Beschreibung
Ute von Ebert, in Erlingen lebende Erbin eines weltweit agierenden Industriekonzerns, und Elisabeth Potier, ehemals Lehrerin in der Pariser Banlieue - beide Frauen beobachten das Fortschreiten eines sektiererischen Glaubens, die Verwandlung und den Zerfall der erschlafften demokratischen Gesellschaften und revoltieren sich. "Ich denke, die Menschen, die alles haben, das Wesentliche und das Uberflussige, und außerdem das Verbotene und das Schadliche, sind erschopft, der Uberdruss hat sie aufgefressen." Ungeschont, offen und sarkastisch benennt Sansal die virulenten Themen der Zeit: religioser Extremismus, hemmungsloser globaler Kapitalismus, Umweltzerstorung, burgerlicher Phlegmatismus sowie Feigheit und Unvernunft. "Wenn man nicht an das Leben und an die Freiheit glaubt, kann man sie nicht verteidigen, ist doch klar, und wenn man es nicht tut, gibt es einfach keinen Grund, weiterzuleben." Der aktuelle Roman des Friedenspreistragers Boualem Sansal ist ein literarisches Kaleidoskop unserer Gegenwart und ein kraftvolles Pladoyer, sich den Herausforderungen zu stellen! Der Zug nach Erlingen ist der letzte Teil einer Trilogie, in der sich Boualem Sansal mit dem Thema Islamismus auseinandersetzt.
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Autorenportrait
Boualem Sansal, Jg. 1948, ist Ingenieur und O¨konom und war bis zu seiner Entlassung im Fru¨hjahr 2003 Direktor des algerischen Industrieministeriums. In Frankreich, wo Sansal fu¨r seine Romane vielfach ausgezeichnet wurde (u.a. Prix du Premier Roman, Prix Louis-Guilloux, Grand Prix RTL-Lire, Grand Prix du Roman de l'Acade´mie franc¸aise), gilt er als einer der bedeutendsten zeitgeno¨ssischen Schriftsteller. Trotz der durch Angriffe auf die Regierung bedingten Gefa¨hrdung lebt Sansal noch immer in Algerien. Im Herbst 2011 wurde Boualem Sansal mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet.