Beschreibung
Narziss und Pygmalion, Sphinx und Labyrinth, die Kunst des Emblems, die Karikatur und die phantastischen Auswüchse in Kunst, Literatur und Architektur des 19. Jahrhunderts sind die Themen dieses frühen Werks von Giorgio Agamben. Immer wieder umkreist der Text das Verhältnis zwischen dem realen Ding und dessen Darstellung, wie es sich in der Tradition des Abendlandes in Sprache und Kunst gestaltet. Die Sprache ist zum einen der Ort, an dem Phantasmen (re-)produziert und gelagert werden, zum anderen bleibt stets ein unüberbrückbarer Riss bestehen zwischen dem Objekt der Begierde und dem Versuch, es in Besitz zu nehmen. Für den unmöglichen Ort einer Inbesitznahme und zugleich den Rückzugsort des Dings steht die 'stanza': der Kern der Kunst und Poesie. Agambens Lektüre medizinischer Liebeslehren und der mittelalterlichen Liebesdichtung ist nicht weniger faszinierend als seine Lesart der Melancholie von Dürer bis Freud, seine Analyse des Kunstwerks im Zeitalter der Warenherrschaft und seine Untersuchungen des Emblematischen vom 16. Jahrhundert bis zur Semiologie.
Autorenportrait
Giorgio Agamben lehrt Philosophie in Venedig, an der European Graduate School in Saas-Fee und am Collège International de Philosophie in Paris und ist einer der meistdiskutierten europäischen Philosophen unserer Zeit. In den letzten Jahren galt sein Hauptinteresse dem Grenzbereich von Recht, Philosophie und Politik, den er in einer (als dreibändiges Werk konzipierten) Genealogie der Biopolitik mit dem Titel »Homo sacer« analysiert.
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