Beschreibung
Ein Mannheimer Rhein-Neckar-Krimi Manfred H. Krämer Tarzan als Matrose auf der klapprigen Frieda S. Solo gefangen in den Katakomben des Großkraftwerks. Kann der meist abgemahnte Kommissar Mannheims, Hans-Peter Bluhm, genannt Bluhme-Peter, die Macht der Kohlenmafia auf dem Rhein brechen? Der tote Penner in der Luxussuite eines Mannheimer Hotels kannte die Antwort. Ein Kommissar, gegen den Schimanski ein Gentleman ist, ein holländischer Reeder, den sie den Kraken nennen - Fast eine Nummer zu groß für Solo & Tarzan. . Ein toter Stadtstreicher in Mannheims feinster Hotelsuite, Tarzan als Matrose auf einem alten Kohlefrachter und Solo gefangen in den Katakomben des Großkraftwerks. Kann der meist abgemahnte Kommissar Mannheims, Hans-Peter Bluhm, genannt Bluhme-Peter, die Macht der Kohlenmafia auf dem Rhein brechen? R(h)eine Spannung von Rotterdam bis Mannheim! Nie zuvor hat Manfred Krämer so intensiv und aufwendig recherchiert! Erfahren Sie mehr über das geheime Bunkerkraftwerk unter den Kohlenhalden des GKM! Das Großkraftwerk Mannheim als gigantisches Bühnenbild für einen furiosen Showdown! Fiktion und Wirklichkeit: das GKM im Roman Kohlemord Liebe Leserinnen und Leser, das "Entsorgen" von Leichen in der im vorliegenden Roman beschriebenen Weise, ist so in der Realität nicht möglich. Gitterroste, Rüttelsiebe und viel zu enge und zudem überwachte Transportwege und Zugänge würden solch üblen Machenschaften frühzeitig einen Riegel vorschieben. Das beschriebene Bunkerkraftwerk "Werk Fritz" gibt es allerdings tatsächlich. Es wurde während des Zweiten Weltkrieges unter den Kohlenhalden erbaut und sollte im Falle eines Bombenangriffs die Stromversorgung Mannheims sichern. Der Zugang von der Rheinseite her, durch die Kaimauer, existiert aber auch nur im Roman. Das GKM ist, entgegen der Behauptung in meinem Buch, auch wasserseitig umfassend gegen unbefugtes Betreten gesichert. Der sehr effektive Werkschutz hat die gesamte "Waterfront" stets im Blick. Also, meine Herren Mafiosi: macht am besten einen großen Bogen um Mannheims Energieherz. Es ist für euch wahrhaftig zu heiß!
Leseprobe
Leseprobe Zuerst kam das Rauschen. Als nähere man sich einem Wasserfall. Stetig im Grundton, mit einem schwingenden Rhythmus, begleitet von unregelmäßigem Platschen, wenn sich das aufgewirbelte Wasser des nachtdunklen Flusses am kantigen Bug des Frachters brach. Dann das dumpfe Wummern der Schiffsmaschine, begleitet vom hellen Singen des Turboladers. Mit jedem Meter, den der Frachter zurücklegte, änderte sich die Sinfonie aus Bugwelle, Motorenlärm und Schraubengeräusch, bis zuletzt das hohl stampfende Atmen des Auspuffs dominierte. Es war nicht dieses Lied, komponiert aus Fluss und Schiff, aus Wasser und resonierendem Stahl, das ihn aus dumpfem Schlaf geholt hatte. Zu sehr gehörte das Geräusch vorbeiziehender Schiffe zu seiner feuchten kalten Welt unter den Brücken der Quadratestadt, war Teil seines stumpf-tappenden Lebens auf der Suche nach weggeworfenen Pfandflaschen. Etwas anderes musste die Schwaden des Alkoholnebels durchdrungen haben. Etwas, das nichts mit den gewöhnlichen Lauten einer Nacht unter den Brücken gemein hatte. Etwas, was nicht hierhergehörte, etwas anderes als das fern verklingende Geräusch eines Martinshorns, das Hupen eines Taxis oder das Kreischen und Quietschen der Stadtbahn. Als das helle Peitschen erneut über die Wasserfläche schallte, wusste der Mann, was ihn geweckt hatte. Sicher war das Geräusch noch anderen Menschen aufgefallen. Nachtschwärmern, Liebespaaren, Jugendlichen, allen möglichen Geschöpfen der zur Neige gehenden urbanen Nacht. Doch wahrscheinlich konnten es die wenigsten, wenn überhaupt jemand, identifizieren. Zu groß und vielfältig war die Fülle an akustischen Reizen, die eine moderne Metropole selbst zu dieser frühen Stunde hervorbrachte. Der Mann unter der Brücke schälte sich schwerfällig aus seinem fleckigen, sauer riechenden Schlafsack. Er konnte einen Gewehrschuss zweifelsfrei zuordnen. Selbst wenn dieser sich erst mühsam den Weg durch haarig verklebte, halb taube Ohren hinein in sein vernebeltes, schlaftrunkenes Säuferhirn bahnen musste. Und was er da gehört hatte, war ein Gewehrschuss. Mittleres Kaliber, Hochgeschwindigkeitsgeschoss. Tödliche Präzision in den richtigen Händen. Oder den falschen, je nachdem auf welcher Seite der Mündung man sich befand. Er schaute dem dunklen Umriss des Frachters hinterher. Das Schiff ragte hoch aus dem Wasser. Leerfahrt. Die Positionslichter wurden kleiner. Ein modernes Schiff. Große, kantige Aufbauten, breites Steuerhaus. Am Heck blitzte etwas auf. Sekundenbruchteile später wehte wieder dieses helle, peitschende Geräusch herüber. Gebannt beobachtete der Mann unter der Brücke die Silhouette des Schiffes. Es entfernte sich flussabwärts, "zu Tal" ,wie die Schiffer sagten. Der Mann erhob sich mit knackenden Gelenken und ging zwei, drei unsichere Schritte in Richtung Neckarufer. Seine geröteten, wässrigen Trinkeraugen versuchten Einzelheiten zu erkennen. Da: Schatten am Heck des Frachters. Gestalten bewegten sich aufgeregt hin und her. Kurz blitzte der Strahl einer starken Taschenlampe über das schwarze Wasser des unteren Neckars, streifte für einen Augenblick die rot-weiß-blaue Flagge. Das Schiff war jetzt schon mehrere hundert Meter vom Standort des Mannes entfernt. Dann sah er den dunklen Ball. Er tanzte in der Hecksee des Schiffes auf und ab. Verschwand in einem Wellental, wurde wieder sichtbar. Verschwand erneut. Die überanstrengten Augen des alten Mannes brannten, als er wie hypnotisiert den Gegenstand verfolgte, der mit der Strömung in Richtung Neckarspitze trieb. Dort mündete der Neckar in den Rhein. Vereinte sich mit dem mächtigen Strom um in Richtung Norden zu fließen. Der Ball bekam plötzlich einen Auswuchs. Entsetzt blickte der Mann auf den deutlich sichtbaren Schattenriss einer menschlichen Hand. Der "Ball" war ein Kopf. Die Hand glitt zurück ins Wasser, tauchte erneut daraus hervor und schien hilfesuchend in die Luft zu greifen. Dann war da nur noch Wasser. Schwarz, glitzernd, erleichtert fließend, befreit von Schleusen und Wehren, n