Beschreibung
Social Fiction - so nannte Reinmar Cunis (* 08. August 1933, gestorben 16. April 1989) jenen Bereich der Phantastischen Literatur, in dem social sciences an die Stelle der Naturwissenschaften treten. Ein neuer Begriff für ein altes Genres, denn George Orwells 1984 ist ebenso der Social Fiction zuzurechnen wie Aldous Huxleys SCHÖNE NEUE WELT. Cunis will mit diesem Wort den Anspruch der Sozialwissenschaften unterstreichen, in der Science Fiction ebenbürtig neben andere Wissenschaften getreten zu sein. Technischer Fortschritt ist undenkbar ohne gesellschaftliche Veränderung; Ängste vorm physikalischen Aus für die Erde können nur begreiflich gemacht werden, wenn die Untergangsgesellschaft schlüssig beschrieben wird. Die Menschen der Gegenwart auf dem SF-Prüfstand des Zusammenlebens: das ist - so Cunis - Social Fiction. POLARLICHT enthält erstmals die gesammelten Erzählungen - 19 an der Zahl - und ein Nachwort von Reinmar Cunis (zum Thema Social Fiction) sowie ein Interview mit dem Autor anlässlich der Veröffentlichung seines Roman-Meisterwerks WENN DER KREBSBAUM BLÜHT.
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Autorenportrait
Reinmar Cunis war ein deutscher Soziologe, Journalist und Autor von Science-Fiction-Romanen. Geboren in Bremen, absolvierte Cunis eine Banklehre, studierte anschließend in Berlin und Köln Soziologie, Psychologie und Wirtschaftswissenschaften. Er promovierte im Jahre 1964 mit einer Arbeit in Soziologie über künftige Militärverfassungen in demokratischen Industriestaaten und arbeitete beim NDR. Mit 17 Jahren veröffentlichte er seine erste Kurzgeschichte und schrieb anschließend für Zeitungen und Zeitschriften. Im Jahre 1966 schließlich wurde sein erstes Hörbild ALPTRÄUME UND WUNSCHBILDER im NDR-Rundfunk ausgestrahlt. Für die Kurzgeschichte POLARLICHT wurde er 1986 mit dem Kurd-Laßwitz-Preis ausgezeichnet.