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SAFE® - Sichere Ausbildung für Eltern

Sichere Bindung zwischen Eltern und Kind, Für Schwangerschaft und erste Lebensjahre

Erschienen am 28.08.2013
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783608946017
Sprache: Deutsch
Umfang: 176 S.
Format (T/L/B): 1.8 x 21 x 13 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Mit SAFE lernen Eltern bereits in der Schwangerschaft, feinfühlig, prompt und angemessen auf die Signale ihres Kindes zu reagieren. Dadurch entwickeln die Babys eine sichere Bindung als stabiles Fundament ihrer Persönlichkeit. SAFE ist ein erfolgreiches, expandierendes Erziehungsprogramm - vom wichtigsten Autor im Bereich Bindungsforschung. SAFE bietet die Grundlage für eine gute Eltern-Kind-Beziehung. Werdende und junge Eltern haben viele Fragen: Wie werde ich eine gute Mutter oder ein guter Vater? Müssen Eltern immer da sein, Kinderkrippe ja oder nein? Was tun, wenn die Eltern andere Bedürfnisse haben als das Baby? Wie entsteht Verwöhnung? Welche Grenzen braucht mein Baby? Was tun, wenn das Baby schreit und nicht einschlafen kann? Ein Buch, das Eltern in den ersten Lebensjahren ihres Kindes begleiten wird. Es ist die beste Basis dafür, dass Kinder lebenslang selbstsicher, belastbar und sozial kompetent sind. Über das SAFE-Programm SAFE ist ein Präventionsprojekt, das für alle Eltern ab der 20. Schwangerschaftswoche bis zum ersten Lebensjahr entwickelt wurde und ihnen helfen soll, eine sichere Eltern-Kind-Bindung aufzubauen. Babys, die ein solches 'Urvertrauen' und eine sichere Bindung an ihre Eltern verinnerlicht haben, werden im Leben große Vorteile haben, denn eine sichere Bindung ist wie ein stabiles Fundament für die körperliche, geistige, seelische und soziale Entwicklung der Persönlichkeit des Kindes. Sicher gebundene Kinder - im Vergleich zu unsicher gebundenen - können schon im Kindergartenaltern besser mit Belastungen umgehen, haben mehr Bewältigungsstrategien, holen sich eher Hilfe, sind gerne in Gruppen und mit anderen Kindern zusammen, ihre Lernleistungen, Kreativität, Ausdauer, Gedächtnis, Sprachentwicklung sind besser und ihre Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen (Empathieentwicklung) ist schon sehr gut ausgeprägt. Daher gilt das sichere Bindungsmuster auch als 'Schutzfaktor für die kindliche Entwicklung', besonders, wenn das Leben einen mit Schwierigkeiten und Belastungen konfrontiert. Zusätzlich gibt es eine SAFE-Spezial-Kurse, etwa für Eltern mit Frühgeborenen, Adoptiv- und Pflegeeltern, Eltern mit vielen Belastungen, psychischen Erkrankungen, aber auch für Krippenerzieherinnen, Kindergärten, Schulen und Jugendhilfeeinrichtungen. Wir haben inzwischen 3.500 Mentoren ausgebildet, die in ganz Deutschland solche SAFE-Eltern-Kurse anbieten, aber etwa ebenso in Österreich, der Schweiz, USA und Neuseeland. Karl Heinz Brisch

Autorenportrait

Karl Heinz Brisch, Univ.-Prof., Dr. med. habil., ist Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychiatrie und Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie Neurologie; Psychoanalytiker für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Gruppen; Ausbildung in spezieller Psychotraumatologie für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Er war bis 2020 Vorstand des weltweit ersten Lehrstuhls für Early Life Care und leitete das gleichnamige Forschungsinstitut an der PMU in Salzburg. Seine klinische Tätigkeit und sein Forschungsschwerpunkt umfassen den Bereich der frühkindlichen Entwicklung und der Psychotherapie von bindungstraumatisierten Menschen in allen Altersgruppen. Brisch leitete über viele Jahre die Abteilung für Pädiatrische Psychosomatik und Psychotherapie am Dr. von Haunerschen Kinderspital der Universität München und entwickelte dort das MOSES®-Therapiemodell zur erfolgreichen Intensiv-Psychotherapie von früh traumatisierten Kindern und Jugendlichen. Er entwickelte die Präventionsprogramme 'SAFE® - Sichere Ausbildung für Eltern' und 'B.A.S.E® - Babywatching', die inzwischen in vielen Ländern Europas, aber etwa auch in Australien, Neuseeland und Russland Verbreitung gefunden haben.  Brisch ist Gründungsmitglied der 'Gesellschaft für Seelische Gesundheit in der Frühen Kindheit' (GAIMH e. V. - German-Speaking Association for Infant Mental Health) und war dort viele Jahre lang im Vorstand. Die GAIMH ist eine Tochtergesellschaft der WAIMH - World Association for Infant Mental Health. Bis 2022 organisierte er die jährlich stattfindende renommierte Internationale Bindungskonferenz (www.bindungskonferenz.de) so wie von 2018 bis 2021 die Internationale Early Life Care Konferenz in Salzburg (www.earlylifecare.at). Brisch verbreitet die Inhalte und Ergebnisse der Bindungs- und Traumaforschung und -psychotherapie auch durch viele Publikationen, Vorträge und die Teilnahme an zahlreichen Radio- und Fernsehsendungen (www.khbrisch.de).

Leseprobe

Vorwort Statt eines Vorwortes möchte ich Ihnen eine Anekdote erzählen. Diese soll verdeutlichen, warum es höchste Zeit wird, dass Eltern eine Hilfestellung bekommen, um die grundlegenden Bedürfnisse ihres Babys verstehen und so darauf antworten zu können, dass sich ihr Kind gesund entwickeln wird: Eine sichere Bindungsentwicklung und das damit verbundene Urvertrauen wirken wie ein großer Schatz auf seiner anstehenden Weltreise. Als meine eigenen drei Kinder in die Pubertät kamen, entschieden wir uns in der Familie - nach vielen Diskussionen über die Vor und Nachteile- für einen Hund. Es sollte ein bindungsorientierter Hund sein, also kam nur ein Hütehund in Frage. Schließlich waren wir alle sehr aufgeregt, als wir Mira, eine Australian Shepherd Hündin, erstmals bei uns zu Hause hatten. Obwohl uns die Züchterin eine Menge an guten und ganz wichtigen Ratschlägen für die erste Zeit mitgegeben hatte, waren wir alle so begeistert, dass jeder vor lauter Glück so ziemlich alles mit dem kleinen Welpen machte, was ihm und dem Tier Freude bereitete. Als meine Frau und ich zum ersten Malganz stolz mit unserem Welpen spazieren gingen, trafen wir viele andere Hundebesitzer mit ihren Hunden. Wir wurden freundlich und mit Neugier in die Gemeinschaft der Hundebesitzer aufgenommen und mussten viele Fragen zur Rassebeantworten. Schließlich wurden wir mit der Frage konfrontiert, in welche Hundeschule wir mit unserem Welpen gehen wollten. Meine Frau und ich schauten uns etwas verlegen an, weil wir uns darüber noch keine Gedanken gemacht hatten. Kritisch wurden wir von den anderen Hundebesitzern darauf aufmerksam gemacht, dass der Besuch einer Hundeschule für die Erziehung des Welpen absolut notwendig sei. Man könne- nur aufgrund fehlenden Wissens- bei einem Welpen so viel verkehrt machen, dass man später zeitlebens mit einem Hund zu kämpfen habe, der sich nur wegen falscher Erziehung und Verhaltensweisen seiner Besitzer alle möglichen Macken angeeignet habe; diese könne man womöglich nie mehr verändern. Meine Frau und ich waren sehr betroffen und dachten daran, dass uns bei unseren ersten Spaziergängen mit unserem ersten Baby niemand gefragt hatte, in welche Eltern Baby-Schule wir gingen. Wir lernten schließlich in der Hundeschule, die wir mit der ganzen Familie jeden Sonntag regelmäßig besuchten, eine ganze Menge über die Signale unseres Hundes, die richtigen Antworten und Verhaltensweisen und über Hunde und ihre grundlegenden Bedürfnisse allgemein. Wir waren hierfür sehr dankbar, denn diese Anleitungen erleichterten uns den Umgang mit unserem Welpen sehr und gaben uns auch Sicherheit, denn wir konnten in der Schule jederzeit auch Fragen stellen und fühlten uns sehr gut begleitet. Im Nachhinein fragten sich meine Frau und ich, warum wir vor der Geburt und während der ersten Lebensjahre unseres ersten Kindes nicht auch eine solche Schulung erhalten hatten- sie hätte uns, rückblickend, sehr geholfen, manches mit unserem ersten Baby nicht per 'Versuch und Irrtum' auszuprobieren und schließlich zu Antworten zu kommen, von denen wir damals nicht wussten, ob sie wirklich entwicklungsfördernd für unser Kind sein würden. Babys sind keine Welpen, dennoch wird von Eltern ganz ähnlich erwartet- und es ist noch wichtiger-, dass sie etwa lernen, die Signale ihres Kindes richtig zu deuten und die angemessenen Antworten hierauf zu wissen, und dass sie die lebenswichtigen Entwicklungsbedürfnisse eines Babys kennen und verwirklichen. Hierzu gehört ganz grundlegend das Bedürfnis des Babys nach einer sicheren Bindung. Wie diese entsteht, wie Eltern diese gezielt fördern können und wie sie auf diesem Hintergrund Signale des Babys, etwa sein Weinen, verstehen und beantworten, davon berichte ich in diesem Buch. Einleitung Für viele Eltern ist es eine sehr aufregende Erfahrung, wenn sie ihr erstes Baby erwarten oder es nach der Geburt dann erstmals in ihren eigenen Händen halten können. Da Babys nicht mit einer Gebrauchsanweisung nach neun Monaten nach Hause geliefert werden, schon gar nicht mit einer individuellen Anweisung, wie gerade dieses spezifische Baby zu pflegen wäre, ist es nicht verwunderlich, dass viele Eltern sehr verunsichert sind. Sie probieren, sich mit eigenen Ideen, aber auch mit Wissen und Ratschlägen von allen möglichen Seiten, einschließlich Büchern, letztlich aber über 'Versuch und Irrtum' mit ihrem ersten Baby durchzuschlagen. Dabei hoffen sie, dass das Baby mit den unterschiedlichen, manchmal einander widersprechenden Verhaltensweisen der Eltern, etwa auch noch der Großeltern, Babysitter und Tagesmütter oder Krippenerzieherinnen, schon irgendwie zurechtkommen und sich trotzdem gesund entwickeln werde. Für die meisten Eltern ist das Baby, das sie auf dem Arm halten, das Kostbarste und Wertvollste, was sie je in Empfang nehmen durften. Sie sind glücklich und dankbar und wollen nur das Allerbeste für ihr Kind und seine Entwicklung. Aber was ist eine gute Grundlage für eine glückliche Entwicklung des Säuglings? Was sollten Eltern ihrem Kind unbedingt mit auf den Weg geben? Wodurch könnte seine Persönlichkeit schon sehr früh Schaden leiden? Wie kann man sich ihm gegenüber feinfühlig verhalten und seine Signale verstehen? Bei einer kleinen Befragung in der Innenstadt betonen Mütter und Väter mit Säuglingen, dass ein Säugling unbedingt eine gesunde Ernährung, frei von Schadstoffen und Giften, frische Luft und viel Bewegung und, für eine frühzeitige Bildung des Gehirns, anregendes Spielzeug brauche. Eine Mutter sagt einfach nur, dass ihr Kind 'viel Liebe' erfahren soll. Mit dem Wunsch der Mutter, ihr Kind solle möglichst umfassend und bedingungslos geliebt werden, sind wir schon ganz nah an dem grundlegenden Bedürfnis des Säuglings nach einer sicheren Bindung an seine Eltern. Weil eine sichere Eltern-Kind-Bindung ein so absolut notwendiges und ganz stabiles Fundament für die Persönlichkeit von Kindern ist, entwickelte ich einen speziellen Elternkurs mit dem Namen SAFE ®, eine Abkürzung, die für 'Sichere Ausbildung für Eltern' steht. Ziel dieses Kurses ist es, den Eltern schon ab Beginn der Schwangerschaft zu helfen, dass sie mit ihrem Kind bis zum Ende des ersten Lebensjahres eine sichere Eltern-Kind-Bindung aufbauen und damit das Fundament für eine gesunde Persönlichkeitsentwicklung ihres Kindes legen können. Die Themen und Probleme, die in diesem Buch dargestellt werden, sind die Inhalte, die im SAFE ® Kurs vermittelt werden. Im Folgenden werden zunächst in einem sehr umfassenden Teil (die ersten zwei Kapitel) die Grundlagen einer sicheren Bindungsentwicklung beschrieben. Am Ende wird aufgezeigt, wie Störungen der Bindungsentwicklung aussehen, wie ihre Entstehung verstanden werden kann und wie sie behandelt werden können. Anschließend beschreibe ich die Phasen der Bindungsentwicklung in der Schwangerschaft und nach der Geburt sowie die Entwicklung der Eltern-Kind-Beziehung im ersten Lebensjahr. Ich gehe auch besonders auf Schwierigkeiten und bindungsorientierte Lösungen mit dem weinenden Baby, auf Füttern, Schlafen, Trennung und den 'Erforschergeist' von kleinen Kindern ein. Ideale Wunschvorstellungen über die ideale Mutter, den idealen Vater und das ideale Babys werden genauso betrachtet wie die realen Probleme der Familienmitglieder. Ich zeige auf, welche Bedeutung eine lebendige Partnerschaft für eine gesunde Entwicklung des Babys hat. Besonders wird auch auf die Möglichkeit der Wiederholung eigener Kindheitserfahrungen mit dem Baby eingegangen und es werden mögliche Hilfestellungen aufgezeigt, wie Teufelskreise, die seit Generationen Familien beherrschen, unterbrochen werden können. Verschiedene Formen der Fremdbetreuung von Babysitter bis Krippe und ihr Einfluss auf die Bindungsentwicklung werden diskutiert. Der von mir beschriebene 'Sicherheitskreis' ermöglicht ein besseres Verstehen der Loslösung und Selbständigkeitsentwicklung des Säuglings. Bindungsorientierte Hilfestellungen für Probleme mit Trennung, Ablösung und Wutanfällen werden aufg... Leseprobe

Schlagzeile

SAFE vermittelt Eltern die notwendige Sicherheit im Umgang mit ihrem Baby.