Beschreibung
Schwachsinnig, von der eigenen Familie versteckt, gemobbt - und plötzlich Kaiser. Claudius Image bei der Mit- und Nachwelt ist zwiespältig: von schlanker, würdevoller Statur, ein hübsches Gesicht, gebildet, aber eine komische Art zu sprechen, ein hässliches Lachen, Stottern, Kopfzittern und ein humpelnder Gang, ein Hang zum Alkohol. Sueton, der Biograph der frühen römischen Kaiser, beschreibt nicht nur Claudius Aussehen und Charakter, sondern schildert auch Werdegang, Regierungsmaßnahmen (alles nur Ideen seiner Frauen?) und militärische Verdienste. Ergebnis ist eine umfassende, gewiss tendenziöse Biographie des Kaisers.
Autorenportrait
Sueton, mit vollen Namen Gaius Suetonius Tranquillus, wurde, so lässt sich aus Angaben in seinem Werk erschließen, wahrscheinlich um das Jahr 70 n. Chr. geboren. Geburtsort könnte, wie eine lokale Inschrift nahelegt, Hippo Regius in Nordafrika sein. Er gehörte dem Ritterstand an und arbeitete als Anwalt. Unter Kaiser Trajan (Regierungszeit 98-117 n. Chr.) war Sueton wissenschaftlicher Sachverständiger und betreute zudem die kaiserlichen Bibliotheken in Rom. Unter Kaiser Hadrian (Regierungszeit 117-138) war er für die kaiserliche Korrespondenz zuständig. In dieser Eigenschaft hatte er Zugang zu den staatlichen Archiven. Im Jahr 121 n. Chr. verlor er sein Amt, weil er gegenüber der Kaiserin die Regeln der Hofetikette übertreten hatte. Sein weiteres Schicksal ist unbekannt.
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