Beschreibung
Erleben Liberalismus und Liberalität im 21. Jahrhundert eine neue Blüte? Oder durchleben sie eine tiefe Krise? Viele liberale Werte treffen heute auf breite Zustimmung, doch manche werden vehement bekämpft. Der öffentliche Diskurs scheint bunter denn je, gleichzeitig greifen Intoleranz und Diskursverweigerung um sich. Meinungsumfragen zeigen große Unterstützung für gesellschaftsliberale Politiken, der Wirtschaftsliberalismus bleibt dagegen ein weithin liebevoll gepflegtes Feindbild.
Wie steht es also um Liberalismus und Liberalität im öffentlichen Diskurs? Sie stehen unter Druck und sind Zerreißproben unterworfen: Neoliberalismus, Identitätspolitik, Corona-Krise. Im Mittelpunkt dieser Zerreißproben stehen immer wieder Medien und Journalismus.
Was wissen wir über das Verhältnis von Leitmedien zu Liberalismus und Liberalität? Wie wird über liberale Anliegen oder Parteien berichtet? Wie sehen und empfinden Journalisten ihr Verhältnis zum Liberalismus und die Liberalität des Berufsfelds? Kann und sollte der Journalismus für mehr Freiheit Partei ergreifen? Und warum hat der "Neoliberalismus" einen so schweren Stand in Redaktionsstuben? Wie ergeht es in diesem medialen Umfeld liberalen Parteien, aber auch der innerparteilichen Streitkultur?
Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes erkunden Antworten auf diese Fragen.
Autorenportrait
Christian Pieter Hoffmann, Prof. Dr., ist Professor für Kommunikationsmanagement am Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universität Leipzig sowie für Politische Kommunikation am Institut für Politikwissenschaft. Er ist akademischer Leiter des Center for Research in Financial Communication und Co-Direktor des Center for Digital Participation. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich des strategischen Kommunikationsmanagements, der Finanzkommunikation und der politischen Kommunikation mit besonderer Berücksichtigung der Herausforderungen und Chancen neuer Medien.
Stephan Russ-Mohl ist emeritierter Professor für Journalistik und Medienmanagement an der Università della Svizzera italiana in Lugano/Schweiz, wo er von 2002 bis 2018 lehrte, und Gründer des European Journalism Observatory. Von 1985 bis 2001 war er Publizistik-Professor an der FU Berlin. Er studierte Sozial- und Verwaltungswissenschaften an den Universitäten München, Konstanz und Princeton. Der Autor hat zeitweise auch in den USA und in Italien gelebt und mehrfach, zuletzt im Sommer 2015, Forschungsaufenthalte an der Stanford University in Kalifornien verbracht. Über Medien und Journalismus schreibt er regelmäßig für die Neue Zürcher Zeitung sowie als Kolumnist für den Tagesspiegel und für Branchenpublikationen.
Inhalt
Christian P. Hoffmann / Stephan Russ-Mohl
Mediale Zerreißproben für den Liberalismus liberale Zerreißproben für den Journalismus 11
1. LIBERALISMUSSCHWUND UND LIBERALITÄTSVERLUSTE 30
Ulrike Ackermann
Liberalismus unter Druck die identitäre Herausforderung 31
Thomas Petersen
Die zerrissene öffentliche Wahrnehmung des Liberalismus 37
Jan Schnellenbach
Schimpfwort (Neo-)Liberalismus? 44
Josef Joffe
Hier die Woke-Aktivisten, dort der Wohlfühlstaat 51
Daniel Cohn-Bendit / Claus Leggewie
Pluralität und Toleranz alte Werte neu entdeckt 59
Margit Osterloh
Das Autoritätsvirus in Politik, Wissenschaft und Medien 63
Heribert Prantl
Grund- und Freiheitsrechte in Quarantäne 69
Bruno S. Frey
Freiheit, Liberalität und Glück 81
2. LIBERALER JOURNALISMUS, LIBERALE JOURNALISTEN? 88
Beatrice Dernbach
Liberalität ist ein grundlegender journalistischer Wert 89
Christian Pieter Hoffmann
Journalismus zwischen politischer Einseitigkeit und Perspektivenvielfalt 98
Uwe Krüger / Holger Pötzsch / Hendrik Theine
Wie neoliberal sind die Medien? 113
Ulf Poschardt
Freiheitsneid unter deutschen Medien 126
Jochen Bittner
Nicht einknicken! Dein Mitbürger, der Unterdrücker 132
Gregor Engelmeier / Fatina Keilani
Identitätsanordnungen. Journalismus für eine postfaktische Gesellschaft 142
Rainer Hank
Journalismus als Erziehungsinstanz? 149
Henrik Müller
Lärmspiralen und andere Ärgernisse. Zur ökonomischen Kompetenz im Journalismus 157
Tim Krieger
Die Schwierigkeit, Ordoliberalismus zu vermitteln 164
3. PARTEIEN UND LIBERALISMUS IN DEN MEDIEN 170
Roland Schatz
Die FDP in den Medien 171
Wolfgang Kubicki
Medienberichterstattung über die FDP aus der Innensicht 186
Laura Schieritz
Die One-Man-Show als mediales Narrativ 192
Hasso Mansfeld
Wie hältst du es mit dem Zeitgeist? Liberale Politik erfolgreich kommunizieren 199
Peter Unfried
Sind die Grünen parteipolitisch Erben des Liberalismus? 206
Antonia Haufler
Auf dem Rückzug und Vormarsch zugleich: Liberalismus in der CDU 213
Juli Zeh
SPD, Liberalität und Linksliberalismus ein Interview 220
Sahra Wagenknecht
Auch die Linke braucht Liberalität 224
4. SCHLUSSAKKORD 233
Stephan Russ-Mohl
Der kleine, GROSSE Unterschied. Liberalität im Journalismus, in der Medienforschung und im Leben 234
Herausgeber 245
Autoren 247
Informationen zu E-Books
„E-Book“ steht für digitales Buch. Um diese Art von Büchern lesen zu können wird entweder eine spezielle Software für Computer, Tablets und Smartphones oder ein E-Book Reader benötigt. Da viele verschiedene Formate (Dateien) für E-Books existieren, gilt es dabei, einiges zu beachten.
Von uns werden digitale Bücher in drei Formaten ausgeliefert. Die Formate sind EPUB mit DRM (Digital Rights Management), EPUB ohne DRM und PDF. Bei den Formaten PDF und EPUB ohne DRM müssen Sie lediglich prüfen, ob Ihr E-Book Reader kompatibel ist. Wenn ein Format mit DRM genutzt wird, besteht zusätzlich die Notwendigkeit, dass Sie einen kostenlosen Adobe® Digital Editions Account besitzen. Wenn Sie ein E-Book, das Adobe® Digital Editions benötigt herunterladen, erhalten Sie eine ASCM-Datei, die zu Digital Editions hinzugefügt und mit Ihrem Account verknüpft werden muss. Einige E-Book Reader (zum Beispiel PocketBook Touch) unterstützen auch das direkte Eingeben der Login-Daten des Adobe Accounts – somit können diese ASCM-Dateien direkt auf das betreffende Gerät kopiert werden.
Da E-Books nur für eine begrenzte Zeit – in der Regel 6 Monate – herunterladbar sind, sollten Sie stets eine Sicherheitskopie auf einem Dauerspeicher (Festplatte, USB-Stick oder CD) vorsehen. Auch ist die Menge der Downloads auf maximal 5 begrenzt.