Beschreibung
Ausgezeichnet mit dem WORTMELDUNGEN Literaturpreis 2019 Eine Gruppe in einer Kleinstadt Gestrandeter wartet jeden Abend auf die Monster; ein Marquis kann Wirklichkeit und Traum nicht unterscheiden; von einem seltsamen Brauch wird weiterhin nicht abgelassen; ein alter Mann bekommt Besuch und gleitet in die Vergangenheit; ein Institut macht es sich scheinbar zur Aufgabe, Menschen an die Freiheit heranzuführen; ein Zivildiener erzählt von seiner Arbeit mit Demenzkranken; die 'Stimme des Autors' meldet sich in konzentrierten Prosaminiaturen zu Wort; und nicht zuletzt komische Kürzesterzählungen und Collagetexte zeigen die große Bandbreite eines großen Autors. In Thomas Stangls erstem Erzählungsband ist der Körper der Speicher und Bewahrer von Erinnerung und Sprache, von Sehnsucht und Lust, von Fremd- und Alleinsein: 'Aus dem Körper entstehen die Erinnerungen, es entsteht die Verzögerung, das Begehren.' Die Erzählungen eint die sinnliche Bildhaftigkeit, sie sind gleißend präzise, poetisch verdichtet und mitunter überaus humorvoll. Das Ungewisse und auch Groteske schwingen in surreal-fantastischen Begebenheiten mit. Wirklichkeitsverschiebungen und Perspektivwechsel führen uns irrlichternd durch einige Erzählungen. Und doch ist hinter den Traumwelten und labyrinthischen Korridoren der Raum des Politischen präsent: das Schicksal der Alten, Kranken und Geflüchteten, Überwachung und Kontrollmechanismen.
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Autorenportrait
Thomas Stangl, 1966 in Wien geboren, studierte Philosophie sowie Hispanistik und lebt in Wien. Für sein Werk erhielt er u.a. den Aspekte-Preis 2004, den Literaturpreis der deutschen Wirtschaft 2007, den Telekom-Austria-Preis beim Bachmann-Preis 2007, den Alpha-Literaturpreis 2010, den Erich-Fried-Preis 2011, den Wortmeldungen-Literaturpreis und Schillerpreis (beide 2019). Er veröffentlichte bisher die Romane "Der einzige Ort" (2004), "Ihre Musik" (2006), "Was kommt" (2009) "Regeln des Tanzes" (2013) und "Fremde Verwandtschaften" (2018) sowie die Essaybände "Reisen und Gespenster" (2012) und "Freiheit und Langeweile" (2016).