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Die Zeit kriegen wir schon Rom

Ein literarischer Reisebericht aus der Ewigen Stadt

Erschienen am 15.06.2015
Auch erhältlich als:
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783944035505
Sprache: Deutsch
Umfang: 112 S.
Format (T/L/B): 0.8 x 19.6 x 12.7 cm
Einband: Englische Broschur

Beschreibung

Jeder deutsche Schriftsteller, der etwas auf sich hält, sollte einmal eine Italienreise gemacht haben. Da geht es Alex Burkhard nicht anders als promintenteren Kollegen wie Johann Wolfgang von Goethe oder Patrick Salmen. Da Goethe schon tot ist, fliegen die beiden zu zweit los - ein Duo, das von seinen Gegensätzen lebt: Der eine hat Haare und Bart, der andere mehr die Frisur von Julius Cäsar. Der eine ist studierter Schöngeist aus München, der andere selbsternannter Schreiner aus dem Ruhrgebiet. Der eine ist Freund der literarischen und historischen Anspielung, der andere isst Pasta. Doch beide sind sie ausgezeichnete Bühnenkünstler und fasziniert von der Ewigen Stadt. Alex Burkhard erzählt mit Verve und Augenzwinkern von klassischen Eindrücken beim Schlendern, gefährlichen Strandausflügen und den unvermeidlichen Begegnungen mit anderen Deutschen. Patrick Salmen kommentiert das Geschehen nonchalant per Fußnote. Und natürlich ist fast alles genau so passiert und gar nicht übertrieben.

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Autorenportrait

Alex Burkhard (Jahrgang 1988, Haare eher Jahrgang 1965) lebt in München. Dort ist er Mitglied mehrerer Leseshows ('Westend ist Kiez', 'Die Stützen der Gesellschaft', 'Stadt, Land, Fluss') und auf vielen Poetry Slams und anderen Literaturveranstaltungen ein regelmäßiger Gast. Seit 2007 steht er mit seinen Texten auf der Bühne, war Halbfinalist der Deutschsprachigen Meisterschaften im Poetry Slam 2012 und 2013 sowie Finalist der Bayerischen Meisterschaften 2013 und 2014. Im November 2013 wurde er mit dem Kulturförderpreis der Internationalen Bodensee-Konferenz (IBK) ausgezeichnet, im Januar 2015 feiert sein erstes abendfüllendes Programm unter dem Titel 'Nicht mein Hauptwerk' in München Premiere. Alex Burkhard promoviert an der LMU München in Skandinavistik, warum weiß niemand so genau. 2013 erschien im Satyr-Verlag sein erstes Buch '. und was kann man damit später mal machen?' Patrick Salmen (geboren 1985 in Wuppertal) gewann 2010 die Deutschsprachigen Poetry-Slam-Meisterschaften. Sein aktuelles Spoken-Word-Bühnen-Programm trägt den Titel 'Ich habe eine Axt', das gleichnamige Buch erschien 2014 bei Knaur. Gemeinsam mit dem Poetry-Slammer Quixotte veröffentlichte er die Rätselgeschichtenbände 'Du kannst alles schaffen, wovon du träumst. Es sei denn, es ist zu schwierig: Stadt, Land, Fluss' (Lektora: 2013) und 'Die Letzten werden die Ersten sein. Es sei denn, sie sind zu langsam: Kunst und Kultur' (Droemer: 2014).

Leseprobe

Ich schlage vor, den Rückweg zum Hostel über das Forum Romanum zu nehmen, und für diese Entscheidung muss ich mir einige Momente später aber so was von auf die Schulter klopfen, dass ich sie danach für ein paar Sekunden nicht mehr spüre. Bereits nach zwei Minuten ist diese Anlage mein touristisches Highlight der Reise. Ich meine: Da liegen Säulen rum, einfach so. Alte Mauerreste, halbe Tongefäße, verwitterte Bauwerke. Von vor gut zweitausend Jahren. Zwei! Tausend! 'Schöne Mauern', sagt Patrick. 'Kpsrmgwht', sage ich. Schon der Paladinhügel hat mich völlig fertig gemacht, doch als wir nun am Titusbogen vorbei in die eigentliche Stadt vordringen, wünsche ich mir, ich wäre eine alte englische Dame und könnte in diesem Moment schwach aber nachdrücklich nach meinem Riechsalz verlangen. Mein Lieblingsgebäude ist der Tempel des Antonius und der Faustina, in den ich am liebsten sofort einziehen würde, aber auch der Triumphbogen und die Curia Iulia können was. Ich muss mir unbedingt mehr über die römische Antike anlesen, wenn ich wieder zu Hause bin. Ich werde, während wir uns auf dem Gelände befinden, von einem dermaßenen Glücksgefühl überfallen, dass ich für einige Zeit gar nicht weiß, warum ich mit meinem Leben manchmal so unzufrieden bin. Es ist doch alles gut. Schau da, der Dioskurentempel, was soll schon schief gehen! 'Das war schon ziemlich cool', sagt Patrick, als wir völlig trunken die Via dei Fori Imperiali entlang laufen. 'Oder?' 'Dppnbwhrlt', sage ich.

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