Beschreibung
Das Leseheft 1 enthält alle wichtigen Großbuchstaben im Deutschen, die mit vielen Bildern, in einfachen Wörtern, Reimen und kleinen Gedichten eingeführt werden. Unter dem bewährten Leitgedanken "Häufiges zuerst, Seltenes später" werden nach dem Basiskonzept Lesen grundlegende vor seltenen Buchstaben und Buchstabenverbindungen eingeführt. Das sind die sog. Basisschreibungen (Thomé, seit 1992), die rund 90 Prozent aller Schreibungen im Deutschen ausmachen. Die meisten dieser Basisschreibungen sind im vorliegenden Leseheft 1 enthalten. Basisschreibungen: zuerst (90 Prozent) Nebenschreibungen: später (10 Prozent)
Leseprobe
Leseprobe für Erwachsene: Basiskonzept Lesen: das Leseheft 1: "Mit diesem kleinen, aber feinen Heft haben nun schon viele Kinder das Lesen gelernt! Das ist eine sehr große Freude und ein Ansporn für uns! Wir haben B IE N E als erstes Wort gewählt, weil Ihr Kind dadurch lernen soll, dass Schriftzeichen, die für einen Laut stehen, auch aus zwei oder drei Buchstaben bestehen können. In diesem Fall bildet das IE gleichzeitig ein wichtiges Korrektiv für die vielen ungünstigen Informationen, die den Kindern in den meisten Abc- oder Anlauttabellen mit Beispielwörtern wie Igel, Tiger oder Biber gegeben werden. Hier wird nämlich ignoriert, dass der lange i-Laut nur in weniger als 8,5 Prozent aller Fälle mit einem einfachen i-Buchstaben geschrieben wird. In über 72 Prozent wird er mit IE verschriftet, wie in die, sie oder wieder. Die Wörter BIENE und H A S E haben wir außerdem gewählt, um den letzten Laut in beiden Wörtern mit dem Endungs-e vorzustellen. Dieser Laut ist der häufigste und erstaunlicherweise der unbekannteste Vokal im Deutschen! Sprechen Sie bitte einmal die Wörter BIENE und HASE ganz normal aus. Sie haben dann nicht BIENEEE oder HASEEE gesagt, also den Buchstabennamen für E verwendet, sondern hoffentlich das sog. Schwa, manche sagen auch Murmel-e dazu. Dieser Laut klingt so ähnlich wie der unbestimmte Artikel a im Englischen, beispielsweise a frog. Mit dem Buchstabennamen E, der stets lang ausgesprochen wird, kommt man hier nicht weiter bzw. bringt man den Kindern etwas Falsches bei. Im Wort HASE ist (außer dem letzten Laut bzw. Schriftzeichen wie bei BIENE) keine Besonderheit zu beachten. Hier steht für jeden Laut immer nur ein Buchstabe. Wenn es doch nur immer so einfach wäre! Das Wort F R O SCH soll mehrere Spezialitäten bieten. Das O ist ein Kurzvokal und daher nicht mit dem Buchstabennamen OOO zu benennen. Der letzte Laut im Wort FROSCH wird sogar mit drei Buchstaben (SCH) geschrieben, die sich aber wirklich nur auf einen einzigen Laut beziehen. Daneben ist der aus zwei Konsonanten bestehende Anlaut F und R für etliche Kinder und besonders auch für Kinder mit anderen Muttersprachen nicht einfach auszusprechen und stellt eine Herausforderung dar, die man nicht unterschätzen sollte. Wenn man sagt, der Buchstabe M steht für den m-Laut, kann das mit Wörtern wie MAUS oder MAMA ganz einfach bewiesen werden. Das geht bei Konsonanten und Langvokalen einigermaßen gut, aber bei den Kurzvokalen funktioniert es nicht. Sonst wären die Wörter OFEN und OFFEN MIETE und MITTE STAAT und STADT lautlich gleich. Ihre Andersschreibung erklärt sich aus der unterschiedlichen Lautung der Vokale. Diese verschiedene Vokallautung kann man aber nicht über die Buchstabennamen A, E, I, O, U, die ausschließlich Langvokale sind, erschließen. Es hat lange gedauert, bis es sich durchgesetzt hat, dass man den Kindern für die Konsonanten nicht mehr den Buchstabennamen nennt, sondern den Lautwert, also nicht Em und En sagt, sondern m und n. Im Basiskonzept wird dieser wichtige Aspekt auch systematisch für die Aussprache der Vokale, besonders für die immer wieder unterschlagenen Kurzvokale, angewendet. Im Wort Sonne ist z. B. weder ein langes OOO noch ein langes EEE enthalten. Ebenso wichtig ist es, dass wir die korrekten schriftlichen Einheiten vorgeben, beispielsweise für die Laute ch, ie, au, sch oder ei. Die Kinder erhalten nur dann die richtigen Informationen und müssen nicht mehr mühsam umlernen und ihr buchstabenorientiertes Lesen zu echten Wörtern verschleifen. Diese Verbesserungen sind besonders auch für Kinder, die sich - aus welchen Gründen auch immer - mit der Schrift schwertun, von sehr großem Nutzen. Es entbehrt jeglicher pädagogischer und linguistischer Fundierung, sprachliche und schriftliche Ausnahmen zeitlich vor grundlegenden Einheiten zu vermitteln. Unter dem bewährten Leitgedanken "Häufiges zuerst, Seltenes später" werden nach dem Basiskonzept die Grundlagen vor den Ausnahmen eingeführt. Es sind die Basisschreibungen (Hauptschreibungen), die durchschnittlich 90 Prozent aller Schreibeinheiten im Deutschen ausmachen. Das schätzen wir nicht einfach, sondern haben dieses Verhältnis in einer umfangreichen 100.000er-Untersuchung erhoben. Die meisten der Basisschreibungen (siehe folgende Tabelle) sind im vorliegenden Lesematerial enthalten. Die seltenen Nebenschreibungen (wie v, ll, nn, ss oder eh, ih) umfassen nur rund 10 Prozent aller Schreibungen. Diese werden erst nach den Basisschreibungen behandelt.