Beschreibung
Klaus Zwickel - Der Ex-Chef der weltweit größten Metallergewerkschaft über sein Leben, verpasste Chancen, Visionen, Zukunftsmodelle und verwirklichte Träume - und über Fakten, die Licht ins Dunkel eines der größten Wirtschaftsskandale Deutschlands bringen könnten. In einem der spektakulärsten Wirtschaftsprozesse Deutschlands wurden 2004 Klaus Zwickel, Josef Ackermann und Klaus Esser vom Vorwurf der Untreue im Mannesmann-Fall freigesprochen. Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe will Revision und fordert Strafen. Das Urteil wird noch in diesem Jahr erwartet. Klaus Zwickels Biografie geht weit über die Schilderung seiner politischen Karriere hinaus. Das Leben eines Arbeitnehmers, Kämpfers. Klar, prägnant und selbstkritisch blickt der Privatmann und Ex-Chef der IG Metall auf sein Leben: Kindheit in Heilbronn und erster Streikaufruf, 35-Stunden-Woche und Aufbau Ost.
Autorenportrait
Als unkorrumpierbar, überzeugungsstark, gelegentlich stur galt Klaus Zwickel in seinem Amt als IG-Metall-Chef. Klug, listig, alles bedenkend, ein Fuchs, gar "eine Integrationsfigur" meinen andere. Der Mann mit der Schirmmütze war ein Reformer in den eigenen Reihen, der gegen den massiven Widerstand den Vorstand der IG Metall verkleinerte und als Sozial- und Gesellschaftspolitiker regelmäßig mit brisanten Vorstößen aufwartete: 35-Stunden-Woche, Rente mit 60, Bündnis für Arbeit. Zwickels Biographie ist geradlinig: Jahrgang 1939, Volksschule, Werkzeugmacherlehre, innergewerkschaftliche "Ochsentour", SPD-Mitgliedschaft von Jugend an. Klaus Zwickel erinnert sich an seine Heilbronner Kindheit und Jugend, seine kämpferischen Lehr- und Gesellenjahre bis zur Spitze der IG Metall, von der er 2003 zurücktrat. Er ist nach wie vor von der Notwendigkeit und Zukunft von Gewerkschaften überzeugt und besitzt ein starkes soziales Empfinden verbunden mit einer tief sitzenden Abneigung gegen neoliberale "Dschungel-Ökonomie". Dass der Sozialdemokrat Zwickel gegenüber "seiner" Regierung nach wie vor kritisch und loyal argumentiert, ist ein Indiz dafür, wie sehr er politisch und gewerkschaftlich noch immer mitten im Leben steht: "Weglaufen ist nicht die Sache von Sozialdemokraten." Anton Zuber, geboren 1951, ist Journalist und schreibt für verschiedene Zeitungen, darunter die FAZ und Süddeutsche Zeitung. Er lebt in der Nähe von Heilbronn.