Beschreibung
Merle und Lu sind schockiert, denn mitten ins Sommerferienerdbeerglück der drei Freundinnen platzt die Nachricht, dass Mis Eltern sich trennen wollen! Umso dankbarer ist Mi jetzt für die Ablenkung, der Club ohne Namen hat nämlich einen neuen Fall: Ein Geist treibt in Bauerbach sein Unwesen - ein guter Geist! Die unbekannte Person tut den Dorfbewohnern heimlich Gefallen und hinterlässt Nachrichten. Da machen sich Merle, Lu und Mi natürlich prompt an die Ermittlungen. Aber das soll nicht ihr einziger Fall bleiben, denn als sie sich bei einem Gewitter zur alten Grillhütte im Wald retten, machen sie eine spannende Entdeckung.
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Stefan Jäger
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Autorenportrait
Esther Schuster liebt Bücher und gute Geschichten. Ihre Leidenschaft für Sprache und Geschriebenes ließ sie Deutsch und Englisch studieren und unterrichten. Nach einigen Jahren Familienzeit arbeitet sie als freie Lektorin und schreibt inzwischen auch selbst. Mit ihrem Mann und zwei Kindern lebt sie in Paderborn.
Leseprobe
Rot wie Blut 'Mmmmh! Einfach herrlich!' Lu seufzte zufrieden und schob sich noch eine dicke, runde rote Erdbeere in den Mund. 'Schie schind einfach schu lecker!', nuschelte sie dann entschuldigend, denn neben der süßen Frucht hatte meine beste Freundin gerade auch einen kritischen Blick von Mi, meiner anderen besten Freundin, geerntet. Es war der vorletzte Mittwochnachmittag vor den Sommerferien und wir saßen mitten im Bauerbacher Erdbeerselbstpflückfeld. 'Der Plan war nicht, den Großteil der Erdbeeren aufzuessen und nur ein paar wenige mit nach Hause zu nehmen, sondern genau umgekehrt!', belehrte Mi die kauende Genießerin. 'Und so viele zu futtern, ohne sie zu bezahlen, grenzt ja wohl außerdem an Diebstahl!', ergänzte ich. Lu rollte mit den Augen und schüttelte den Kopf dann so heftig, dass ihre blonden Zöpfe wild hin und her flogen. 'Es ist nicht verboten! Man darf beim Selberpflücken auf dem Erdbeerfeld auch naschen!', gab sie zurück. 'Aber wenn es nach dir geht, Merle, ist die Welt ja eh voller Verbrechen!' Da musste ich Lu glatt mal kurz die Zunge rausstrecken. Ich war aber nicht wirklich sauer. (Bin nämlich eigentlich stolz drauf, so viel über Detektive und Verbrecher zu wissen. Und darüber, wie man sie fängt - die Verbrecher natürlich, nicht die Detektive.) 'Ha!', rief Lu. 'Jetzt hast du dich verraten! Deine Zunge ist auch ganz erdbeerrot!' Und damit hatte sie recht. Kurz vorher hatte ich mir nämlich selbst eine riesige dunkelrote Beere genehmigt. (Aber nur eine! Nachdem ich mindestens zwanzig brav in meinen Eimer hatte wandern lassen!) Mi kicherte los: 'Ertappt! Auf frischer Tat ertappt! Meisterdetektivin Merle Müller lässt sich.' Aber weiter kam sie nicht, denn ich hatte ihr kurzerhand selbst eine Erdbeere in den Mund geschoben. Und so waren wir ziemlich schnell mitten auf dem Erdbeerfeld in einen Kampf verwickelt. 'Vorsicht!', rief Lu. 'Fallt nicht über den Eimer hinter euch!' Doch da war es schon zu spät. Als ich Mi ausweichen wollte, machte ich einen Schritt nach hinten und stolperte über besagten Eimer, den ich vorhin bereits bis zum Rand gefüllt hatte. Schwupps, fiel er um, und ich lag plötzlich mittendrin. in jeder Menge Erdbeermatsch. Dann machte es Plumps und Mi gesellte sich zu mir (oder krachte eher auf mich). 'Au', sagte ich. 'Auweia', sagte Lu. Und 'Ohoh' kam es von Mi, als sie endlich von mir runtergeklettert war und den Schaden betrachtete. 'Erdbeermarmelade', stellte sie fest und fing an, den noch halbwegs stroh und erdfreien Teil der Matsche mit den Händen in den Eimer zurückzuschaufeln. Ich war inzwischen auch wieder aufgestanden und rieb mir mein Hinterteil. 'Tut's weh?', fragte Lu besorgt. 'Geht so', meinte ich und drehte mich vorsichtig hin und her. 'Sag mal, blutest du etwa?', rief Lu entsetzt. Mi warf einen prüfenden Blick auf meine Hose. Sie schüttelte den Kopf. 'Erdbeermarmelade', sagte sie noch einmal - und diesmal meinte sie das, was an meinem Hosenboden klebte. 'Das wird deiner Mama gar nicht gefallen', prophezeite Lu mir. 'Die Flecken gehen bestimmt nie wieder raus!' 'Ach, Quatsch!', sagte ich leicht genervt. 'So schlimm ist es nun auch wieder nicht! Immerhin handelt es sich nicht um mein Hochzeitskleid, sondern um eine alte Hose, und wenn es nicht rausgeht, wird sie halt zur. Dreckhose. Oder nein, noch besser: zur ersten offiziellen Erdbeerpflückhose der Welt! Die darf dann auch rote Flecken haben. Ist das nicht eine tolle Idee?' Ich war richtig begeistert von meinem Geistesblitz. (Obwohl ich zugegebenermaßen nicht ganz sicher war, ob Mama ebenso begeistert sein würde oder ob Lu nicht vielleicht doch recht hatte. Zumindest ein 'Ach Merle, mein kleiner Schmutzfink' war von Mama vermutlich zu erwarten.) Die anderen beiden waren eher unbeeindruckt. Mi pflückte inzwischen wieder Erdbeeren und Lu meinte: 'Stell dir das mal vor! Erdbeerflecken auf dem Hochzeitskleid! Wie schrecklich!' Dann fragte sie mich: 'Hast du dir schon mal Gedanken darüb