Beschreibung
Was ist ein 'Hinterbringer'? Einer, der nichts für sich behalten mag, was einen andern kränken könnte. Und wer ist der 'Wortfrühe'? Er redet schnell und viel, seine Worte wiegen nichts. Die 'Selbstschenkerin' hingegen lebt von den Geschenken, die sie sich zurückholt. Und wer ist der 'Ohrenzeuge'? Das ist Canetti selbst. Wie sein antikes Vorbild Theophrast schafft er eine Typenlehre: Das Ergebnis ist eine menschliche Komödie auf knappstem Raum. 'Der Ohrenzeuge ist durch niemanden zu bestechen', ihm zuzuhören ist ein boshaftes, erkenntnisreiches Vergnügen. - Canettis 'Fünfzig Charaktere' erscheinen in der kritischen 'Zürcher Ausgabe', ergänzt um bisher unzugängliche weitere Stücke und entstehungsgeschichtlich kommentiert.
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Autorenportrait
Elias Canetti wurde 1905 in Rustschuk/Bulgarien geboren und wuchs in Manchester, Zürich, Frankfurt und Wien auf. 1929 promovierte er in Wien zum Dr. rer. nat. 1930/31 erfolgte die Niederschrift seines Romans 'Die Blendung', der 1935 erschien. 1938 emigrierte Canetti nach London, wo er anthropologische und sozialhistorische Studien zu 'Masse und Macht' (1960) aufnahm. Ab den 1970er-Jahren lebte er vorwiegend in der Schweiz und erlangte weiterreichende Berühmtheit mit seinen Theaterstücken, den Aufzeichnungen und den autobiographischen Büchern, darunter 'Die gerettete Zunge'. 1981 wurde ihm der Nobelpreis für Literatur verliehen. 1994 starb er in Zürich.