Beschreibung
Im zweiten Band der "Kasseler Predigten" kommen Menschen zu Wort, die die Welt mit ihrem kulturellen Erbe verändert haben: Fünf Reformatoren und ihre Theologie, ihre Ideen und ihre Widerstände. Das geht nicht ohne Predigerinnen und Prediger der Gegenwart mit ihren eigenen reformatorischen Überzeugungen. In sprachlicher Vielfalt und in theologischer Klarheit vermitteln sie Identität und Kontinuität - ganz im Sinne des Weltkulturerbes. Es wären aber keine reformatorische Predigten, wenn sie nicht auch etwas anderes im Sinne hätten als Sicherheit, Verlässlichkeit oder gar Gewohnheit. Die Predigt ist nicht erwartbare, sondern unterbrechende Rede. Sie kann sich nicht abhängig machen von Übereinkommen und Zustimmungen. Sie bestätigt nicht das, was schon da ist. Oft beunruhigt sie eher. Sie unterbricht alltägliche Selbstverständlichkeiten. Sie kennt nicht die abschließenden Antworten, sondern stellt eher Fragen, die neue Wege eröffnen. Die Predigt und damit auch die Kirche hat selber nie das letzte Wort. Das ist reformatorische Überzeugung. Damit bleibt die Predigt offen, dialogisch und darauf angewiesen, dass letztlich ein anderer das wirkt, von dem sie redet.
Autorenportrait
geb. 1960, Dr. theol., Pfarrer, seit 2009 Kirchenpräsident der Ev. Kirche in Hessen-Nassau; seit 2010 Vorsitzender der EKD-Kammer für Migration und Integration, seit 2014 stellvertretender Vorsitzender der Union Evangelischer Kirchen (UEK).