Der Rhein / Le Rhin
Eine politische Landschaft zwischen Deutschland und Frankreich 1815 bis heute / Un espace partagé entre la France et l'Allemagne de 1815 à nos jours, Dt/frz, Schriftenreihe des Deutsch-französischen Historikerkomitees 14
Erschienen am
12.10.2018, 1. Auflage 2018
Beschreibung
Der Rhein ist vieles: Eine Wasserstraße, die seit der Antike eine wichtige Rolle für die europäische Transport-Infrastruktur spielte, eine Grenze, an der verschiedene politische Räume aufeinanderstießen, ein Kulturraum, der sich wiederum von anderen Kulturräumen in Europa und der Welt unterscheidet. Die europäische Rhein-Historiographie war im 19. und frühen 20. Jahrhundert stark von einem nationalen Blickwinkel geprägt. Lucien Febvre leitete in der Mitte der 1930er Jahre einen Paradigmenwechsel ein und veränderte die Wahrnehmung von einem "Deutschen Strom" oder einer französischen "Frontière Naturelle" hin zu einem "Europäischen Fluss". Auch die Verknüpfung mit dem Begriff "Europa" ist jedoch nicht unproblematisch. In ihren Beiträgen untersuchen die Autorinnen und Autoren daher die vielfältigen politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Beziehungen innerhalb des vom Fluss geprägten Raumes. Dabei steht der Rhein-Raum selbst im Mittelpunkt, nationale oder europäische Motive werden aber als bedeutende Einflusskräfte wahrgenommen und in ein Gesamtbild eingegliedert. Der Rhein erscheint damit nicht mehr als deutsch-französischer oder europäischer Raum, sondern als Region mit eigenen, hybriden, zum Teil zuwiderlaufenden Strukturen und Prozessen.
Autorenportrait
Hélène Miard-Delacroix ist Professorin für Zeitgeschichte und Landeskunde Deutschlands an der Universität Paris-Sorbonne. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Geschichte der Bundesrepublik und der deutsch-französischen Beziehungen seit dem Zweiten Weltkrieg.
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