Beschreibung
Die Orientierung in Fragen der Ethik ist heute schwer geworden. Durch den gesellschaftlichen Pluralismus wird die Vielfalt der Einstellungen auch auf dem Feld der Moral bewusst. Alles scheint erlaubt zu sein. Verbindliche Gebote gibt es nicht mehr. Doch es ist wichtig, auch heute Mut zu festen moralischen Überzeugungen zu machen. Es geht nicht um Fundamentalismus, sondern um die Erfahrung, dass ein Mensch ohne Ideale heimatlos ist und irgendwie traurig. Der Glaube an Gott ist eine Hilfe, eine Antwort zu finden in der Frage danach, was Gewissen, moralische Normen und ethische Orientierung für die gegenwärtige Bewältigung des Lebens bedeuten können. Selbst der Umgang mit der dunklen Erfahrung der Schuld wird leichter: zu unterscheiden, wo es darum geht, realistisch zu sein, Verantwortung zu übernehmen und mit den Möglichkeiten und Grenzen des eigenen Lebens kreativ und vernünftig zu leben. Dann wird deutlich, dass die Freiheit nicht nur schwierig zu gestalten ist, sondern dass sie ein großes und wunderbares Geschenk ist.
Autorenportrait
JOSEF RÖMELT, geb. 1957, Professor für Moraltheologie und Ethik an der Universität Erfurt, Mitglied des Ordens der Redemptoristen, zahlreiche Veröffentlichungen