Beschreibung
Mit >Des Teufels General< hat Carl Zuckmayer kein Dokumentarstück geschrieben - wie hätte er dies 1942 im amerikanischen Exil in den USA auch tun können -, sondern er hat die Tragik des deutschen Widerstandcs symbolisch auf die Bühne gestellt. Er hat sich nach eigener Bemerkung mit der Handlungsweise seines Generals Harras und des Ingenieurs Oderbruch nie abfinden können - er konnte die Verhaltensweise, Gegner der Nazis zu sein und ihnen dennoch zu dienen, nicht gutheißen - er konnte den Sabotageakt des idealistischen Widerstandskämpfers Oderbruch, der letztlich den Tod seines Vorgesetzten Harras zu verantworten hat, nur als Verzweiflungstat sehen. Zu spät weiht der Ingenieur den General in seine Verschwörung ein; Harras bleibt konsequent: 'Wer auf Erden des Teufels General wurde und ihm die Bahn gebombt hat - der muß ihm auch Quartier in der Hölle machen.' Oderbruch bleibt '- wie der Rächer Agamemnon - fluchbeladen und schuldverstrickt'. So intensiv die Wirkung dieses Dramas um Soldaten Nazi-Deutschlands ist, so effektvoll ist Zuckmayers nächstes Stück, das seine historische Vorlage 'frei behandelt'. Mit >Des Teufels General< hat >Barbara Blomberg< das Grundsätzliche der Thematik gemeinsam - das Verhalten eines Menschen, die individuelle Entscheidung in schwieriger Zeit. Die schöne Patriziertochter Barbara Blomberg ist die Mutter von Don Juan d'Austria - der Vater ist Kaiser Karl V. Nach der Geburt und der Trennung von ihrem Sohn wird sie mit einem Major in spanischen Diensten verheiratet. Da sie auch nach dem Tod des Kaisers ihr Geheimnis nicht preisgibt, wird sie von einein Mitwisser erpreßt; dieser ermordet ihren Mann; sie weist ihn zurück und beginnt, ganz Tochter ihrer Zeit, ein neues, ein skrupelloses, diplomatisch geschicktes, leidenschaftliches Leben: man anerkennt sie als indirektes Mitglied der Herrscherfamilie und bietet ihr ein Leben im Schloß bei Brüssel. Doch ihrem Sohn zuliebe und um ihren Geliebten, einen englischen Abenteurer, zu retten, verzichtet sie auf ihren politischen Einfluß und zieht sich in die Einsamkeit zurück.
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Autorenportrait
Carl Zuckmayer wurde am 27. Dezember 1896 in Nackenheim am Rhein geboren. 'Der fröhliche Weinberg' brachte ihm 1925 den Durchbruch und den renommierten Kleist-Preis. 1933 verhängten die Nationalsozialisten ein Aufführungsverbot über ihn. Zuckmayer zog sich daraufhin nach Henndorf bei Salzburg zurück. 1938 floh er weiter in die Schweiz, ein Jahr später in die USA. 1958 kehrte er in die Schweiz zurück. Am 18. Januar 1977 ist er bei Visp (Wallis) gestorben.
Inhalt
Des Teufels General; Barbara Blomberg