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how to be happy: Vergissmeinnicht

how to be happy 3

Erschienen am 11.10.2021
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783969668337
Sprache: Deutsch
Umfang: 392 S.
Format (T/L/B): 2.2 x 19 x 12 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

*Breites Grinsen, Grübchen. Freier Fall. Taumelndes Herz. Endlich vollständig. Erstaunlich, wie wenig ich brauche, um glücklich zu sein.* Beste Freunde für immer - das haben sich Ellie und Toby bereits im Kindergarten geschworen. Aber jetzt, da die beiden fast erwachsen sind, fällt es der Youtuberin Ellie schwer, seinen sanften Blick und den dunkleren Klang seiner Stimme zu ignorieren. Während bei ihr jedoch Gefühle sind, wo keine sein sollten, scheint Toby in ihr immer noch das kleine Mädchen zu sehen. Als im Ferienhaus seiner Familie die Hochzeit des Jahres stattfindet, verändert sich plötzlich etwas zwischen ihnen. Ein Tanz, eine Berührung, ein Kuss - und das Knistern in der Luft, das ihre Leben für immer verändern wird Die NewAdultReihe im Überblick: Band 01 Liliennächte Band 02 Ascheblüte Band 03 Vergissmeinnicht Band 04 Winterrose Band 05 Veilchensturm Extra Glücksklee (nur erhältlich über die Website der Autorin) Jeder Liebesroman ist in sich abgeschlossen.

Autorenportrait

Kim Leopold wurde 1992 geboren und lebt derzeit mit ihrer Familie im schönen Münsterland. Schreiben und Reisen gehören zu ihren Hobbies, die sie gerne verbindet, in dem sie ihre Handlung an Orten spielen lässt, die sie schon besucht hat. Mit dem Schreiben hat sie schon früh begonnen, am liebsten schreibt sie Geschichten für junge Erwachsene. Wenn sie nicht gerade an ihrem nächsten Buch schreibt, füllt sie ihren Podcast Autor werden? - Autor sein! mit Inhalt, liest oder tobt sich auf Instagram kreativ aus - immer mit dabei: ein heißer Kaffee und ihr Kater Filou.

Leseprobe

Ich sitze im Schneidersitz auf meinem Stammplatz auf dem Dach und blättere durch mein Sketchbook, bis ich bei einer der letzten freien Seiten angelangt bin. Als ich den Bleistift aus meinem Haar ziehe, fällt es mir über die Schultern. Ich klemme den Bleistift zwischen meine Zähne, rolle meine Haare zusammen und werfe den schweren Zopf auf meinen Rücken, damit er beim Zeichnen nicht im Weg ist. Die Sonne ist fast untergegangen, aber es ist so warm, dass ich in meinen Jeansshorts und dem grünen Top nicht friere. Hinter mir höre ich ein Rascheln und drehe mich um. Toby kommt auf mich zu, die Hände in seine Hosentaschen geschoben, die Kontaktlinsen gegen seine Brille getauscht. Sofort beginnt mein ganzer Körper zu lächeln. Er verzieht das Gesicht, als unsere Blicke sich begegnen, und zieht die Hände aus den Taschen, um seine Krawatte zu lösen. Wenn es mir die Krawatte nicht verraten würde, dann die stahlblaue Hose und das blütenweiße Hemd - er ist direkt nach dem Essen hochgekommen, um mit mir zu reden. 'Ich dachte schon, du schaffst es heute nicht mehr.' Ich lege mein Sketchbook beiseite, als er sich mit einem Seufzen neben mich fallen lässt, und strecke die Beine aus, um sie über die Kante baumeln zu lassen. Als wir vor ein paar Jahren das Dach für uns entdeckt haben, haben Toby und ich daraus eine Mutprobe gemacht. So hoch über den Straßen New Yorks fühlt es sich verwegen an, die Beine über die Kante zu strecken. Mittlerweile ist es zur Normalität geworden. Wir sitzen oft hier oben und hoffen nur, dass wir unsere Schuhe nicht verlieren. 'Tut mir leid, es gab noch viel wegen der Hochzeit zu besprechen. Blumen und so was.' Er schiebt seine Beine neben meine. Dunkelblau gegen Elfenbein. Wenn er jetzt Shorts tragen würde, wäre es ein genauso starker Kontrast. Im Gegensatz zu ihm bin ich als Rothaarige mit einer vornehmen Blässe gestraft. Das wäre halb so wild, wenn ich nicht trotzdem überall Sommersprossen hätte. Ich schaue zu ihm auf. Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen versteht er überhaupt nicht, was an Blumen so wichtig sein kann. 'Ich wünschte, du wärst dabei gewesen. Nicht mal mit Jamie konnte ich ein interessantes Gespräch führen, weil er in Gedanken bei den Schwimmkerzen für den Pool war. Schwimmkerzen. Für den Pool. Wozu braucht man das?' Ich lache auf und knuffe ihn in den Oberarm. 'Für das Ambiente natürlich. Und so schlimm kann es nicht gewesen sein.' 'Glaub mir. Es war so schlimm.' Er seufzt und legt den Kopf in den Nacken, während er mir vom Abendessen erzählt. 'Wenn sie nicht gerade über irrelevante Dinge gesprochen haben, haben sie sich gegenseitig provoziert. Ich kam mir vor wie in einer schlechten Fernsehserie. Müssten sie sich nicht allmählich dran gewöhnt haben? Mein Dad ist der Schlimmste. Du hättest mal seine Rede hören sollen. Ich sag dir, wenn er das auf der Hochzeit bringt, wird Jamie ihm an die Gurgel gehen.' 'Wieso das?', frage ich lachend. Ich kann mir gut vorstellen, dass Stewart es wieder vermasselt hat. Er ist nicht gerade der beste Vater aller Zeiten. 'Ach, sogar ich merke, dass er Lily nicht als Schwiegertochter akzeptiert.' Toby schüttelt verächtlich den Kopf. 'Ich kann echt nicht verstehen, wie sie immer dasitzt und so breit lächelt, als hätte sie im Lotto gewonnen.' 'Das verstehst du erst, wenn du zum ersten Mal verliebt bist', erkläre ich belustigt. Sein Kopf fährt ruckartig zu mir herum und er schaut mich verdattert an. 'Was weißt du denn von Liebe?' 'Mehr, als du denkst.' Ich spüre, wie die Hitze in meine Wangen steigt und wende den Blick ab. 'Ach ja?' Er rutscht mir auf die Pelle und pikst mit seinem Zeigefinger zwischen meine Rippen. Ich zucke zusammen. 'Bist du etwa verliebt, Lizzie?' 'Und wenn? Dann wärst du der Letzte, dem ich das erzählen würde', erwidere ich großspurig. Wäre ich verliebt, wüsste er es natürlich sofort. Er streckt mir die Zunge raus, was ich mit einem breiten Grinsen quittiere. 'Ich bin nicht verliebt.' Mit zusammengekniffenen Augenbrauen betrachtet er mich einen Moment lang prüfend. Irgendetwas an seinem Blick wischt mir das Grinsen von den Lippen und jagt einen Schauder über meinen Rücken. Ich beiße mir auf die Unterlippe, angespannt, ein kleines bisschen nervös, bis er sich schließlich abwendet. 'Liebe ist sowieso nur eine chemische Reaktion', murmelt er. 'Ich weiß, du Schlaumeier. Du hast mir schon mal erklärt, was im Körper passiert, wenn man verliebt ist.' 'Hätte ja sein können, dass du es vergessen hast.' Jetzt bildet sich allmählich ein Lächeln auf seinen Lippen. Ein schwaches zwar, aber immerhin. 'Das ist doch schon ewig her.' 'Vielleicht bin ich ja doch nicht so vergesslich wie du immer denkst', meine ich schmunzelnd. Aber selbst das bringt ihn nicht zum Lachen. Stattdessen seufzt er, dreht die Uhr an seinem linken Handgelenk, ballt die Hände zu Fäusten, öffnet sie wieder. 'Mein Dad will mich nach Deutschland schicken.' 'Was? Nach Deutschland?' Ungläubig keuche ich auf. 'Wann? Und wie lange? Das kann er doch nicht machen, oder? Kann er das machen? Und wenn ja, kann ich mitkommen?' Trotz seiner Verbitterung muss Toby auflachen. 'Ich kann mir nicht vorstellen, wie du ein ganzes Jahr in Deutschland überstehen würdest. Überleg nur, wie sehr dir deine Familie fehlen würde. Du bist emotional viel zu abhängig.' 'Emotional abhängig?' Ich gebe ihm einen Klaps auf den Oberschenkel. 'Das war gemein.' 'War es?' Er runzelt die Stirn, schiebt seine Brille auf dem Nasenrücken hoch und fährt sich mit der Hand durchs Haar. Es ist irgendwie süß, wenn er so ahnungslos ist. 'Ja. Nein.' Ich seufze. Meine Familie würde mir wirklich sehr fehlen. Ohne Mom und Dev würde ich es vielleicht noch ertragen, aber ich kann mir kaum ausmalen, ein ganzes Jahr ohne Eddy zu sein. Ohne Dad. 'Du hast ja recht.' Erst jetzt dringt die Bedeutung seiner neuen Informationen zu mir durch. Ich ziehe meine Beine an den Körper, umschlinge sie mit den Armen und lege mein Kinn auf den Knien ab. 'Ein ganzes Jahr also?' Mittlerweile ist es dunkel. Über uns leuchten die Sterne, unter uns blinken die Neonreklamen der Stadt. 'Das meint er doch nicht ernst, oder?' 'Wie soll er es sonst meinen?' Ich verziehe das Gesicht. Es fällt mir schwer, mir ein ganzes Schuljahr ohne Toby auszumalen. 'Ich mag deinen Dad nicht. Überhaupt nicht.' Er streckt einen Arm aus, legt ihn um meine Schultern, zieht mich an sich und hüllt mich in den verblassten Duft des erdigen Parfüms, das ich ihm zum letzten Geburtstag geschenkt habe. Nein, ich kann mir wirklich nicht vorstellen, wie New York ohne Toby funktionieren soll. Wie mein ganzes Leben ohne ihn funktionieren soll. Es sind die kleinen Momente, Momente wie dieser hier, die mir so viel bedeuten wie nichts anderes auf der Welt. 'Du gehst aber nicht wirklich nach Deutschland, oder?', frage ich schließlich leise. 'Hm.' Er schweigt einen Augenblick. 'Du kennst doch meinen Dad.' Ich hebe den Kopf, um ihn anzuschauen. 'Ja, aber Deutschland? Komm schon, das willst du doch selbst nicht. Wie willst du denn das letzte Schuljahr ohne mich überleben?' 'Glaubst du, das überzeugt ihn?' Er grinst mich an, aber das Grinsen erreicht seine Augen nicht. Wenn Stewart sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hat, ist es schwer, ihn vom Gegenteil zu überzeugen. Ich lehne mich fröstelnd wieder an ihn. 'Wir brauchen einen wasserdichten Plan.' 'Jepp', murmelt er und presst seine Lippen an meine Stirn, während er über meinen Oberarm reibt, um mich aufzuwärmen. Ich schließe die Augen, genieße die Geborgenheit seiner Berührung, bis mir irgendwann zu kalt wird. 'Wir sollten hinuntergehen. Ich will mich so kurz vor der Hochzeit nicht erkälten.' 'Von der Kälte allein wirst du nicht krank', erwidert er. 'Dazu braucht es schon mehr als einen unterkühlten Körper.' Bedeutet das, dass er noch länger so mit mir hier sitzen möchte? Oder versucht er einfach nur, meinen Sorgen mit Wissen zu begegnen? Was auch immer es ist, zurück müssen wir sowieso, weil unsere Wecker morgen viel zu früh klingel...

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