Beschreibung
Im Juni 2025 erscheint die 32. Ausgabe des Jahrbuchs Argonautenschiff, das von der 1991 gegründeten Anna-Seghers-Gesellschaft herausgegeben wird. Im Zentrum des Jahrbuches steht dieses Mal die Bedeutung der Romantikrezeption bei Anna Seghers und Christa Wolf: Warum haben sich beide Autorinnen - jeweils zu ihrer Zeit - mit Dichterinnen und Dichtern aus dieser Epoche beschäftigt? Anna Seghers hob z.B. in ihrer Rede Vaterlandsliebe auf dem Internationalen Schriftstellerkongress in Paris 1935 wichtige Repräsentantinnen und Repräsentanten der Epoche der Romantik hervor, wie Heinrich von Kleist und Karoline von Günderrode. Sie stand damit in Gegensatz zu dem marxistischen Literaturwissenschaftler Georg Lukács, der diese Epoche als reaktionär und dekadent bezeichnete. Dieses Verdikt galt auch in der DDR, wo Christa Wolf zusammen mit anderen Autorinnen und Autoren in der zweiten Hälfte der 1970er-Jahre die von Anna Seghers gelegte Spur aufgriff, u. a. in ihrem Roman Kein Ort. Nirgends (1979), in dem sie Günderrode und Kleist zusammentreffen ließ. Wie auch in den anderen Jahrbüchern wird die Verleihung des Anna Seghers-Preises dokumentiert, den 2024 der in Costa Rica geborene Schriftsteller Carlos Fonseca erhielt - und als deutschsprachiger Preisträger Johannes Herwig, mit dem erstmals ein Autor der Kinder- und Jugendliteratur ausgezeichnet wurde.
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