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Wissenschaftsmanagement als Beruf

Strategien für den Einstieg

Erschienen am 17.01.2020, 1. Auflage 2020
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783593512068
Sprache: Deutsch
Umfang: 240 S.
Format (T/L/B): 1.7 x 21.3 x 14 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Das Wissenschaftsmanagement hat sich in jüngster Zeit rasant entwickelt: Als facettenreiches Berufsfeld bietet es zahlreiche attraktive Karrieremöglichkeiten an Universitäten und Hochschulen, in Forschungseinrichtungen, wissenschaftspolitischen Institutionen und Stiftungen. Diese praxisorientierte Einführung zeigt Chancen und Potenziale auf, die das Berufsfeld bietet. Vorgestellt werden zum einen die Tätigkeitsbereiche und erwarteten Kompetenzen, die Aufgaben und Arbeitsbedingungen. Zum anderen bietet das Buch Hochschulabsolvent*innen und Promovierten die Gelegenheit, sich Schritt für Schritt auf dem Weg ins Wissenschaftsmanagement begleiten zu lassen. Nicht zuletzt hält es wichtige Hinweise für die Bewerbung und die ersten hundert Tage in diesem Beruf bereit.

Autorenportrait

Mirjam Müller arbeitet als Personalentwicklerin an der Universität Konstanz. Berufliche Stationen führten die Historikerin von einem Wirtschaftsunternehmen ins Wissenschaftsmanagement. Als Wissenschaftscoach hat sie zahlreiche Postdocs auf dem Weg zu ihrer ersten Professur und in Berufsfelder außerhalb der Wissenschaft begleitet. Dr. Oliver Grewe arbeitet als wissenschaftlicher Referent bei der Volkswagen-Stiftung. Er ist Neurowissenschaftler und stieg nach dem ersten Postdoc als Referent bei der Studienstiftung des deutschen Volkes ein. Die nächste berufliche Stationen absolvierte er bei der Wissenschaftlichen Kommission Niedersachsen (WKN). Seit einigen Jahren berät er außerdem als Coach Nachwuchswissenschaftler. Sein Konzept zum Einstieg ins Wissenschaftsmanagement vermittelt er deutschlandweit in Seminaren.

Leseprobe

Vorwort Wissenschaftsmanagement ist ein spannendes Berufsfeld für Studienabsol­vent*innen und Promovierte. Auf viele Nachwuchswissenschaftler*innen übt es als Alternative zur unsicheren Karriere in der Wissenschaft eine große Anziehungskraft aus. Trotz oder gerade wegen der Nähe zur Wissenschaft und zum Studium ist Interessent*innen jedoch nicht immer bewusst, was die Rolle des Wissenschaftsmanagements ist und wie sich die Arbeit in diesem Feld konkret gestaltet. So stellen Personalverantwortliche beim Durchsehen von Bewerbungsunterlagen häufig fest, dass sich viele Bewerber*innen nicht darüber im Klaren sind, was die Aufgabe der ausgeschriebenen Stelle ist und welche Qualifikationen dafür benötigt werden. Stattdessen werben insbesondere Promovierte mit ihren wissenschaftlichen Meriten. Oft sind solche Bewerbungen von Anfang an zum Scheitern verurteilt, obwohl das Wissenschaftsmanagement möglicherweise eine spannende Option für die Kandidat*innen wäre. Mit diesem Buch wollen wir allen Interessierten die Gelegenheit bieten, sich intensiv mit dem Wissenschaftsmanagement als Karriereoption auseinan­derzusetzen, die verschiedenen Tätigkeitsbereiche kennenzulernen und Strategien zu entwickeln, wie der Berufseinstieg an der richtigen Stelle gelingen kann. Als Coaches und Trainer*in haben wir mit vielen Personen in Hinblick auf ihre Karriereplanung, berufliche Entscheidungen und erfolgreiche Bewerbungen gearbeitet, insbesondere mit Nachwuchswissenschaftler*innen, die nach Perspektiven in und jenseits der Wissenschaft suchten. Mirjam Müller arbeitet als Coach für Postdocs an der Universität Konstanz und als Trainerin zur Karriereplanung im deutschsprachigen Raum. Zur Karriere in der Wissenschaft und zu alternativen Berufswegen für Promovierte hat sie bereits zwei Ratgeber verfasst. Dr.Oliver Grewe berät ebenfalls Nachwuchswissenschaftler*innen und hat ein erfolgreiches Konzept zum Einstieg ins Wissenschaftsmanagement entwickelt, das er deutschlandweit in Seminaren vermittelt. Zugleich sind wir erfahrene Wissenschaftsmanager*innen. Unsere Werdegänge zeigen bereits, welche vielfältigen Möglichkeiten das Berufsfeld bietet: Oliver Grewe ist promovierter Neurowissenschaftler und stieg nach dem ersten Postdoc als Referent bei der Studienstiftung des deutschen Volkes in Bonn ein. Zwei Jahre lang förderte er dort begabte Studierende, moderierte Auswahlseminare und organisierte Veranstaltungen. Bei der Wissenschaftlichen Kommission Niedersachsen (WKN) suchte er neue Herausforderungen. Die WKN evaluiert Wissenschaft in ganz Niedersachsen und berät Universitäten ebenso wie das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur. Inzwischen ist er wissenschaftlicher Referent bei der VolkswagenStiftung, zunächst für den Bereich Biomedizin, heute für die Neurowissenschaften. Er betreute und konzipierte gemeinsam mit Kolleg*innen verschiedene Förderinitiativen wie 'Experiment!', 'Evolutionsbiologie' oder 'Leben?' und verantwortet heute das Nachwuchsförderprogramm 'Freigeist-Fellowships', eine Initiative, die ausgewählten Wissenschaftler*innen ermöglicht, frühzeitig ihre eigene Forschungsgruppe aufzubauen. Mirjam Müller ist studierte Historikerin und hat ihren Weg ins Wissenschaftsmanagement nach mehreren Jahren in der Privatwirtschaft eingeschlagen. Die erste Station führte sie als persönliche Referentin des Vizepräsidenten für Forschung an die Humboldt-Universität zu Berlin, wo sie Reden und Protokolle schrieb, inhaltlich die Einführung der Juniorprofessur begleitete und nicht zuletzt einen Überblick über die administrativen Strukturen einer Universität erhielt. Nachdem sie mehrere erfolgreiche und erfolglose Anträge in allen drei Förderlinien der ersten Runde der Exzellenzinitiative koordiniert hatte, übernahm sie den Aufbau der Humboldt Graduate School, der Dach- und Serviceeinrichtung der strukturierten Promotionsprogramme. In den verschiedenen Funktionen war sie auch an der Personalauswahl für das Wissenschaftsmanagement beteiligt. Ihrer Leidenschaft für die individuelle Förderung von Nachwuchswissenschaftler*innen geht sie inzwischen als Personalentwicklerin und Coach im Academic Staff Development der Universität Konstanz nach. Von 2014 bis 2019 war sie Sprecherin des bundesweiten Netzwerks für Personalentwicklung an Universitäten. Unsere umfangreiche Erfahrung in ganz unterschiedlichen Bereichen des Wissenschaftsmanagements möchten wir mit diesem Buch an Sie weitergeben. Wir wollen unsere Begeisterung für dieses Berufsfeld mit Ihnen teilen und seine Potenziale aufzeigen, aber auch auf Fallstricke hinweisen. Neben unserer Erfahrung konnten wir dabei auf zahlreiche Berichte, Informationen und Kommentare zurückgreifen, die wir Kolleg*innen verdanken. Besonderer Dank gilt unseren ersten Leser*innen Dr.Julia Breitbach, Dr.Björn Jahnke, Elke Karrenberg, Dr.Julia Michael, Dr.Silvia Negri, Stefanie Schmutz und Dr.Johanna Teloh-Benger. Für das Vertrauen und die unkomplizierte Zusammenarbeit danken wir unserer Lektorin Dr.Isabell Trommer beim Campus Verlag. Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre, interessante Erkenntnisse und einen für Sie persönlich zufriedenstellenden und erfolgreichen Berufsweg! Einleitung: Karriere im Wissenschaftsmanagement Das Berufsfeld Wissenschaftsmanagement ist in den 1990er Jahren entstanden und seitdem rasant gewachsen. An Hochschulen und Forschungseinrichtungen, aber auch bei Forschungsförderern und in wissenschaftspolitischen Einrichtungen finden sich immer mehr Personen, deren Aufgabe es ist, Dienstleistungen für Forschung und Lehre zu erbringen sowie Kernprozesse zu unterstützen und zu gestalten. Wie viele Wissenschaftsmanager*innen es gegenwärtig gibt, lässt sich nicht genau bestimmen. Das liegt unter anderem daran, dass der Begriff nicht klar definiert ist und bisher nicht als Personalgruppe statistisch erfasst wird. Versuchen wir eine Annäherung: Im Jahr 2016 waren an den Hochschulen 40 377 Personen als Verwaltungspersonal im gehobenen und höheren Dienst beschäftigt. Nur ein Teil davon lässt sich als Wissenschaftsmanagement bezeichnen, allerdings kommen Wissenschaftsmanager*innen hinzu, die einen wissenschaftlichen Arbeitsvertrag haben (wie fachnahe Koordinations- und Managementpositionen). Ulf Banscherus et al. schätzen diese Zahl auf 7 500 bis 15 000 Personen. Darüber hinaus gibt es Wissenschaftsmanager*innen, die außerhalb der Hochschulen tätig sind, etwa an außeruniversitären Forschungseinrichtungen, bei Wissenschaftsförderinstitutionen und hochschulpolitischen Einrichtungen. Das Netzwerk Wissenschaftsmanagement geht von insgesamt 22 000 Wissenschaftsmanager*innen in Deutschland aus. Welche Schätzungen man auch heranzieht, der Blick in die einschlägigen Stellenbörsen zeigt: Von Jahr zu Jahr bietet der Arbeitsmarkt im Wissenschaftsmanagement immer mehr Möglichkeiten. Es handelt sich also um ein chancenreiches Berufsfeld. Ein bekanntes Strukturproblem für eine Wissenschaftskarriere ist die geringe Zahl an Dauerstellen: 354 000 Promovierten unter 45 Jahren standen 2015 1 254 Ausschreibungen für Professuren gegenüber. Das Verhältnis von Erstberufungen Habilitierter zu abgeschlossenen Habilitationen liegt bei circa 1: 5. Welche Wege gehen die anderen Akademiker*innen? 65 Prozent der Promovierten unter 45 Jahren arbeiten in der Wirtschaft, 19 Prozent sind an einer Hochschule, 16 Prozent im sonstigen öffentlichen Dienst beschäftigt. Die im Wissenschaftsmanagement tätigen Personen haben in aller Regel studiert, viele promoviert oder sogar noch länger wissenschaftlich gearbeitet. Arbeitsumgebung und mit der Arbeit verknüpfte Werte sind der Wissenschaft eng verbunden. Ist das Wissenschaftsmanagement also das ideale Berufsfeld für Nachwuchswissenschaftler*innen, die eine verlässliche Alternative zur Professur suchen? Hartnäckig halten sich drei Hypothesen über den Berufseinstieg im Wissenschaftsmanagement: Erstens wird das Wissenschaftsmanagement als sichere Beschäftigungsperspektive im Vergleich zur Wissenschaftskarrier...

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