Beschreibung
"Das Warten sollten ihr [Leonie Swann] ihre Fans verzeihen. Denn Swann schafft es, den detektivischen Vierbeinern auch in ihrer neuen Mission wieder frischen Ermittlungsgeist einzuhauchen, ohne dabei an Witz, Natürlichkeit und Glaubwürdigkeit einzusparen." Abendzeitung, München Wieder notiert Leonie Swann die Schafsgedanken ihrer Helden in kurzen, unverblümten, lakonischen Sätzen. (
) Wenn Schafe lesen könnten, den Garou würden sie auf der Stelle verschlingen. Tagesspiegel ",Garou' ist ein Spaß. Ein Spaß mit ein paar dunklen Ecken: Geisterschafen, dämonischen Ziegen, Mysteriösen Menschen. Aber was wäre ein Schafkrimi, ohne dunkle Ecken? Nur eine Geschichte über ein paar nicht gerade gescheite Tiere." Frankfurter Rundschau
Autorenportrait
Leonie Swann wurde 1975 in der Nähe von München geboren. Sie studierte Philosophie, Psychologie und Englische Literaturwissenschaft in München und Berlin. Mit ihren ersten beiden Romanen "Glennkill" und "Garou" gelang ihr auf Anhieb ein sensationeller Erfolg: Beide Bücher standen monatelang ganz oben auf den Bestsellerlisten und wurden bisher in 25 Sprachen übersetzt. Leonie Swann lebt heute umzingelt von Efeu und Blauregen in England.
Leseprobe
Prolog Vorbei. Vorüber. Danach war es immer schön. Er stand dann gerne einfach nur da, an einen Baum gelehnt, und hörte zu, wie die Erregung der Jagd im Schnee versickerte. Wie Blut. Über ihm der Himmel und das Rauschen des Waldes, unter ihm der Boden. Und vor ihm - ein Bild. Alles so friedlich. Ohne Angst. Ohne Eile. Er fühlte sich frei. Neugeboren. Überrascht, Hände zu haben - wie rot sie waren! - und Beine und eine Form. Während der Jagd war alles formlos, nur ein Vorne und Hinten, Fährte und Beute und Geschwindigkeit. Leben und Tod. Vier Beine oder zwei? Es war nicht wichtig. Und manchmal entkamen sie ihm. Selten. Das war gut so. Alles war gut. Ein Rotkehlchen landete auf einem Zweig. So hübsch, so nah, so lebendig. Er liebte den Wald. Egal, was passiert war, egal, was passieren würde, der Wald nahm ihn auf, und er wurde ein Tier wie andere Tiere. Wäre es Nacht gewesen, hätte er jetzt vor Freude den Mond angeheult. Aber es war nicht Nacht, und auch das war gut. Es war heller Tag, und die Farben leuchteten. Und die Zeit verging. Er seufzte. Die Zeit danach war immer zu kurz. Bald würde er zu frieren beginnen. Er musste zurück. Seine Hände im Schnee weiß waschen. Handschuhe anziehen. Andere Stiefel. Haken schlagen. Seine Spuren verwischen. Wieder anfangen zu denken. An Einkaufen und den Steuerprüfer und natürlich an sie. Immer an sie. Woran Menschen eben so dachten. Ein Anzug musste in die Reinigung. Das Rasierwasser war aus. Eine Pflanze in seinem Schlafzimmer sah traurig aus. Gießen? Vielleicht. Er verstand nicht viel von Pflanzen. Die Arbeit wartete. Und das Mittagessen. Pilze, in Butter gebraten, Sahnesoße und ein Steak. Frites? Warum nicht! Gänseleberpastete? Was für ein Tag war heute? Und frisches Brot! Brot mit knuspriger Rinde wäre gut. Er warf einen letzten Blick auf das Bild - wieder der Fuchs! Der Fuchs war ein interessanter Akzent - dann ging er los, auf seinen zwei Beinen, und mit jedem Schritt veränderte er sich ein bisschen. Als er aus dem Wald trat, musste er lächeln. Schafe! Das Schloss sah so viel interessanter aus mit Schnee und Schafen. Wie weiß sie waren - alle bis auf eines. Das schwarze Schaf machte ihn nervös. Er ging weiter, am Zaun entlang auf das Schloss zu, und schielte verstohlen nach ihrem Fenster. Er konnte nicht anders. Nichts. Der Garou rollte sich tief in seinem Inneren zu einem satten, zufriedenen Knäuel zusammen - und schlief. I.Teil Felle Und dann?', fragte das Winterlamm. 'Dann brachten die Mutterschafe die Lämmer weg von dem Mann mit dem kleinen Hund, in Sicherheit. Und sie fanden einen einen Cloud, das wolligste Schaf der Herde, wusste nicht weiter. 'Einen Heuhaufen!', schlug Cordelia vor. Cordelia war ein sehr idealistisches Schaf. 'Genau, einen Heuhaufen!', sagte Cloud. 'Und die Mutterschafe fraßen, und die Lämmer rollten sich im Heu zusammen - und schwiegen!' Die Schafe blökten begeistert. Die Geschichte vom 'Schweigen der Lämmer' hatte beim wiederholten Erzählen nach und nach einige Änderungen erfahren, und jedes Mal hatte sie dabei ein wenig gewonnen. Rebecca die Schäferin hatte ihnen das Buch diesen Herbst vorgelesen, als die Blätter schon gelb waren, die Sonne aber noch rund und reif und gesund. Mittlerweile konnten sich die Schafe nicht mehr erklären, warum sie sich damals, in den ersten kalten silbrigen Herbstnächten, so vor dem Buch gegruselt hatten. Nur Mopple the Whale, das dicke Gedächtnisschaf, erinnerte sich noch daran, dass in dem Buch, das Rebecca ihnen damals auf den sonnenwarmen Schäferwagenstufen vorgelesen hatte, kaum Lämmer vorgekommen waren - und herzlich wenig Heu. Der Wind trieb Fäden von Schnee zwischen ihren Beinen hindurch, die kahlen Sträucher unten am Weidezaun zitterten, und die Geschichte war vorbei. 'War es ein großer Heuhaufen?', fragte Heide, die noch jung war und nicht wollte, dass Geschichten so einfach aufhörten. 'Sehr groß!', sagte Cloud mit Überzeugung. 'So groß wie ^ so groß wie Sie Leseprobe
Schlagzeile
Erscheint lt. Verlag am 08.02.2010