Beschreibung
Seit geraumer Zeit gibt es Unruhe in der katholischen Kirche, und diese spiegelt sich auch in Auseinandersetzungen im Bereich der Theologie wider. Der Grund hierfür ist benennbar. Bis heute nicht ausgestanden ist die Frage, was der Begriff der Freiheit meint, schärfer noch: ob sich die Kirche auf das Denken einer Moderne einlassen kann, die sich vom Gedanken des Rechts auf individuelle Selbstbestimmung leiten lässt. Das Buch reagiert auf eine im Jahr 2017 erschienene Streitschrift von Karl-Heinz Menke mit dem Titel "Macht die Wahrheit frei oder die Freiheit wahr?". Die Frage ist prekär, denn sie greift nicht nur tief in die ökumenischen Debatten ein, sondern wirft auch die Frage auf, ob ein freiheitlicher säkularer Rechtsstaat überhaupt aus sich heraus legitimierbar ist. Die Antwort des Autors dieser Gegenstreitschrift ist eindeutig: Autonomiefreiheit muss theologisch als Prinzip anerkannt werden, und die katholische Kirche sollte endlich eine auf Freiheit setzende Moderne für ein dringend benötigtes neues Selbstverständnis nutzen. So geht es in diesem Buch nicht um irgendeinen Streit, sondern um sehr grundsätzliche Fragen.
Autorenportrait
Magnus Striet, geb. 1964, 1998 Promotion zum Dr. theol., 2001 Habilitation, 2001-2004 Lehrstuhlvertretungen in Tübingen und Münster, seit 2004 Professor für Fundamentaltheologie und philosophische Anthropologie an der Universität in Freiburg, Autor zahlreicher Veröffentlichungen. Arbeitsschwerpunkte: Anthropologie, Gotteslehre und Eschatologie.