Beschreibung
Freiheit ist das Problem jeder traditionellen Prädestinationslehre: Es gibt keine; zumindest keine echte, die wesentlichen Dinge des Lebens betreffende. Dem Franziskanertheologen Wilhelm von Ockham (? 1347) aber war es ein besonderes Anliegen, den als Wahlfreiheit verstandenen freien Willen zu bewahren. Darum legte der 'genialste aller Scholastiker' (Luther) eine Prädestinationslehre vor, die sowohl den Vorgaben der Tradition als auch seiner persönlichen Hochschätzung der Wahlfreiheit gerecht wurde. Michael Beyer stellt Ockhams Prädestinationslehre dar und zeigt sie dabei als Teil eines wohldurchdachten theologischen Systems, das an logischer Klarheit seinesgleichen sucht. Prädestinations- und Rechtfertigungslehre begegnen darin stets als Einheit. Da noch Luthers Erfurter Lehrer erheblich vom Denken des Venerabilis Inceptor geprägt waren, mag diese Studie überdies einen Beitrag dazu leisten, den Ausgangspunkt von Luthers Theologie besser zu verstehen.
Geboren 1983; 2002-08 Studium der Ev. Theologie in Jena und Sibiu (Rumänien); 2009-12 Stipendiat der Konrad-Adenauer-Stiftung; 2012 Wiss. Mitarbeiter am Lehrstuhl für Systematische Theologie in Jena; 2012 Promotion; 2013 Promotionspreis der Friedrich-Schiller-Universität Jena; 2012-15 Vikar der Ev. Kirche in Mitteldeutschland; seit 2015 Pfarrer in Oberellen bei Eisenach.
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