Beschreibung
Mit dem Laokoon bringt Lessing die Ernte jahrelanger Antike-Studien ein. Vom Einzelbeispiel ausgehend, plädiert die Schrift mit Brillanz für den Vorrang der Dichtung als der weiteren, die Phantasie freisetzenden Kunst. Die Entschiedenheit der Lessingschen Grundthese und das konkret-virtuose Umgehen mit den antiken Beispielen haben schon die Zeitgenossen - so den jungen Goethe - begeistert. Das Interesse am medialen Charakter der Künste, auch etwa an ästhetischer Zeichentheorie, hat dem Laokoon eine unverhoffte neue Aktualität verliehen. Die Briefe, antiquarischen Inhalts sind hierzu Nachspiel, bedeuten Ausdifferenzierung einzelner Probleme, kämpferische Auseinandersetzung. In ihnen leistet Lessing wiederum Beiträge zur Klärung wichtiger Probleme wie dem der Perspektive in der antiken Kunst. Vor allem aber geht es ihm um den öffentlichen Aspekt der gelehrten Beschäftigung, um den Gegensatz zwischen dem Altertumskundigen und dem Altertumskrämer, d.h. um die Frage: wie mit der großen antiken Kunstüberlieferung verantwortlich umzugehen sei. Der Band bietet einen sorgfaltig überprüften Text und erstmals einen ausführlichen Kommentar dieser voraussetzungsreichen Schriften in ihrem Zusammenhang.
Autorenportrait
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