Beschreibung
QQ "quiet quality": Das neue Schlagwort für alles, was nicht schreit und spritzt.MODERATOR: "Warum legen eigentlich heute so viele Frauen Wert darauf, möglichst gemein zu sein? Jede noch so biedere Seriendarstellerin sagt im Fernsehen, daß sie am liebsten'bitterböse' sei, und selbst meine gute Mutter liest nur noch Bücher, in denen Frauen ihre Gatten im Schornstein einmauern."PETRA HIPPROTH (Krimiautorin): "Ach, das sind halt ins Ritualhafte abgedriftete Überbleibsel eines einstmals berechtigten Widerstands gegen das Postulat des Sanften. Alter Käse, streng genommen. Das wird sich schon wieder beruhigen. Ich bewege mich schon seit längerem davon weg, ich verspüre mehr so einen Drall in Richtung QQ."MODERATOR: "QQ? Sie verwenden heute ziemlich exotische Ausdrücke."PETRA HIPPROTH: "Kennen Sie nicht QQ? Das steht für'quiet quality' - stille Güte. Ein neues Schlagwort aus den USA für alles, was nicht schreit und spritzt. Da ich mir allerdings einmal eine schöne Wohnung im Augustinum leisten möchte, also in einem dieser Altersheime für gutsituierte Leute mit ein bißchen Hirn, habe ich mir ausgerechnet, daß ich noch fünf Jahre schreien und spritzen muß, und dann kann's losgehen mit QQ."Inhalt1. Über Fernsehmusik2. Gedanken bei der Cranio3. Nein zum Masermontag4. So machen es die klugen Sprachen5. Hannah Arendt hat recht6. Was schön ist und was häßlich ist7. Prekariat und Prokrastination8. VL (Die Schöpfung hatte gerade erst begonnen)9. Kinder fauler Mütter10. Die Verbesserung von Jessicas Mutter mit Hilfe eines Mülleimers11. Ein Querulant hört was knarren12. Preisung der grotesken Dame
Autorenportrait
Max Goldt, geboren 1958 in Göttingen, lebt in Berlin. Er bildete zusammen mit Gerd Pasemann das Musikduo "Foyer des Arts", in welchem er eigene Texte deklamierte. Max Goldt hat zusammen mit Stephan Katz mehrere Comicbände herausgebracht. Er bereist nicht selten den deutschen Sprachraum als Vortragender eigener Texte. 1997 wurde ihm der Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor verliehen, 1999 der Richard-Schönfeld-Preis für literarische Satire und 2008 der Kleist-Preis und der Hugo-Ball-Preis.