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Zwischen Bewußtsein und Sein

Die Vermittlung objektiver Lebensbedingungen und subjektiver Lebensweisen, Sozialstrukturanalyse 1

Erschienen am 06.12.2012, 1. Auflage 1992
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783322995834
Sprache: Deutsch
Umfang: 294 S., 15 s/w Illustr., 294 S. 15 Abb.
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Stefan Hradil "Das Sein bestimmt das Bewußtsein", auf dieser Prämisse beruhte nahezu die gesammte herkömmliche Sozialstruktur-und Ungleichheitsanalyse. Von der marxistischen Klassentheorie bis hin zur funktionalistischen Schichtungs­ theorie wurde unterstellt, daß "objektive" Lebensbedingungen "subjektive" Lebensweisen prägen. Diese Erwartung der Abhängigkeit des "Subjektiven" vom "Objektiven" ging in weitaus die meisten Theorien, Konzepte und Ope­ rationalisierungen ein. So wurden, sieht man einmal von der Interaktions­ Prestige-Schicht-Forschung der Nachkriegszeit und späteren Stigmatisie­ rungs-und Vorurteilsuntersuchungen ab, bis in die 70er Jahre hinein andere als psychologisch-deterministische Fragestellungen kaum untersucht. Deter­ ministisch waren die Ansätze nicht nur, indem sie auf die "objektive" Öff­ nung und Schließung "subjektiver" Möglichkeitsräume ausgerichtet waren. Auch die inhaltliche Bestimmung des Denkens und Verhaltens erschien de­ terminiert: "Arbeiterbewußtsein", "Angestelltenmentalität", "schichtspezifi­ sche Sozialisation", "Proletariat", "Kleinbürgertum", "Bourgeoisie" - all diese vertrauten Kategorien beruhen weitgehend auf "objektivierenden" So­ zialstrukturkonzepten. Schon in den 70er Jahren wuchs das Unbehagen hieran. Die Kritik kam zuerst aus den Reihen der Praktiker. Lehrer, Wahlkämpfer, Marketing-Leu­ te entdeckten in solchen Klassen-, Schicht-und Berufsrastern immer größere Unzulänglichkeiten.

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