Beschreibung
ZUM BEGREIFEN NAH wie die uns umgebenden Gegenstände sind auch Julia Trompeters Gedichte. Bereits der Titel ihres Lyrikdebüts verdeutlicht eine eigene Art Zweifel an der Möglichkeit zur Erkenntnis, ist hier doch eine verspielte und lebenszugewandte, eine neugierige und verblüffend komische Skepsis am Werk. Empfindung, Vorstellung und Traum stehen in diesen Gedichten immer gleichberechtigt neben vermeintlichen Tatsachen. Grenzen dafür, was Gegenstand eines Gedichts sein kann, kennt Trompeter nicht: "Pflichtschuldig lächelnd klopft dein / Zeh bei mir an, Nagelbett rund wie die Welt: / Globuli Hoffnung für zwei Monolithen / im eingenordeten Morgen." An anderer Stelle gerät der Kuss zum phänomenologischen Experiment, und nahe erscheint dem Leser mit einem Mal nur, was sich zugleich verbirgt. Julia Trompeters Gedichte handeln von Liebe und Landschaft, vom Leben im heutigen Alltag und dem in den Lektüren - ein poetischer Reichtum in so unverbrauchtem wie traumwandlerisch schwebendem Ton.
Autorenportrait
Julia Trompeter wurde 1980 in Siegburg geboren und lebt in Köln. Sie studierte Philosophie, Germanistik und Klassische Literaturwissenschaft in Köln und promovierte in Berlin und Bochum. Seit 2017 arbeitet sie an der Universität Utrecht. Für ihr Schaffen erhielt sie u.a. 2012 das Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendium der Stadt Köln, 2014 den Förderpreis des Landes NRW und 2018 eine Förderung der Kunststiftung NRW.