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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783552053816
Sprache: Deutsch
Umfang: 736 S.
Format (T/L/B): 4.7 x 21.5 x 15 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Salem's Lot ist eine ruhige Kleinstadt an der amerikanischen Ostküste, bis der Schriftsteller Ben Mears nach langen Jahren zurückkehrt. Er interessiert sich auffällig für das Marsten-Haus, das seit dem rätselhaften Tod seiner Bewohner 1939 leer steht. Eine unheimliche Kraft geht von ihm aus, und bald zeigt sich, wer in Salem's Lot sein Unwesen treibt: ein Vampir. Mears nimmt den Kampf gegen die Macht des Bösen auf. Doch dieses Wagnis kostet furchtbare Opfer. Stephen Kings Klassiker der Horrorliteratur erscheint erstmals in einer Luxusausgabe, um Archivmaterial ergänzt, neu illustriert und mit zwei Erzählungen rund um Salem's Lot, die Stadt der Vampire.

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Carl Hanser Verlag GmbH & Co.KG
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DE 81679 München

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Leseprobe

Sie fuhren auf der 295 von Portland zurück, und es war noch gar nicht spät - erst kurz nach elf. Nachdem sie die Vororte von Portland hinter sich gelassen hatten, betrug die Höchstgeschwindigkeit auf der Schnellstraße fünfundfünfzig Meilen, und Ben fuhr gut. Die Scheinwerfer des Citroën schnitten zügig durch die Dunkelheit. Der Film hatte ihnen beiden gefallen, aber sie hatten sich zurückgehalten - wie man sich eben verhält, wenn man erst noch herausfinden muß, wo die Grenzen des anderen sind. Jetzt kam Susan die Frage ihrer Mutter in den Sinn, und sie erkundigte sich: 'Wo wohnen Sie eigentlich? Haben Sie ein Haus gemietet?' 'Ich habe ein winziges Loch im zweiten Stock von Eva's Pension in der Railroad Street.' 'Aber das ist ja schrecklich! Da oben muß es brütend heiß sein!' 'Ich mag die Hitze', sagte er. 'Ich kann dabei gut arbeiten. Ich ziehe mir das Hemd aus, drehe das Radio auf und trinke literweise Bier. Bis jetzt habe ich täglich zehn Seiten geschafft, in Reinschrift. Außerdem wohnen da ein paar interessante alte Käuze. Und wenn man hinterher auf die Veranda rausgeht und sich die Brise um die Nase wehen läßt. einfach himmlisch.' 'Trotzdem', sagte sie zweifelnd. 'Ich hatte daran gedacht, das Marsten-Haus zu mieten', sagte er beiläufig. 'Ich habe mich sogar danach erkundigt. Aber es ist verkauft.' 'Das MarstenHaus?' Sie lächelte. 'Da müssen Sie sich irren.' 'Nein. Es liegt auf dem ersten Hügel im Nordwesten der Stadt. An der Brooks Road.' 'Verkauft? Wer, in Gottes Namen.?' 'Das habe ich mich auch gefragt. Hin und wieder behauptet mal jemand, ich hätte eine Schraube locker, aber selbst ich hätte es höchstens gemietet. Der Makler wollte es mir nicht sagen. Scheint ein tiefes, dunkles Geheimnis zu sein.' 'Vielleicht wollen es irgendwelche Leute von auswärts zu einer Sommerresidenz umwandeln', sagte sie. 'Wer immer die sein mögen, sie sind verrückt. Ein Haus zu renovieren ist eine Sache - ich würde es liebend gern einmal versuchen -, aber bei diesem Haus ist Hopfen und Malz verloren. Es war schon eine Ruine, als ich noch klein war. Weshalb, um alles in der Welt, möchten Sie denn da wohnen, Ben?' 'Waren Sie schon mal drin?' 'Nein, aber ich habe durchs Fenster hineingeschaut. Bei einer Mutprobe. Und Sie?' 'Ja. Einmal.' 'Ein unheimlicher Ort, nicht?' Sie verstummten und dachten beide an das Marsten-Haus. Diesem Blick in die Vergangenheit fehlte die pastellfarbene Nostalgie anderer Erinnerungen. Zwar hatten sich der Skandal und die Gewalttaten, die mit dem Haus verbunden waren, vor ihrer Geburt ereignet, aber Kleinstädte haben ein langes Gedächtnis und geben ihre Horrorgeschichten feierlich von einer Generation zur nächsten weiter. Die Geschichte von Hubert Marsten und seiner Frau Birdie war - wenn überhaupt - der einzige dunkle Punkt in der Geschichte der Stadt. Hubie hatte in den zwanziger Jahren ein großes Transportunternehmen in Neuengland geleitet - eine Firma, die ihre profitabelsten Geschäfte nach Mitternacht machte, wie manche behaupteten, indem sie kanadischen Whisky nach Massachusetts schmuggelte. 1928 hatte sich Hubie als reicher Mann mit seiner Frau in Salem's Lot zur Ruhe gesetzt. Beim Börsenkrach von 1929 verlor er jedoch einen großen Teil seines Vermögens (niemand, nicht einmal Mabel Werts, wußte genau, wieviel es gewesen war). In den zehn Jahren zwischen dem Börsenkrach und Hitlers Griff nach der Weltmacht lebten Marsten und seine Frau völlig abgeschieden in ihrem Haus. Sie ließen sich nur an Mittwochnachmittagen sehen, wenn sie in die Stadt kamen, um ihre Einkäufe zu erledigen. Larry McLeod, der in jenen Jahren Postbote gewesen war, erzählte, daß Marsten vier Tageszeitungen sowie die Saturday Evening Post, den New Yorker und ein Trivialmagazin mit dem Titel Amazing Stories abonniert hatte. Außerdem bekam er einen monatlichen Scheck von der Transportfirma, die ihren Sitz in Fall River, Massachusetts, hatte. Larry behauptete, er habe sehen können, daß es ein Scheck war, indem er den Umschla Leseprobe

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