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Was ist ein geistlicher Meister?

Izvor 207

Erschienen am 18.04.2005
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783895150401
Sprache: Deutsch
Umfang: 192 S.
Format (T/L/B): 0.7 x 18 x 11 cm
Lesealter: 14-99 J.
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

'Ein Meister ist wirklich ein außerordentliches Wesen, das im Stande ist die Menschen zu den höchsten geistigen Gipfeln zu führen. Aber sowohl für ihn selbst als auch für seine Schüler kann dieses erhebende Abenteuer nur unter den größten inneren Anstrengungen verwirklicht werden. Seinem Meister zu begegnen, bedeutet für den Schüler, eine Mutter gefunden zu haben, die ihn willig neun Monate unter ihrem Herzen trägt, um ihn in der geistigen Welt ins Leben zu rufen. Und wenn er in dieser Welt geboren ist, dann Schauen seine Augen die Schönheit der Schöpfung, hören seine Ohren das göttliche Wort, kostet sein Mund die himmlischen Speisen, tragen seine Füße ihn an die verschiedensten Orte des Raumes, um Gutes zu tun, und lernen seine Hände in der feinstofflichen Welt der Seele zu erschaffen.' Omraam Mikhaël Aïvanhov

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Prosveta Verlag GmbH
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Autorenportrait

Omraam Mikhaël Aïvanhov war ein großer Philosoph, geistiger Meister und Eingeweihter. Als warmherziger, einfühlsamer und humorvoller Lehrer war er ein lebendiges Vorbild, das durch sein selbstloses, zugängliches und brüderliches Verhalten überzeugte. Er strebte an, alle Menschen bei ihrer persönlichen Entwicklung zu begleiten - so wie ein Bergführer seine Kameraden sicher bis auf den höchsten Gipfel führt. Das Gedankengut, das Omraam Mikhaël Aïvanhov verbreitet hat, bietet zahlreiche Methoden und einen klaren, begehbaren Weg zu größerer Vollkommenheit und mehr Lebensglück. In wohltuend einfacher Sprache erklärt er alle wichtigen Zusammenhänge des Lebens und ist gerade bei den Fragen unserer heutigen Zeit wegweisend. Ob es um die Bewältigung des Alltags geht, um die Gesundheit, die Ethik, die Liebe, die Sexualität oder um tiefgründige, philosophische Themen - stets sind seine Antworten überraschend klar und hilfreich.

Leseprobe

Kapitel 1: Wie man einen wirklichen geistigen Meister erkennt Seinem Meister zu begegnen, bedeutet für den Schüler, eine Mutter gefunden zu haben, die bereit ist, ihn neun Monate lang unter ihrem Herzen zu tragen, damit er in der geistigen Welt geboren wird. Und ist er einmal geboren, das heißt erwacht, entdecken seine Augen die Schönheit der Schöpfung, seine Ohren hören das göttliche Wort, sein Mund kostet die himmlischen Speisen, seine Füße tragen ihn an die verschiedenen Orte des Raumes, um Gutes zu tun, und seine Hände lernen, in der feinstofflichen Welt der Seele Wunderbares zu erschaffen. Nur sehr wenige Menschen wissen, was ein Meister wirklich ist. Es gibt Bücher, in denen die unglaublichsten Dinge geschildert werden: Ein Meister ist vollkommen, allwissend, allmächtig. Er braucht weder zu essen, noch zu trinken, noch zu schlafen. Er ist gegen alle Versuchungen gefeit und vor allem verbringt er seine Zeit damit, Wunder zu wirken. Wie viele Menschen waren nicht von dem Buch von Spalding 'Das Leben der Meister' hellauf begeistert und ahnten nicht, dass es alle möglichen unwahrscheinlichen Geschichten enthält! Es ist wahr, die großen Meister besitzen außergewöhnliche Fähigkeiten, aber sie benutzen sie nicht, um vor Schaulustigen Wunder zu vollbringen, plötzlich zu erscheinen oder zu verschwinden, auf dem Wasser zu gehen, im Raum zu fliegen, Festessen herbeizuzaubern, Flammen einer Feuersbrunst zu durchschreiten, Häuser aus dem Boden zu stampfen. Selbst wenn er dazu imstande wäre, würde ein wahrer Meister so etwas nicht tun, denn solche Kunststückchen können den Menschen nicht helfen, sich zu verändern. Ihr müsst wissen, dass ein Meister genau wie alle andern Menschen gebaut ist. Er hat die gleichen Organe und empfindet die gleichen Bedürfnisse und Wünsche. Wenn er sich schneidet, ist das Blut, das fließt, genauso rot, wie das Blut aller anderen Menschen! Der Unterschied besteht darin, dass das Bewusstsein des Meisters weit umfassender ist als das der meisten Menschen. Er besitzt ein Ideal, einen höheren Blickpunkt, und vor allem hat er eine vollkommene Selbstbeherrschung erreicht. Dies erfordert natürlich enorm viel Zeit und eine ungeheure Arbeit, und deshalb wird niemand in einer einzigen Inkarnation zum Meister. Ihr müsst euch darüber im Klaren sein, dass er seine guten Eigenschaften und Tugenden nicht in einem einzigen Leben erworben hat. Nein, er musste Jahrhunderte, ja sogar Jahrtausende dafür arbeiten. Und da die guten Eigenschaften, die man durch eigene Anstrengungen erworben hat, erhalten bleiben, wenn man die Erde verlässt, bringt er sie in seiner nächsten Inkarnation wieder mit. Von Leben zu Leben fügt er neue geistige Elemente hinzu, bis er eines Tages ein wahrer Träger des Lichts und der göttlichen Tugenden ist. Leider gibt es auch Wesen, die sich jahrhundertelang im Bösen geschult haben, und das sind die Meister der schwarzen Magie. Der Mensch kann frei zwischen Gut und Böse wählen. Wenn jemand das Böse vorgezogen hat, wird er - selbst wenn die kosmische Intelligenz ihm eine Weile freies Spiel lässt - am Ende natürlich doch vernichtet, weil er mit seinem Verhalten gegen die universelle Ordnung verstoßen hat. Aber am Anfang hat er die Wahl. Solange er lebt, kann er sich frei für die eine oder andere Richtung entscheiden. Es gibt einige sehr seltene Fälle von Wesen, die trotz der ihnen überlassenen Freiheit für immer festgelegt sind. Die großen Eingeweihten zum Beispiel haben sich für das Licht und die Liebe entschieden. Gewiss, manche sind vielleicht gefallen, aber die meisten sind doch Wesen des Lichts geblieben. Übrigens wird es ihnen mit der Zeit immer weniger möglich, ihre Richtung zu ändern, denn durch ihre geistige Arbeit verändern und vergöttlichen sie die Materie ihres Körpers, sodass sie wie rostfreies Metall, wie reines Gold wird. Aber solange ein Mensch diese Entwicklungsstufe nicht erreicht hat, kann er jederzeit eine andere Richtung einschlagen und es gibt historische Fälle, in denen weiße Magier zur Schwarzmagie übergetreten sind. Ihr fragt euch, wie man ein Schwarzmagier wird. Das ist sehr einfach, sogar für euch: Ihr braucht nur eurer niederen Natur freien Lauf zu lassen. Wenn ihr ständig die Gesetze der Güte, der Gerechtigkeit und der Liebe überschreitet, indem ihr versucht, auf Kosten anderer zum Erfolg zu kommen, sie auszustechen und sie zu zerstören, werdet ihr unweigerlich ein Schwarzmagier. Das ist ganz klar und eindeutig. Viele Menschen stellen sich vor, man müsste bei einem teuflischen Meister in die Lehre gehen und bei ihm die Kunst der Verwünschung und die Beschwörung böser Geister erlernen. Das ist möglich, aber wer sich in den Dienst des Bösen stellen will, braucht nicht unbedingt einen Meister. Man kann auch ohne Lehrer, ohne Gebrauchsanweisung oder sonst etwas ein Schwarzmagier werden, und zwar wenn man sich zu sehr von seiner niederen Natur leiten lässt. Ebenso wird ein Mensch, der ständig den anderen helfen und ihnen das Licht der Erkenntnis bringen will, ein weißer Magier, auch wenn er keinen Meister hat, der ihn unterrichtet. In Wirklichkeit hat jeder Mensch einen Meister, entweder einen sichtbaren oder einen unsichtbaren. Bei Verbrechern ist er im unsichtbaren Bereich und redet ihnen ständig ein, den anderen zu schaden. Selbst wenn sie behaupten: 'Wir, einen Meister? Nie im Leben!' müssen diese Blinden doch wissen, dass sie einen Meister haben und Tag und Nacht seine bösartigen Ratschläge befolgen. Wenn ich von Meistern rede, so meine ich natürlich immer die wirklich großen geistigen Meister, die weißen Magier. Ich weiß, dass der Titel 'Meister' vielen Handwerkern, ebenso wie Notaren, Richtern, Künstlern usw. als Zeichen der Fertigkeit in ihrem Beruf gegeben wird. Das ist Ansichtssache und ich spreche ihnen diesen Titel nicht ab. Ihr solltet jedoch wissen, dass ein wahrer Meister - im spirituellen Sinne des Wortes - erstens die grundlegenden Wahrheiten kennt, und zwar nicht diejenigen, die von den Menschen geschrieben, geschaffen oder erzählt wurden, sondern die wesentlichen im Sinne der kosmischen Intelligenz. Zweitens muss er durch seine Willenskraft vollständige Beherrschung, Meisterschaft und Selbstkontrolle erreicht haben. Und schließlich dürfen dieses Wissen und diese Selbstbeherrschung nur dazu dienen, alle guten Eigenschaften und Tugenden der selbstlosen Liebe zu offenbaren. Einen wahren Meister könnt ihr an seiner Selbstlosigkeit erkennen. Jeder Meister kommt mit einer besonderen Fähigkeit auf die Erde. Es gibt also Meister der Weisheit, der Liebe, der Kraft oder der Reinheit. Aber alle wahren großen Meister haben unbedingt eine gemeinsame Tugend: Uneigennützigkeit. Es gibt dermaßen viele Betrüger und Scharlatane, die nur von der Naivität der Menschen profitieren wollen! Sie haben kaum ein paar Bändchen über okkultes Wissen gelesen, die oft auch noch von Dummköpfen geschrieben wurden, und schon geben sie sich überall als große Meister aus. Sie tragen nicht das geringste Zeichen, dass der Himmel sie anerkannt hat! Sie selbst haben sich zu Meistern ernannt und glauben, das würde genügen. Und anstatt einen solchen Menschen ein wenig zu beobachten, um ihn an seinem Verhalten zu erkennen, folgen die anderen ihm blindlings. Sie merken nicht einmal, wenn er sie betrügt, ausplündert und versklavt. Ja, das ist wunderbar. wenigstens ein intelligenter Mensch! Die Dummen sind die anderen. Warum fragen sie sich nicht wo er herkommt, wie er gelebt hat, wer sein Meister war und wer ihn geschickt hat? Aber nein, unnötig sich die Frage zu stellen: Solange er ihnen verspricht, sie innerhalb von drei Tagen einzuweihen - natürlich gegen Bezahlung einiger tausend Dollar -, glauben sie ihm. Sie haben es eilig, versteht ihr, die Einweihung darf nicht länger als drei Tage dauern. Und die Welt ist voll von solchen Leuten, von Angebern und Schurken, die aus der Gutgläubigkeit und Dummheit der anderen ihren Nutzen ziehen. Aber sie sind wenigstens intelligent! Ich bestreite nicht, dass solche Leute ein...