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Ehrensache

Ein Inspector-Rebus-Roman 4

Erschienen am 01.02.2002
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442450145
Sprache: Deutsch
Umfang: 384 S.
Format (T/L/B): 2.7 x 18.5 x 12.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Jemand scheint dem jungen Parlamentarier Gregor Jack mit aller Macht schaden zu wollen. Als er bei einer Bordell-Razzia festgenommen wird, scheint die sensationsgierige Presse vorab über seine Anwesenheit informiert gewesen zu sein. Aus reiner Neugierde beginn Rebus, Nachforschungen über Gregor Jack anzustellen, und steckt kurz darauf mitten in einem Mordfall: Jacks Frau, die glamouröse Elizabeth Ferrie, wird tot in ihrem Ferienhaus in den Highlands aufgefunden. Es scheint, dass die alten Schulfreunde des Paares - die ''Meute'' - in die Vorkommnisse verwickelt sind ...

Gregor Jack steht vor einer großen politischen Karriere, denn er ist ein junger Abgeordneter des schottischen Parlaments und dazu in seinem Wahlkreis sehr beliebt. Doch als die Polizei bei einer Razzia ein Bordell in einem der besseren Stadtteile Edinburghs auffliegen lässt, scheinen alle Träume zu zerplatzen. Nicht nur, dass die Polizei Jack unter den Gästen findet, sein Foto prangt bereits am nächsten Morgen auf allen Titelseiten. Wie konnten die Medien so schnell von dem Einsatz erfahren haben? Ist der Abgeordnete möglicherweise in eine Falle gelockt worden? Detective Inspector John Rebus, eigentlich mit einem anderen Fall und zudem mit der brennenden Frage beschäftigt, ob er nach gescheiterter Ehe nun doch mit seiner neuen Freundin zusammenziehen soll, bekommt langsam Interesse an Gregor Jacks Fall - nicht zuletzt deshalb, weil er in Jacks Werdegang Parallelen zu seinem eigenen Leben entdeckt und eine Sympathie für den Politiker entwickelt. Zusammen mit seinem Kollegen Brian Holmes beginnt Rebus zu recherchieren Rebus. Doch an Jacks Lebenslauf scheint nichts Auffälliges zu sein - außer der Ehe mit der glamourösen Elizabeth Ferrie, der einzigen Tochter eines reichen Unternehmers. Böse Zungen behaupten, der Schwiegervater hätte ein paar Fäden gezogen, um Jacks Karriere auf die Sprünge zu helfen. Von Neugierde getrieben stattet Rebus Jack einen Besuch ab, der seine Frau seit dem Vorfall im Bordell nicht mehr gesehen hat. Kurze Zeit später wird die Leiche von Elizabeth Jack im Wochenendhaus in den Highlands gefunden...

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Autorenportrait

Ian Rankin, geboren 1960, ist Großbritanniens führender Krimiautor, seine Romane sind aus den internationalen Bestsellerlisten nicht mehr wegzudenken. Ian Rankin wurde unter anderem mit dem Gold Dagger für "Das Souvenir des Mörders", dem Edgar Allan Poe Award für "Tore der Finsternis" und dem Deutschen Krimipreis für "Die Kinder des Todes" ausgezeichnet. "So soll er sterben" und "Im Namen der Toten" erhielten jeweils als bester Spannungsroman des Jahres den renommierten British Book Award. Mit "Ein Rest von Schuld" hatte Ian Rankin seinen Ermittler John Rebus nach 17 Fällen in den wohlverdienten Ruhestand geschickt - und lässt jetzt Inspector Malcolm Fox die Bühne betreten, der in "Ein reines Gewissen" seinen ersten Fall zu lösen hat. Ian Rankin lebt mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen in Edinburgh.

Leseprobe

Das Erstaunlichste an der Sache war, dass die Nachbarn sich nicht beschwert hatten, es noch nicht mal bemerkt hatten, wie viele von ihnen später den Leuten von der Presse erzählten. Jedenfalls nicht bis zu jener Nacht, als ihr Schlaf von einer plötzlichen Betriebsamkeit auf der Straße gestört wurde. Autos, Minibusse, Polizisten, das Rauschen und Knistern von Funkgeräten. Nicht dass es übermäßig viel Lärm gegeben hätte. Die Aktion wurde sogar dermaßen stilvoll und so zügig durchgeführt, dass manche die ganze Aufregung verschliefen. »Ich erwarte von Ihnen Höflichkeit«, hatte Chief Superintendent »Farmer« Watson seinen Männern an jenem Abend im Besprechungsraum erklärt. »Es mag zwar ein Hurenhaus sein, aber es befindet sich auf der richtigen Seite der Stadt, wenn Sie verstehen, was ich meine. Man kann nie wissen, wer sich dort gerade aufhält. Vielleicht treffen wir ja sogar unseren lieben Chief Constable.« Watson grinste, um zu signalisieren, dass dies ein Scherz sein sollte. Aber einige Beamte im Raum, die den CC besser kannten, als Watson das offenbar tat, tauschten vielsagende Blicke und grinsten spöttisch. »Also gut«, sagte Watson, »dann wollen wir den Angriffsplan noch einmal durchgehen.« Mein Gott, das macht ihm richtig Spaß, dachte Detective Inspector John Rebus. Er genießt jede einzelne Sekunde. Und warum auch nicht? Schließlich war das Watsons geistiges Kind, und es sollte eine Hausgeburt werden. Das hieß, Watson trug die volle Verantwortung dafür, von der unbefleckten Empfängnis bis zur unbefleckten Entbindung. Vielleicht hatte das etwas mit den männlichen Wechseljahren zu tun, dieses Bedürfnis, ein bisschen die Muskeln spielen zu lassen. Die meisten Chief Supers, die Rebus in seinen zwanzig Jahren bei der Polizei erlebt hatte, hatten sich damit zufrieden gegeben, Papiere zu unterschreiben und auf die Pensionierung zu warten. Doch nicht Watson. Watson war wie Channel Four - voller unabhängiger Sendungen, die nur wenige interessierten. Er wirbelte nicht gerade große Wellen auf, aber er plantschte wie der Teufel. Und nun schien er sogar einen Informanten zu haben, irgendein unsichtbares Wesen, das ihm das Wort »Bordell« ins Ohr geflüstert hatte. Sünde und Ausschweifung! Das hatte in Watsons hartem presbyterianischem Herz heiligen Zorn entfacht. Er war ein typischer Highland-Christ, der Sex in der Ehe gerade noch akzeptabel fand - sein Sohn und seine Tochter waren Beweis dafür -, alles andere jedoch kategorisch ablehnte. Wenn es ein Bordell in Edinburgh gab, dann würde Watson dafür sorgen, dass es geschlossen wurde. Doch dann hatte der Informant ihm die Adresse genannt, und das hatte ein gewisses Zögern hervorgerufen. Das Bordell lag nämlich in einer der besseren Straßen der New Town, ruhige georgianische Häuserreihen, gesäumt von Bäumen, Saabs und Volvos. In den Häusern lebten Akademiker: Anwälte, Ärzte, Professoren. Das war kein Seemannspuff, nicht ein paar dunkle, feuchte Zimmer über einer Hafenkneipe. Das war, wie Rebus selbst zum Besten gegeben hatte, ein Etablissement für die Etablierten. Watson hatte diesen Scherz nicht verstanden. Mehrere Tage und Nächte wurde mit nicht gekennzeichneten Autos und unauffälligen Zivilbeamten Wache gehalten. Bis es kaum noch einen Zweifel gab: Was auch immer in den Räumen hinter den geschlossenen Fensterläden geschah, geschah nach Mitternacht, und dann ging es ziemlich lebhaft zu. Eigenartigerweise kamen nur wenige der zahlreichen Männer mit dem Auto an. Doch ein wachsamer Detective Constable, der mitten in der Nacht pinkeln ging, entdeckte, warum. Die Männer parkten ihre Autos in Seitenstraßen und gingen zu Fuß zum Eingang des vierstöckigen Hauses. Vielleicht gehörte das zu den Regeln des Hauses. Das Knallen von Autotüren zu so später Stunde würde in der Straße Misstrauen erregen. Oder vielleicht war es auch im eigenen Interesse der Besucher, ihre Autos nicht in der hell erleuchteten Straße abzustellen, wo sie möglicherweise erkannt werden könnten. Kraftfahrze Leseprobe