Beschreibung
Der Fürst, um 1513 von Niccolò Machiavelli verfasst, gilt als eines der ersten - wenn nicht als das erste - Werk der modernen politischen Philosophie. Stilistisch in der Tradition mittelalterlicher Fürstenspiegel stehend, formuliert es die modernen, von moralischen und religiösen Vorstellungen losgelösten, Grundsätze der Staatsraison. Zusammen mit den gleichzeitig entstandenen Discorsi stellt es das Hauptwerk Macchiavellis dar. Von ihm leitet sich sowohl der Begriff des Machiavellismus als auch der des Antimachiavellismus her. Während das Buch den neuen Fürsten lobt, der die Macht nicht ererbt, sondern durch eigene Leistung erworben hat, plädieren die Discorsi für die republikanische Staatsform. Trotz ihrer unterschiedlichen Ausrichtung antworten beide Werke auf dieselbe Grundfrage. 1557 ließ die Kirche das Fürstenbuch auf den Index verbotener Bücher setzen.
Autorenportrait
Niccolò di Bernardo dei Machiavelli (* 3. Mai 1469 in Florenz, Republik Florenz; gestorben 21. Juni 1527 ebenda) war ein italienischer Philosoph, Diplomat, Chronist, Schriftsteller und Dichter. Vor allem aufgrund seines Werkes Der Fürst gilt er als einer der bedeutendsten Staatsphilosophen der Neuzeit. Machiavelli ging es in dieser Schrift darum, Macht analytisch zu untersuchen und die Differenz zwischen dem, was sein soll, und dem, was ist, festzustellen. Er orientierte sich in seiner Analyse an dem, was er für empirisch feststellbar hielt. Sein politisch-philosophisches Hauptwerk Discorsi ist darüber in den Hintergrund getreten.