Beschreibung
Konkret fassbar sind viele Gedichte von Pius Strassmann nur beschränkt, doch merkt man beim Lesen mit der Zeit, dass der Autor gedanklich um seine unmittelbare Umgebung in Luzern kreist. Immer wieder zieht sich der Autor jedoch in die Stille des Emmentals zurück, in sein Refugium, das zu einer wichtigen Quelle seiner Inspiration geworden ist.
Darüber hinaus kann sich Inspiration an vielen Orten einstellen, ausgelöst von Zügen, Schiffen, Hügeln, Seen zum Beispiel oder von seinem kleinen DAB-Radio, das er fast nie nutzt, das aber wegzugeben er sich nicht entschliessen kann, «da es», wie Pius Strassmann sagt: «gerade stumm am meisten sendet». Impulse kommen allerdings nicht nur von aussen: die Auseinandersetzungen mit der Sprache an sich, mit der Literatur, den inneren Bildern sind ihm ebenso wichtige Quellen.
Gedanklich den «flüsternden fährten» des «halbgefühlten, angedachten, ungefähren» zu folgen, dabei der Sprachmelodie zu lauschen, fasziniert beim Lesen seiner Texte, die eine Magie ausstrahlen, auf die man sich gerne einlässt, vor allem dann, wenn man bereit ist, die Überzeugung des Autors zu teilen, dass der «nicht aufzuklärende rest des textes uns berührt, uns keine ruhe lässt, sei dies in der bejahung oder in der opposition, in wohlsein oder unbehagen».
In diesem Sinne kommentiert Pius Strassmann das Schreiben: «wir, die wir lyrik schreiben, versuchen doch ständig, [] (aus all den grossen sorgen und nöten dieser welt) etwas zu erarbeiten, das sich durch die wasserläufe der seelischen prozesse wandelt in etwas, das uns wirklich betrifft, das uns auf eine ganz intime art und unspektakulär nahe geht.»
Im Januar 2023, Markus Diebold
Autorenportrait
Pius Strassmann, geboren 1963, aufgewachsen im Luzerner Seetal. Ausbildungen und Berufstätigkeiten als Primarlehrer, Musiker, Musik-Kinesiologe. Lehrtätigkeit an Musikschulen und Musikhochschulen. Konzerttätigkeit und Solo-Auftritte als Blockflötist.
Pius Strassmann lebt und arbeitet als Musiker und freier Autor in Luzern und im Emmental. Sein literarisches Interesse gilt neben der Lyrik neuen literarischen Formaten und Projekten wie der «Lyrischen Stadtbegehung». Seit 1994 Veröffentlichung mehrerer Lyrikbände: Verlorene Räume (1994), Noch nicht Nacht (1996), Traumgestöber (2003), teestaub (2008), erdbestand (2013), blauklang (edition bücherlese, 2016).
Inhalt
hortensie die blume7
halt deine hand8
wo schwarze brüche9
stillstand im sommer10
alles verriegelt11
im restlicht leuchtet12
in den dampfenden wald schauen14
scheit um scheit15
vom irgendhaufen16
das blatt vor dem mund fällt17
als ich kompost auf den miststock18
das blatt19
die buchen20
sich ducken21
ins bachbett steigen23
im uhrgeticke sassen wir24
am vergilbten horizont25
blütenstaub und insekten26
mücken vögel schwärmer27
ich fürchte dich mehr29
der schneebleiche himmel darunter30
gedacht und gerüstet31
früher rauch sinkt aufs dach32
mond im schnee33
drinnen wächst34
landschaften des glücks35
schwarzweisser blick36
moosgoldene eschenäste37
fünf uhr fünfundzwanzig39
eisig krächzend rief40
der raum kathedral41
mein mein42
die nicht allein sind43
schon wieder schnarren44
die chromatisch fallende linie46
such im harmonisch aufgetürmten47
oktogonal48
ursprung liebe des feuers49
tür um tür der weg ins nichts50
was ich gelehrt habe51
allein52
aus schweigen wird stille53
die rückkehr ins gebaute55
zwei drei lichter nur am hang56
gras verhält sich normalerweise ruhig57
vom berg blick ich hinab58
alles als schutt und asche denken59
in dieses haus wurde ein boden verlegt60
wachs brennt62
was denkt der stein63
über den dingen64
der leere wassertisch65
mein hund67
fragend schaut sie mich an68
an der gibraltarstrasse69
samstag nach ladenschluss raus70
eingeheimster sommernachmittag71
unter blassem himmel73
der fuchs springt vom schrank74
kinder stehen im weg75
schneevorschau am neunzehnten januar76
strassenmusikerrekord77
so nass war ich zuletzt als kind78
am morgen die hinfahrt80
halbgefühlt angedacht81
im zimmer die brille82
wie du neben mir gehst83
längst registriert84
auf kandiszucker treten85
baum fang mir den himmel ein86
nicht um tausende87
ich seh auch nur die lampe88
aus dem sieb kommen89
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