Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783869162058
Sprache: Deutsch
Umfang: 143 S., s/w Illustr.
Format (T/L/B): 0.8 x 23 x 15 cm
Einband: kartoniertes Buch
Beschreibung
Ende der 1920er, Anfang der 1930er Jahre, eine aufregende Zeit in Hollywood. Unter dem Einfluss europäischer Filme entstehen gegen Ende der Stummfilmära visuelle Sinfonien aus Licht und Bewegung. Zwei der zentralen Künstler dieser Epoche: Rouben Mamoulian und Frank Borzage. Mamoulian, ein Magier der Leinwand, der Gesamtkunstwerke entstehen lässt und rebellische Figuren ins Zentrum seiner Filme stellt, Borzage, ein romantischer Idealist der Liebe, der auf bürgerliche Sittlichkeit pfeift. Wie viele einfallsreiche Regisseure sehen auch sie den aufkommenden Ton lm als Chance, die Filmsprache zu erweitern, während die Geschichten zunehmend die Grenzen der damaligen Sexualmoral austesten und gesellschaftliche Fehlentwicklungen kritisieren. Neben den Triumphen dieser Jahre sind auch die Kämpfe beider Regisseure in der folgenden Dekade zu würdigen, als Zensur und formale Erstarrung Hollywood paralysierten und allzu eigenwillige Perspektiven im Film weniger gefragt waren. Jetzt profitiert ihr Werk von liebevollen Veröffentlichungen auf DVD und fordert einen genauen Blick auf diese widerständigen Individualisten in der Traumfabrik ein.
Autorenportrait
Thomas Koebner, geb. 1941, em. Professor für Filmwissenschaft an der Universität Mainz. Davor Musikkritiker in München, Professor für Germanistik und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Gesamthochschule Wuppertal, Professor für Neuere deutsche Literatur (Schwerpunkt: Medienwissenschaft) an der Universität Marburg, Direktor der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB). Zahlreiche Veröffentlichungen zur deutschen Literatur des 18., 19. und 20. Jahrhunderts, zum Musiktheater, zur Filmgeschichte und zum Fernsehfilm.