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Die Kreutzersonate/Eine Frage der Schuld

Erschienen am 27.09.2010
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783717522607
Sprache: Deutsch
Umfang: 428 S.
Format (T/L/B): 2.2 x 15.5 x 9.9 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Ein weltliterarischer Rosenkrieg Mit seiner 'Kreutzersonate' schockierte Lew Tolstoi nicht nur seine Leser, sondern auch seine Ehefrau. Die antwortete mit einem eigenen Roman, und ein beispielloser weltliterarischer Rosenkrieg begann. Tolstois umstrittene Erzählung - in der ersten Neuübersetzung seit über fünfzig Jahren - tritt hier in einen faszinierenden Dialog mit Sofja Tolstajas bewegendem Ehedrama. Das Landgut des Ehepaars Tolstoi war häufig Schauplatz heftiger Meinungsverschiedenheiten. Mit der berühmten 'Kreutzersonate' verlagerte sich die Kontroverse auf eine literarische Ebene. Lew Tolstoi erzählt darin die irritierende Geschichte eines innerlich zerrissenen Menschen, den die Eifersucht zu einer unfassbaren Tat treibt - und der seine Ehefrau für sein Verderben verantwortlich macht. Das Buch war ein Skandal: Lew Tolstoi (1818-1910) offenbarte damit eine erschütternde Einstellung der Ehe und den Frauen gegenüber, die Welt sah sich als Zeuge einer persönlichen Abrechnung des Autors mit seiner Ehefrau. In ihrer literarischen Replik zeichnet Sofja Tolstaja (1844-1919) das das einfühlsame, differenzierte Porträt eines Paares und rückt das Werk ihres Mannes in ein neues Licht. 'Eine Frage der Schuld' handelt von der fatalen Entfremdung zwischen Eheleuten, von Enttäuschungen und fehlendem Vertrauen. Den Roman zu veröffentlichen, wagte sie zu Lebzeiten jedoch nicht. 'Im Vergleich der mit Sofja Tolstajas funkelndem Werk kann man den Abgrund ermessen, der die beiden schreibenden Eheleute voneinander trennte.' (NZZ)

Autorenportrait

Lew Nikolajewitsch Tolstoi (1828-1910) entstammte einem alten russischen Adelsgeschlecht. Er wurde auf dem väterlichen Gut Jasnaja Poljana geboren und wuchs nach dem frühen Tod beider Eltern in der Obhut einer Tante auf. 1851-1856 leistete er seinen Militärdienst im Kaukasus ab. Sein Erstlingswerk, eine autobiographische Skizze, wurde 1852 veröffentlicht und hatte bereits großen Erfolg. Nach ausgedehnten Reisen durch Europa heiratete er 1862 die sechzehn Jahre jüngere Sofja Andrejewna Behrs. Das Paar zog sich nach Jasnaja Poljana zurück, wo Tolstoi seine großen Werke schrieb, die ihn weltberühmt machten: «Krieg und Frieden» (1864-1869) und «Anna Karenina» (1873-1876). In den 1880er Jahren wandte Tolstoi sich rigoros christlichem Denken und Handeln zu. Alle Kunst, die nicht moralischen Zwecken diente, lehnte er fortan ab. Der Eindruck des Elends des Moskauer Großstadtproletariats veranlasste ihn zur Konzeption einer sozialrevolutionären Lehre, die ihm die Bewunderung seiner Zeitgenossen bis hin zu Mahatma Gandhi eintrug, die aber zu einem Konflikt mit der Kirche führte. Auch in seine Familie reichte der Konflikt hinein: Die letzten Jahre seiner Ehe bis zu seinem Tod waren von Meinungsverschiedenheiten über die richtige Lebensweise und nicht zuletzt über Geldangelegenheiten überschattet. Lew Tolstoi starb am 20. November 1910 in der Bahnstation Astapowo, nachdem er seine Familie verlassen hatte.

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