Beschreibung
Management ist Herausforderung Wladimir Klitschko ist nicht nur Profiboxer, sondern auch erfolgreicher Unternehmer: Er gründet K2 Promotions, die Klitschko Foundation und die Klitschko Management Group. 2016 ruft er einen eigenen Studiengang an der Universität St. Gallen ins Leben und vermittelt Grundlagen des 'Challenge Managements': Spitzensportlern ist die Gabe gemein, Probleme als Herausforderungen - als Challenge - zu begreifen und sie als solche anzunehmen. Darauf aufbauend sind die Eckpfeiler seiner Managementlehre unter anderem: eigene Erfolge auch für andere nutzbar machen, aus Niederlagen lernen, langfristig planen und kontinuierlich Leistung erbringen. Wie Manager genau das ins Unternehmen transferieren und Herausforderungen meistern, zeigt Klitschko in seinem inspirierenden Buch.
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Autorenportrait
Wladimir Klitschko, dessen Bekanntheitsgrad in Deutschland laut dem Spiegel bei 92 Prozent liegt, ist studierter Philosoph, promovierter Sportwissenschaftler und lehrt an der Universität St. Gallen. Der ukrainische Boxer ist ehemaliger Weltmeister im Schwergewicht. Die Wirtschaftsjournalistin Stefanie Bilen schreibt unter anderem für Brand Eins, Die Zeit und Handelsblatt.
Leseprobe
Begrüßung "Wenn wir Willenskraft in unserer Haltung verankern, können wir jede Herausforderung bewältigen!" Das ist die Erfahrung und der Leitsatz, der mich in der langjährigen Zusammenarbeit mit Wladimir Klitschko am stärksten geprägt hat. An der Seite dieses Ausnahmesportlers zu arbeiten, ist eine große Ehre. Jeder Tag bietet die Chance, zu wachsen. Er doziert nicht, er belehrt nicht, vielmehr lässt er die Menschen um ihn herum ganz selbstverständlich an seinem Know-how und an seinen Ideen teilhaben - auf eine sympathische, glaubwürdige und sehr empathische Weise. Mit diesem Buch möchte er Ihnen zeigen, wie die Haltung eines Boxers auf die Herausforderungen des (Business-)Alltags übertragen werden kann. Es zeigt Lösungen auf, die ihn dahin gebracht haben, wo er jetzt steht: Wladimir Klitschko gehört zu den geachtetsten Sportikonen der Welt und agiert als erfolgreicher Geschäftsmann eines internationalen Firmennetzwerks. Ich wünsche Ihnen Spaß beim Lesen und ganz viel Willenskraft beim Annehmen und Bewältigen Ihrer Herausforderungen. Tatjana Kiel Geschäftsführerin der KLITSCHKO Ventures GmbH t.kiel@klitschko-ventures.com Vorwort Der Kampf, der Fall und der Aufstieg Es gibt auf dieser Welt gewisse Menschen mit großer Vorbildfunktion. Menschen, die konsequent sind und die über große Überzeugungskraft verfügen. Menschen, die beharrlich Dinge verfolgen und genau deshalb erfolgreich sind. Zu diesem Menschenschlag gehört für mich Wladimir Klitschko. Ich bin sehr stolz, ihn zu kennen. Er ist ein Mensch, den ein großes Herz, erstaunliche Leidenschaft und hohe Integrität auszeichnet. Zudem ist er ein wunderbarer Freund. In unser beider bisherigen Leben gibt es einige Gemeinsamkeiten, die uns verbinden. Wir sind beide bescheiden und kennen unsere Wurzeln. Unser beider Leben wurde stark durch die Eltern geprägt. Er wuchs in der ehemaligen Sowjetunion auf, ich dagegen im Arbeiterort Amityville im Bundesstaat New York. Wir sind beide hungrig nach Erfolg. Unsere Teenagerjahre haben gezeigt, dass wir mehr erwarten vom Leben. Wladimirs Talent im Ring zeigte sich schon früh im Boxen in der Ukraine. Ich hatte gleichzeitig drei Teilzeitjobs, um mein eigenes kleines Geschäft in Amityville kaufen zu können. Das war der Start in meine Laufbahn als Unternehmer. Wir beide verdanken den Erfolg bestimmten Werten, die uns wichtig sind. Wladimirs Ausdauer, Flexibilität, Konzentration und Koordination haben mich immer inspiriert. Ich war schon immer davon überzeugt, dass Vertrauen das größte menschliche Gut ist. Gerade jetzt braucht die Welt mehr Empathie, mehr Vertrauen und mehr Liebe. Schließlich verbindet uns beide die Ansicht, dass sich wahre Führungspersönlichkeiten durch das auszeichnen, was sie der Welt geben und nicht durch das, was ihnen gegeben wird. In diesem Sinne möchte ich Ihnen von mir erzählen und damit überleiten zu diesem interessanten Buch von Wladimir, in dem er seine Sicht auf die Welt mit uns teilt. Ich erinnere mich an meine Kindheit in Long Island im Bundesstaat New York. Mein soziales Umfeld war durch ehrliche, hart arbeitende Menschen geprägt. Ich trug Zeitungen aus, packte Lebensmittel in Tüten oder arbeitete als Kellner. Dabei habe ich viel gelernt. Manches schnell. Anderes langsamer. Eines Nachts stand unsere Familie auf der Straße. Wir mussten hilflos zusehen, wie unser Haus abbrannte. Ich war noch klein. Es wäre keine Schande gewesen, wenn ich Angst gehabt hätte oder sehr traurig über den Verlust gewesen wäre. Doch meine Mutter gab mir in diesem Moment einen klugen Rat, an den ich oft denke: "Bill, es gibt nichts in diesem Haus, das wichtiger wäre als das, was außerhalb ist." Momente wie dieser legten das Fundament für meinen lebenslangen Optimismus. Ich verinnerlichte, dass nichts und niemand die Träume eines Menschen stehlen kann. Egal, was geschieht. Ich habe gelernt, dass es Träume sind, die Sieger auszeichnen. Jahrzehnte später - alle meine Jugendträume hatten sich erfüllt und ich blickte bereits auf eine erfolgreiche Karriere zurück - nahm ich an der Veranstaltung eines Buchclubs in Walldorf in Deutschland teil. Während des Gesprächs stand plötzlich eine Kollegin auf und sagte etwas, das mich bescheiden werden ließ: "Bill, ich habe Ihre Autobiografie Mein Weg zu SAP gelesen. Der Ratschlag Ihrer Mutter an Sie hat mich sehr beeindruckt: "Das Beste an Dir bist Du". Ich habe dieses Zitat an meinen Kühlschrank gehängt und zeige es jeden Tag meinen Kindern. Es bedeutet uns allen so viel. Vielen, vielen Dank." Ihre Worte haben mich tief bewegt. Die Kollegin hat mich daran erinnert, dass einen Menschen, der von seiner Einzigartigkeit überzeugt ist, niemand aufhalten kann - keine Konkurrenten und kein Hindernis. Sie hat mir auch bewusstgemacht, dass uns alle auf unserem Lebensweg viel mehr eint als trennt. Wir haben alle einen Lebenstraum. Wir wissen, wie eng die Größe unseres Traums, unsere Vorstellungskraft, unser Mut mit dem zusammenhängen, was wir tatsächlich erreichen. Wir alle haben unsere Wege gebahnt, waren oft erfolgreich, sind häufig aber auch gescheitert. Denn kein Traum wird real ohne den Blick für Details und ihre Bedeutung für das große Ganze. Die Welt steckt voller Überraschungen, wer kennt das nicht? Und nichts verändert unsere Denkweisen schneller als das Bewusstsein, dass sich unsere Welt ständig verändert und nichts so bleibt, wie es war. Dennoch gibt es etwas, was den Einzelnen aus der Masse hervorhebt. Wie halten wir harte Kämpfe durch? Was treibt uns an, sodass wir nach einem Sturz wieder aufstehen? Wie bringen wir Verstand und unbeugsamen Willen in Einklang? Meine Erfahrung hat mich gelehrt, dass hier die größte Bewährungsprobe wartet. Es ist, als wäre es gestern gewesen: An einem ganz normalen Sommertag feierten wir den Geburtstag meines Vaters. Mein Bruder war da, wir spielten Golf. Zuhause genossen wir ein gemütliches Abendessen. Es war ein perfekter Tag. Ich erinnere mich, wie froh ich über die gemeinsame Zeit mit meiner Familie war. Denn in der globalisierten und digitalisierten Welt werden diese Momente mit unseren Liebsten leider immer seltener. Nachts verließ ich das Gästezimmer im Haus meines Bruders, um mein Wasserglas aufzufüllen. Es war dunkel, ich rutschte auf der Treppe aus, das Glas zersprang und ich stürzte in die Glassplitter. Ich war schwer im Gesicht verletzt, besonders am linken Auge. Es war einer dieser verrückten Unfälle, von denen wir denken, dass sie nur anderen passieren. In den Momenten direkt nach dem Sturz spürte ich, wie zwei Kräfte miteinander um die Kontrolle über unser Verhalten ringen: der Verstand und der Wille. Mir wurde klar, dass der Verstand dem Schmerz aus dem Weg gehen will. Mein Verstand sagte mir dementsprechend. "Es ist okay. Bleib liegen. Schlaf ein. Denn wenn du jetzt aufstehst, wird alles viel schwieriger." Sehr vernünftig. Doch obwohl der Verstand uns nahezu vollständig kontrolliert, schafft er es nicht, unseren Willen zu brechen. Es war mein Wille, der mir Klarheit gab. "Du hast die großartigste Familie, die tollsten Kollegen und Freunde der Welt. Sie alle zählen auf dich. Nun steh auf und mach weiter!" Ich war schwer verletzt. Mir war klar, dass meine Genesung lange dauern würde. Und dennoch zog ich mich in dieser Nacht hoch. Ich gehorchte meinem Willen. Einige der besten medizinischen Fachkräfte der Welt kümmerten sich um mich. Ich bekam die beste Pflege, die man sich vorstellen konnte. Meine Frau Julie, meine Familie, meine Freunde und Kollegen standen mir stets zur Seite, ein echter Segen. Ich erinnere mich besonders an Hasso Plattner, den Mitgründer und Aufsichtsratsvorsitzenden meines Unternehmens, SAP. Er sagte zu mir: "Bill, du machst dir immer Gedanken darüber, wie du andere unterstützen kannst. Nun helfen wir dir. Ganz egal, was du brauchst, du kannst auf uns zählen." Ich kämpfte um meine Gesundheit und gab dabei alles. Das würde wohl jeder tun. Leider konnte mein linkes Auge nicht gerettet werden. D...