explodierte ein Sprengsatz. Sobald sich der Staub gelichtet hatte, sah Gwen die zerrissenen Körper. Sie konnte nicht länger zuschauen. Mit einem kurzen Druck auf den Manschettenknopf in ihrem Hemdsärmel schaltete sie die Übertragung der Kämpfe aus. Elli tat es ihr gleich. Die beiden Frauen kehrten an den Tisch zurück und betrachteten das Modell darauf, das Berlin aus der Vogelperspektive zeigte. Violett leuchteten die Straßenzüge, die sie unter ihre Kontrolle hatten bringen können, grün die anderen. Das östliche Zentrum war nach wie vor komplett violett, genauso wie die Viertel, die von dort nach Osten führten. Dieses Gebiet hatten sie, von Fürstenwalde kommend, in wenigen Tagen erobert. Die Frauen Berlins hatten sich ihnen sofort angeschlossen. Der »Emanzenaufstand«, wie alle Nachrichtendienste sofort getitelt hatten, war auf keinerlei Widerstand gestoßen. Maximilian Freiherr von Bieberstein, der Kanzler, hatte mit ihnen verhandeln wollen. Allein das war ein Riesenerfolg gewesen, wo doch seine AfP erst vor kurzem dafür gesorgt hatte, dass das archaische Frauenbild der Partei Teil der Verfassung wurde: »Der erste, beste und jeder Frau zustehende Platz ist in der Familie. Die...

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