Beschreibung
Wir alle kennen Momente, in denen wir ganz präsent sind, beim Musizieren etwa. In ihnen sind wir gleichzeitig ganz da und ganz weg, hingegeben an die Musik. In diesen selbstvergessenen Momenten vertrauen wir dem Leben voll und ganz. Sie sind Geschenke und gehören zu den erfülltesten im Leben, denn hier tun wir alles um seiner selbst willen. Auch mit dem Menschen, mit dem wir zu tun haben, gehen wir selbstverständlich und selbstvergessen um; und gerade wenn wir uns hingeben, wird alles geschenkt. Dies Erleben der Selbsttranszendenz bedarf der Selbstdistanzierung. Es kann gewagt werden, wenn ein Vertrauen möglich ist, in dem ich erfahre, dass ich mich selbst geschenkt bekomme in der Hingabe an Menschen, an Dinge, und dabei auch an Gott und das Leben selbst. "Immer sind es die Menschen. Was mir wichtig geworden ist." Auf Grundlage eines Gedichts von Rose Ausländer geht Ingrid Riedel auf Wesentliches im Leben ein - das menschliche Herz etwa, das Licht, Orientierung und Trost in der Nacht bieten kann. Stets gehört auch die Bezogenheit zur Transzendenz dazu. Laut Grundgesetz ist die Würde des Menschen unantastbar. Entweder gibt es sie als die Würde aller oder überhaupt nicht, so Riedel in "Die Würde des Alters". Sie gilt für alte Menschen ebenso wie für Behinderte, Flüchtlinge oder Psychiatriepatienten. Wer sich seiner Würde nicht bewusst ist, dessen Würde wird antastbar. Wer jedoch die Würde, die wir als Menschen haben, in sich finden kann, gewinnt eine Ausstrahlung, die ihn unantastbar macht, und entwertet sich nicht unbewusst in der Identifikation mit der Entwertung des Alters. Prof. Dr. theol. Dr. phil. Ingrid Riedel ist Lehranalytikerin/Supervisorin und Honorarprofessorin für Religion mit psychotherapeutischer Praxis in Konstanz. (www.junginstitut.ch) Drei Vorträge: Kongress der Akademie Heiligenfeld "Spiritualität im Leben", 2. - 5. Juni 2016 in Bad Kissingen Tagung des Forums Gesundheit und Medizin "Farben des Lebens - aus reichen Quellen schöpfen" am 23. Januar 2015 Lindauer Psychotherapiewochen, 17. - 29. April 2016, ca. 145 Min. auf 1 MP3-CD.