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Die Faultier-Strategie

Clever durch den Arbeitsalltag

Erschienen am 01.03.2009
Auch erhältlich als:
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783430200608
Sprache: Deutsch
Umfang: 224 S.
Format (T/L/B): 2.2 x 21.5 x 13.5 cm
Einband: Paperback

Beschreibung

Warum sollten die Mitarbeiter sich eigentlich immer am Limit abrackern, wenn es ihnen sowieso keiner dankt? Dann schon lieber ein gut getarntes Faultierleben führen! In diesem subversiven Ratgeber lehrt die Bestseller-Autorin Susanne Reinker die Kunst, im Job eine gute Figur zu machen, ohne sich wirklich anzustrengen. Mit Witz, Sachverstand und vielen konkreten Tipps erklärt sie, wie man sich dem Leistungsdruck unauffällig entziehen, unbezahlte Überstunden durch inoffiziellen Freizeitausgleich wettmachen und trotzdem bei Chefs und Kollegen angenehm auffallen kann. Ein unersetzliches Buch für alle, die möglichst stressfrei durch den harten Berufsalltag kommen und ihren Chefs die Arbeit abliefern wollen, die sie verdienen.

Leseprobe

Es ist alles eine Sache der Darstellung Wer sich schon mal mit einem Steuerprüfer herumschlagen musste, der weiß: Eine Menge Dinge werden akzeptiert, wenn nur die Begründung nachvollziehbar ist. Im Job ist das ähnlich. Chefs zeichnen sich im Umgang mit ihren Untergebenen durch chronisches Misstrauen aus – aber wenn die Untergebenen für ein bestimmtes Tun oder Lassen eine glaubwürdige Rechtfertigung (sprich: Ausrede, Notlüge) vorbringen können, kommen sie damit erstaunlich oft durch. Für die Kreativen unter den Faultieren empfiehlt sich aus diesem Grund die regelmäßige Lektüre des Wirtschaftsteils großer Zeitungen. Dort wird häufig von Studien und Forschungsergebnissen berichtet, die sich ausgezeichnet als Begründung verwenden lassen, wenn sie bei einem nicht ganz vorschriftskonformen Verhalten erwischt werden. So haben Forscher zum Beispiel festgestellt, dass die kurzzeitige Beschäftigung mit einem persönlichen Hobby die Kreativität am Arbeitsplatz fördert. Vor schwierigen Sitzungen könne man sich sogar durch kurzes Eintauchen ins Privatvergnügen ganz gezielt einen Energieschub holen. Musikalische Divertimenti per iPod und Surfausflüge zu den besten Schnorchelrevieren der Karibik finden im Lichte dieses Forschungsergebnisses ausschließlich zum Wohle der Firma statt. Das Gleiche gilt für Computerspiele: Hier haben die Forscher nachgewiesen, dass Mitarbeiter, die langwierige und eintönige Schreibtischaufgaben bearbeitet haben, sich auf Folgearbeiten besser konzentrieren können, wenn sie sich zwischendurch am PC amüsieren. Na also. Die Pausenforschung hat dankenswerterweise klargestellt, dass die meisten Menschen sich nicht länger als neunzig bis 120 Minuten am Stück konzentrieren können. Danach ist erst mal Schluss mit Leistung. Zum Schutz des Hirns vor Überlastung muss erst mal eine gut zwanzigminütige Erholungsphase folgen, bevor man wieder mental durchstarten kann. Dass die besten Ideen nicht etwa kommen, wenn man pflichtversessen am Schreibtisch hockt, sondern eher bei entspannenden Tätigkeiten in angenehmer Umgebung, ist seit längerem bekannt und r chtfertigt daher Kurzausflüge in Cafeterias und firmeneigene Parkanlagen. Ein erfindungsreiches Faultier kann sogar moderne Management-Theorien kreativ adaptieren. So sind viele Vorgesetzte begeisterte Anhänger von Management by Walking around. Dadurch lässt sich die betriebsinterne Kommunikation verbessern und ganz nebenbei viel Quality Time fern des Schreibtisches verbringen. Ein Vorteil, den auch Sie nutzen können. Alles, was Sie dazu brauchen, ist eine glaubwürdige Begründung: »Ich bin kurz drüben, um mit dem Kollegen Maier mal unter vier Augen zu sprechen«, »Ich muss dem Admin mal an seinem Bildschirm erklären, wo das Problem liegt«, »Die in der Hausdruckerei sind mit den Kopien immer noch nicht fertig, ich muss wohl mal persönlich hin und schauen, was da los ist«. Womit wir langsam beim kreativen Umgang mit der Wahrheit angekommen sind. Gemeine Faultiere zeichnen sich hier oft durch einen entlarvenden Einfallsmangel aus. So antworten sie auf Bitten, Sonderwünsche und Fragen gerne »Ist nicht mein Aufgabenbereich «, »Alles zu seiner Zeit«, »Weiß ich nicht«, »Keine Ahnung « oder »Hier gibt’s keine Extrawurst«. Was alles ausgesprochen ehrlich ist, aber unter strategischen Gesichtspunkten viel ungeschickter als »Ich werde mich für Sie kundig machen«, »Ich kümmere mich sofort darum«, »Für Sie mach ich das doch gerne« und »Das kriegen wir schon hin«. Auch das Aussagen, die nicht unbedingt der Wahrheit entsprechen, aber trotzdem mit Bonuspunkten für Flexibilität und Freundlichkeit belohnt werden. Größeres Wohlwollen lässt sich eigentlich nur noch mit kurzfristigen Terminabsagen erzielen. Mit kleinen Notlügen wie »Ich muss überraschend zu einer Sitzung«, »Ich krieg sonst den Quartalsbericht nicht rechtzeitig fertig« oder einfach »Mir ist was Superwichtiges dazwischengekommen« können Sie sich elegant ein Stückchen unverplante Zeit verschaffen. Vor allem aber machen Sie Ihre Terminpartner glücklich: Auch die haben durch Ihre Absage unverhofft das eine oder andere Stündchen herrliche Freizeit zur beliebigen Verfügung.

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