Beschreibung
Das 1986 erschienene Fotobuch 'Paris zu Fuß' war der erste Bildband eines ostdeutschen Fotografen, der allein mit den Mitteln der Straßenfotografie vom Leben in einer fremden Stadt erzählte. Mit einer Auflage von 40 000 Exemplaren entwickelte es sich zu einem wahren Kultbuch. Entstanden waren die Bilder im April 1982, als Roger Melis für vier Wochen an die Seine reisen durfte. Tag für Tag wanderte er zu Fuß durch Paris, um in Auseinandersetzung mit den berühmten Fotografien dieses Sehnsuchtsortes ein Bild der Stadt zu entwerfen, das seinem eigenen Credo entsprach. Melis suchte nicht nach Sensationen, sondern bemühte sich, den ganz normalen Alltag auf den Straßen von Paris ins Bild zu setzen. Wohl gerade deshalb entfalteten die Fotografien in der DDR eine so starke Wirkung und beförderten den Wunsch der Menschen, die Mauern zu sprengen und zu reisen. Die vorliegende Neuausgabe beruht auf einer erneuten Sichtung des gesamten Bildmaterials und vereinigt die besten Fotografien der Erstausgabe mit 30 bisher unveröffentlichten Aufnahmen aus dem Nachlass.
Autorenportrait
Roger Melis (1940-2009), Fotograf, seit 1968 in Berlin als freischaffender Porträt-, Reportage- und Modefotograf für Zeitungen, Zeitschriften und Verlage in Ost und West tätig, 1969 Mitbegründer der Fotogruppe 'Direkt' (mit Arno Fischer, Sibylle Bergemann u. a.), zahlreiche Buchpublikationen, u. a. 'In einem stillen Land' (2007/2018), 'Künstlerporträts' (2008), 'Am Rande der Zeit' (2010), 'Die Ostdeutschen' (2019) (alle im Lehmstedt Verlag erschienen)