Beschreibung
Maja spielt gern, am liebsten mit Jakob und Felix - um Nähe, Gefühle und Macht. Sie beginnt mit den zwei Männern eine Fernbeziehung, schreibt sich mit ihnen über Facebook, trifft sie auf lauten Partys, liebt sie zwischen Umzugskartons. Und obwohl Felix und Jakob wissen, dass sie sich Maja teilen, machen sie mit. Denn so unterschiedlich die zwei auch sind, sie beide besitzen Ehrgeiz - und haben nicht vor, diese Partie zu verlieren. Doch während Maja die Tage mit Felix und Jakob genießt, driftet sie nachts in immer geheimnisvollere Träume ab. In ihnen ist es plötzlich ganz still, sie kann nur ein Klopfen hören, Schritte oder das leise Aufprallen eines Basketballs. Auf der Suche nach der Ursache blickt sie in ihre Kindheit zurück - und kommt dem Grund für ihre Spielleidenschaft gefährlich nah.
Autorenportrait
Rebekka Knoll wurde 1988 in Kassel geboren und wuchs auf dem Land auf. Um Germanistik und Theaterwissenschaft zu studieren, zog sie in verschiedene Städte: zunächst nach Erlangen und von dort nach Bern, später nach Frankfurt und dann nach Berlin, wo sie derzeit lebt. 2010 wurde sie als Nachwuchsautorin der Literaturstiftung Bayern im Rahmen des Festivals "Literatur Update Bayern" ausgewählt. "Das Kratzen bunter Kreide" ist ihr Debütroman.
Leseprobe
»Eigentlich wollte Maja sich betrinken. Sie hat sogar in Erwägung gezogen, was zu rauchen, bevor sie dieses Thema anschneidet. Aber jetzt hält sie schon ihren dritten Kaffee in der Hand, heiß und süß, ihr Magen tanzt und alles in ihr scheint vom Koffein wild zu pochen. Ihre Hände zittern. Was ich dir jetzt sage, hat nichts mit dir zu tun, beginnt sie und adressiert dabei Jakobs Nase, die kann wenigstens nicht überreagieren. Jakob sagt nichts. Er wartet. Ich bin gern mit dir zusammen, ich will mich auch nicht von dir trennen. Darum geht es nicht. Jakob nickt nicht, seine Nase zuckt auch nicht, es weiten sich noch nicht einmal die Nasenflügel. Er wartet weiter. Okay, sagt Maja und nimmt noch einen Schluck. Ihr Magen fühlt sich an, als würde der Kaffee darin weiterkochen. Ich denke oft über Felix nach, ich kann das nicht abschalten. Es ist nichts gelaufen, seit ich mit dir zusammen bin. Aber wir sehen uns oft und er reizt mich. Möchtest du, dass ich den Kontakt zu ihm abbreche?« Rebekka Knoll